Jahresbericht 2011 (PDF) - Zentrum für Zeithistorische Forschung ...
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10.–12. november <strong>2011</strong><br />
wissenschaftliche konferenz<br />
Unternehmenskontrolle und Politik in der<br />
Bundesrepublik. »Deutschland AG« – ein<br />
Governance-Modell?<br />
ort: Haus der Natur, Potsdam<br />
Veranstalter: <strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Zeithistorische</strong> <strong>Forschung</strong><br />
Potsdam und Arbeitskreis <strong>für</strong> kritische Unternehmensund<br />
Industriegeschichte (AKKU)<br />
konzeption und organisation: Dr. Ralf Ahrens<br />
(ZZF Potsdam), Dr. Boris Gehlen (Universität Bonn),<br />
Prof. Dr. Alfred Reckendrees (Copenhagen Business<br />
School)<br />
Gefördert durch die Fritz Thyssen Stiftung<br />
Der Begriff »Deutschland AG« bezeichnet ein vermeintlich<br />
»typisch deutsches« Modell der Unternehmenskontrolle<br />
und mittelbar der informellen Wirtschaftslenkung.<br />
Er beschreibt primär die finanziellen und personellen<br />
Verflechtungen zwischen Großbanken, Versicherungen,<br />
Industrie- und Handelsunternehmen, die sich seit dem<br />
19. Jahrhundert in Deutschland herausgebildet haben,<br />
institutionell beispielsweise über das Aktienrecht abgesichert<br />
wurden und politisch gewünscht waren. Paradoxerweise<br />
ist in Wissenschaft und Publizistik erst<br />
regelmäßig von einer »Deutschland AG« die Rede, seit<br />
Ökonomen und Sozialwissenschaftler in den 1990er<br />
Jahren die Erosion dieses Modells konstatiert haben. Die<br />
vorangehenden Jahrzehnte werden dabei eher holzschnittartig<br />
als Hochphase eines bereits im Kaiserreich<br />
entstandenen »kooperativen Kapitalismus« modelliert.<br />
Die Tagung ordnete demgegenüber zum einen die<br />
»Deutschland AG« in längere historische Linien ein<br />
und beschäftigte sich mit einem differenzierteren Bild<br />
ihres Wandels von den 1950er Jahren bis zur Gegenwart.<br />
Zum anderen sollte die Komplexität von Unter neh-<br />
mens kon trolle, Unternehmensverflechtung und poli-<br />
tischer Regulierung in der Bundesrepublik herausge-<br />
arbeitet werden, indem über die Analyse gesetzlicher<br />
Rahmenbedingungen und quantitativ messbarer Verflechtungen<br />
hinausgegangen und der Fokus auf die historische<br />
Praxis – insbesondere auf unternehmerische<br />
Strategien, deren historische Kontexte, Kontingenzen<br />
und Resultate – verschoben wurde.<br />
5.–7. Dezember <strong>2011</strong><br />
wissenschaftliche konferenz<br />
»Stunde der Regionen«? Herrschafts erosion und<br />
Opposition in der DDR und Mittelost europa<br />
(1985–1990)<br />
ort: Haus der Brandenburgisch-Preußischen<br />
Geschichte, Potsdam<br />
konzeption: Dr. Jutta Braun (Universität Potsdam),<br />
Dr. Peter Ulrich Weiß (ZZF Potsdam)<br />
Veranstalter: Universität Potsdam, ZZF Potsdam,<br />
Friedrich-Ebert-Stiftung/Landesbüro Brandenburg<br />
Gefördert durch das Ministerium <strong>für</strong> Wissenschaft,<br />
<strong>Forschung</strong> und Kultur des Landes Brandenburg und<br />
die Friedrich-Ebert-Stiftung/Landesbüro Brandenburg<br />
Mittlerweile gilt das Revolutionsjahr 1989 als »Stunde<br />
der Regionen«, denn auch abseits der Metropolen formierte<br />
sich deutlicher Protest gegen die kommunisti-