Nachhaltige Wärmenutzung von Biogasanlagen - e-sieben.at
Nachhaltige Wärmenutzung von Biogasanlagen - e-sieben.at
Nachhaltige Wärmenutzung von Biogasanlagen - e-sieben.at
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Tabelle 7: Trocknungsmethoden und deren Haupteigenschaften<br />
46<br />
Trocknerart<br />
S<strong>at</strong>ztrockner<br />
Bandtrockner<br />
Schubwendetrockner<br />
Trommeltrockner<br />
Zu trocknende<br />
M<strong>at</strong>erialien<br />
Körner, Mais,<br />
Samen und<br />
anderes<br />
Schüttm<strong>at</strong>erial<br />
Schüttm<strong>at</strong>erial wie<br />
z.B. Gärreste<br />
(getrennt),<br />
Holzhackschnitzel,<br />
Körner, Mais,<br />
Silomais<br />
Ölpflanzen,<br />
Kräuter, Gras,<br />
Pellets, Granul<strong>at</strong>,<br />
Holzhackschnitzel,<br />
Treber<br />
Schüttm<strong>at</strong>erial aus<br />
der<br />
Landschaftspflege<br />
und der<br />
Landwirtschaft<br />
3.2.1 Gärreste und Klärschlamm<br />
Eigenschaften<br />
Heiße Luft wird in horizontalen oder vertikalen<br />
Behältern durch das M<strong>at</strong>erial geströmt. Diese Behälter<br />
können entweder befestigten Silos oder Container sein,<br />
bzw. auf Lastfahrzeugen montiert sein. Es ist eine der<br />
einfachsten Trocknerarten, da das M<strong>at</strong>erial nicht aktiv<br />
bewegt wird. Daher ist es kostengünstig und für<br />
kleinere Kapazitäten geeignet: für Bauernhöfe bis zu<br />
einer Getreideanbaufläche <strong>von</strong> 100 ha oder für<br />
Wärmeverfügbarkeiten <strong>von</strong> bis zu 500 kWth.<br />
Heiße Trocknungsluft durchströmt das M<strong>at</strong>erial,<br />
welches langsam auf einem Band in entgegengesetzter<br />
Richtung vorwärts befördert wird. Aufgrund der hohen<br />
Investitionskosten ist diese Technologie erst ab einer<br />
Wärmeverfügbarkeit <strong>von</strong> 500 kWth rentabel.<br />
Heiße Luft wird durch ein doppeltes Sieb (Gittersieb)<br />
auf das Produkt gelenkt. Drehvorrichtungen wie z.B.<br />
Ruder mischen und befördern das M<strong>at</strong>erial.<br />
Das M<strong>at</strong>erial wird durch eine horizontale Trommel<br />
befördert. Da generell hohe Temper<strong>at</strong>uren benötigt<br />
werden (1.000 °C), kann dieser Trockner eher nicht in<br />
<strong>Biogasanlagen</strong> eingesetzt werden.<br />
Gärreste sind die Rückstände der anaeroben Vergärung in <strong>Biogasanlagen</strong> und in<br />
Kläranlagen. Je nach Zusammensetzung und Eigenschaften, können Gärreste ohne<br />
Weiterverarbeitungsmaßnahme, z.B. als Düngemittel genutzt werden. Die Kosten, welche für<br />
Speicherung, Transport sowie Handhabung und Ausbringung <strong>von</strong> Gärresten aufgebracht<br />
werden, sind angesichts des Düngewertes hoch, da das Volumen groß und der<br />
Trockenmassegehalt <strong>von</strong> Gärresten gering ist.<br />
Diese Kosten für Gärreste sind in einigen Regionen <strong>von</strong> Ländern mit intensiver und<br />
konzentrierter Tierhaltung (z.B. Dänemark, Deutschland, Italien und Frankreich) sehr hoch,<br />
da strenge Umweltbestimmungen befolgt werden müssen, die die maximale<br />
Nährstoffapplik<strong>at</strong>ion pro ha landwirtschaftlicher Fläche regulieren (Al Seadi et al. 2013).<br />
Aufgrund dieser Auflagen kann es sein, dass Gärreste aus diesen intensiv genutzten<br />
landwirtschaftlichen Gebieten abtransportiert werden müssen, um Düngevorschriften<br />
einzuhalten und um Nährstoffkonzentr<strong>at</strong>ion im Boden zu vermeiden.<br />
Der erste Schritt in der Gärresteaufbereitung ist die Fest-Flüssig-Separ<strong>at</strong>ion, wodurch die<br />
Gärreste in feste Stoffe mit hohem Trockensubstanzgehalt und flüssige Stoffe mit niedrigem<br />
Trockensubstanzgehalt getrennt werden. Diese Trennung wird meist mechanisch mit Hilfe<br />
einer Schneckenpresse oder einer Dekantierzentrifuge vorgenommen.<br />
Das Trocknen <strong>von</strong> Gärresten kann dann mit Solartrocknern in Gewächshäusern oder mit<br />
Abwärme aus <strong>Biogasanlagen</strong> vorgenommen werden. Diese beiden Systeme können auch