Nachhaltige Wärmenutzung von Biogasanlagen - e-sieben.at
Nachhaltige Wärmenutzung von Biogasanlagen - e-sieben.at
Nachhaltige Wärmenutzung von Biogasanlagen - e-sieben.at
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
5 Leitfaden zur <strong>Wärmenutzung</strong><br />
Wie in diesem Handbuch gezeigt wurde, existieren zahlreiche Altern<strong>at</strong>iven für die effiziente<br />
Nutzung <strong>von</strong> Biogas. Das Ziel der Biogas- und Wärmekonzepte ist die Maximierung des<br />
nutzbaren Energieanteils.<br />
Das Hauptinteresse eines <strong>Biogasanlagen</strong>betreibers ist ein wirtschaftlicher Betrieb mit<br />
Gewinn und unter Beachtung gesetzlicher Vorschriften. Aus diesem Grund werden in diesem<br />
Kapitel R<strong>at</strong>schläge für Anlagenbetreiber gegeben für die Wahl des geeignetsten<br />
Wärmekonzepts.<br />
Die effizienteste Art Biogas zu nutzen ist die Umwandlung <strong>von</strong> Biogas in Strom und<br />
Wärme mit Hilfe eines modernen BHKWs, wenn die Wärme direkt in der Nähe der<br />
Biogasanlage genutzt werden kann. In der Praxis sind Anlagen mit 100%igen<br />
Wärmekonzepten eher selten, da die Produktion und die Nachfrage nach Strom und Wärme<br />
normalerweise nicht deckungsgleich sind. In Ländern mit Einspeisetarif wird meist versucht<br />
den Volllastbetrieb und damit die Stromproduktion des BHKWs zu maximieren, wobei die<br />
Wärmenachfrage schwankt.<br />
Eine sehr gute Altern<strong>at</strong>ive zur simultanen Maximierung des Elektrizitäts- und<br />
Wärmeverbrauchs ist die Einspeisung <strong>von</strong> Biomethan in das Erdgasnetz. Dies ermöglicht die<br />
Versorgung <strong>von</strong> BHKWs in Gebieten, wo ein hoher Elektrizitäts- und Wärmeverbrauch<br />
gleichzeitig auftritt. Da die Kosten <strong>von</strong> Aufbereitungsanlagen sehr hoch sind, werden diese<br />
Anlagen meist nur im großen Maßstab verwirklicht.<br />
In der Planung <strong>von</strong> Abwärmekonzepten sollten zunächst die folgenden Fragen beantwortet<br />
werden, bevor mit einer tiefgehenden Analyse begonnen wird:<br />
72<br />
Kann die Wärme des BHKWs im eigenen Betrieb genutzt werden (z.B.<br />
Fermenterheizung, Beheizung eigener Gebäude, Stallungen, Kühlung und Trocknung<br />
<strong>von</strong> Agroprodukten, Gärreste- und Klärschlamm-Trocknung, Hygienisierung, etc.)?<br />
Wie viel Wärme kann für die eigenen Zwecke eingesetzt werden?<br />
Gibt es einen (oder mehrere) anderen Wärmeabnehmer in der Umgebung der<br />
Anlage, der an der Wärme interessiert sein könnte? Wie verlässlich ist sein<br />
Wärmebedarf? Wie weit ist dieser Abnehmer <strong>von</strong> der Biogasanlage entfernt? Handelt<br />
es sich um einen kontinuierlichen oder saisonalen Wärmebedarf? Welche Vertragsart<br />
und -dauer kann mit dem Abnehmer ausgehandelt werden?<br />
Können im Falle, dass keine Abnehmer identifiziert werden können, neue<br />
Wärmeverbrauchsquellen geschaffen (z.B. Trocknungsanlage, Gewächshaus,<br />
Aquakultur) werden?<br />
Ist eine Biogasaufbereitungsanlage für Biomethan realisierbar, falls keine<br />
Wärmeabnehmer in der Nähe identifiziert werden können? Wäre die Anlage groß<br />
genug? Wie weit ist das Erdgasnetz entfernt? Gibt es Fördergelder für die Produktion<br />
<strong>von</strong> Biomethan?<br />
In der folgenden Checkliste werden weitere Aspekte, die für eine detailliertere<br />
Prozessplanung notwendig sind, angeführt:<br />
Was ist das Hauptziel der Biogasanlage?<br />
Neuerrichtung oder Verbesserung einer Bestandsanlage<br />
Stromgeführte Anlage (Einnahmen aus Einspeisetarifen)<br />
Wärmegeführte Anlage