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Nachhaltige Wärmenutzung von Biogasanlagen - e-sieben.at

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4.2 Aufbereitung <strong>von</strong> Biogas zu Biomethan und Netzeinspeisung<br />

Eine weitere Möglichkeit Biogas auf effiziente Weise zu nutzen ist dieses zu Biomethan<br />

aufzubereiten und es anschließend in das Erdgasnetz einzuspeisen. Der erste Schritt in<br />

diesem Aufbereitungsprozess ist die Säuberung des Biogases <strong>von</strong> Unreinheiten, wie<br />

Schwefelwasserstoff, Wasser, Stickstoff, Ammoniak, Siloxane, Partikel und Sauerstoff. Die<br />

Entfernung dieser Stoffe und der benötigte Reinheitsgrad hängt <strong>von</strong> der Technologie des<br />

zweiten Schrittes ab, in dem CO2 entfernt wird und der Methangehalt <strong>von</strong> 45-70 % auf über<br />

95 % CH4 erhöht wird. Dadurch wird eine Erhöhung der Energiedichte erzielt. Kernstück<br />

dieses ganzen Prozesses ist die Aufbereitungstechnologie, welche in 4 K<strong>at</strong>egorien unterteilt<br />

wird:<br />

Adsorptions-Technologie: Druckwechsel-Adsorption (PSA) (Abbildung 41)<br />

66<br />

Absorptions-Technologien: Druckwasserwäsche, Physikalisch-organische Wäsche,<br />

Chemische Wäsche (Abbildung 42)<br />

Perme<strong>at</strong>ions-Technologien: Hochdruck-Membrantrennungsverfahren, Niederdruck-<br />

Membrantrennungsverfahren<br />

Kryogenetische Aufbereitungstechnologien<br />

Die vorherrschende Methode ist die Druckwasserwäsche, in der unter Druck stehendes Gas<br />

in eine Säule strömt, wo Kohlendioxid und andere Spurenelemente <strong>von</strong> dem<br />

heruntertröpfelnden Wasser gereinigt werden. Das Gas strömt in entgegengesetzter<br />

Richtung nach oben.<br />

Nach Abschluss des Aufbereitungsprozesses, wird das Biomethan konditioniert (präzise<br />

Abstimmung der Gaszusammensetzung und des Heizwertes), odorisiert und unter Druck<br />

gesetzt, um eine Einspeisung in das Erdgasnetz zu ermöglichen.<br />

In den letzten Jahrzehnten ist die Anzahl der Biogas-Aufbereitungsanlagen stetig gestiegen.<br />

Derzeit werden in Deutschland etwa 140 Aufbereitungsanlagen betrieben. Auch in anderen<br />

Ländern wie Schweden, Schweiz und Österreich wurden Aufbereitungsanlagen installiert.<br />

Der große Vorteil <strong>von</strong> diesem System ist, dass das Gas, wenn es einmal eingespeist ist, im<br />

Erdgasnetz nahezu unbegrenzt speicherbar ist. Es kann somit mühelos <strong>von</strong> jedem Kunden<br />

mit Erdgasanschluss konsumiert werden. Sobald das Biomethan im Erdgasnetz ist kann der<br />

volle Energiegehalt genutzt werden, da das Biogas an Standorten mit Wärmebedarf<br />

konsumiert werden kann. Der größte Nachteil <strong>von</strong> Biogas-Aufbereitungsanlagen kann wie<br />

folgt zusammengefasst werden:<br />

Höhere Investitionskosten für die Aufbereitungstechnologie<br />

Aufgrund der hohen Investitionskosten sind momentan nur größere Anlagen rentabel<br />

Es wird Energie für den Aufbereitungs-Prozess benötigt<br />

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind in vielen Ländern nicht geeignet oder<br />

nicht definiert<br />

Das Konzept in dem speziell aus Abfällen Biogas hergestellt wird, welches anschließend zu<br />

Biomethan aufbereitet wird, auch Waste-to-Biomethan (WtB) genannt, wird vom Projekt<br />

UrbanBiogas in 5 europäischen Städten gefördert (Städtischer Abfall für die Einspeisung <strong>von</strong><br />

Biomethan in Erdgasnetze und zur Nutzung im Transport). In vielen europäischen Regionen<br />

ist die Abfallentsorgung noch immer ein großes Problem und nur sehr wenige Anlagen<br />

nutzen organischen Abfall für die Produktion <strong>von</strong> Biomethan.

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