Nachhaltige Wärmenutzung von Biogasanlagen - e-sieben.at
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4.1 Biogas-Leitungen zu S<strong>at</strong>elliten BHKWs<br />
Da <strong>Biogasanlagen</strong> sich oft an Orten ohne Wärmeabnehmer in unmittelbarer Nähe befinden,<br />
ist eine immer beliebtere Methode Biogasleitungen zu S<strong>at</strong>elliten-BHKWS zu leiten<br />
(Abbildung 40, Abbildung 39). Dadurch kann das gereinigte, aber nicht aufbereitete Biogas,<br />
mit Hilfe des S<strong>at</strong>elliten-BHKWs in der Nähe <strong>von</strong> Wärmeabnehmern verbraucht werden.<br />
Biogasleitungen zu S<strong>at</strong>elliten-BHKWs bieten eine gute Altern<strong>at</strong>ive zu Nahwärmenetzen, die<br />
das BHKW direkt an der Biogasanlage haben und ihre Abnehmer <strong>von</strong> dort aus mit<br />
Wärmeleitungen versorgen.<br />
In Tabelle 10 wird ein Vergleich zwischen Biogasleitungen und Wärmeleitungen gemacht.<br />
Die Wahl der Systeme wird <strong>von</strong> vielen lokalen Faktoren, sowie <strong>von</strong> technischen,<br />
wirtschaftlichen und gesetzlichen Gegebenheiten beeinflusst. Prinzipiell werden<br />
Biogasleitungen mit S<strong>at</strong>elliten-BHKW eher eingesetzt, je weiter die Entfernung zu den<br />
Wärmeabnehmern ist. Die Leitung des Biogases zum S<strong>at</strong>elliten-BHKW findet nahezu<br />
verlustfrei st<strong>at</strong>t, es wird nur eine leichte Druckerhöhung benötigt, um den Gasfluss zu<br />
gewährleisten. Sobald das Biogas am S<strong>at</strong>elliten-BHKW angekommen ist, kann ein<br />
Nahwärmenetz die Wärmeabnehmer versorgen. Da auch die Fermenter beheizt werden<br />
müssen kommen meist zwei BHKWs zum Eins<strong>at</strong>z, eines an der Anlage zur<br />
Fermenterheizung und eines als S<strong>at</strong>elliten-BHKW.<br />
Eine Vorrausetzung für den Transport <strong>von</strong> Biogas in Leitungen zu den S<strong>at</strong>elliten-BHKWs<br />
(Abbildung 39) ist, dass das Gas rel<strong>at</strong>iv trocken sein muss. Ist das Gas zu feucht, kann es<br />
zur Kondens<strong>at</strong>ion innerhalb der Leitung kommen, was zu Korrosion und Verstopfungen führt.<br />
Außerdem muss das Gas entschwefelt werden, um weitere Korrosion in den Pipelines und<br />
am BHKW zu verhindern. Meist kommen einfache Kunststoffleitungen zum Eins<strong>at</strong>z. Im<br />
Gegens<strong>at</strong>z zu Wärmeleitungen muss nur eine (nicht isolierte) Leitung verlegt werden und<br />
nicht zwei für Hin- und Rücklauf. Dadurch ist der Install<strong>at</strong>ionspreis pro m Trassenlänge für<br />
Gaspipelines geringer als für Wärmeleitungen.<br />
Abbildung 39: Anfang einer Biogasleitung, welche zu einem S<strong>at</strong>elliten-BHKW im tschechischen Trebon<br />
führt (Quelle: D. Rutz)<br />
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