Jahresbericht 2011 (PDF) - Zentrum für Zeithistorische Forschung ...
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Über ein Abschlussstipendium fördert das ZZF die Dis-<br />
sertation von Jan Philipp Wölbern über »Menschen-<br />
handel oder humanitäre Aktionen? Der Freikauf poli-<br />
tischer Häftlinge aus der DDR, 1962/63 bis 1989« (zu-<br />
vor Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung). Auch<br />
dieses Werk wurde <strong>2011</strong> im Wesentlichen abgeschlossen<br />
und seine Argumente in mehreren öffentlichen Vorträgen<br />
auf diesem erinnerungspolitisch umkämpften<br />
Feld erprobt. Auf der Grundlage breiter Archivstudien<br />
ist hier die erste quellengesättigte Analyse zu diesem<br />
Feld zu erwarten.<br />
Die assoziierten Projekte von Ulrich Huemer zur<br />
MfS-Untersuchungshaft sowie von Rebecca Menzel über<br />
Hippies in Ost- und Westdeutschland werden voraussichtlich<br />
ebenfalls 2012 bzw. 2013 abgeschlossen. <strong>2011</strong><br />
wurden Überlegungen zur Fortentwicklung dieses <strong>Forschung</strong>sschwerpunktes<br />
über den Epochenbruch von<br />
1989 hinaus angestellt, die künftig zur Projektreife<br />
entwickelt werden.<br />
Jens Gieseke konnte die Arbeit an einer Sozialgeschichte<br />
der SED-Diktatur fortsetzen und eine monographische<br />
Studie zur »ostdeutschen Volksmeinung«<br />
im Bild von Geheimdienstberichten und nicht-öffentlicher<br />
Demoskopie konzipieren. Die Arbeit mit dem dabei<br />
erschlossenen empirischen Material wurde <strong>für</strong><br />
mehrere Konferenzbeiträge genutzt und in der wissenschaftlichen<br />
Diskussion erprobt. Im Anschluss an neuere<br />
alltagshistorische Arbeiten zeichnen sich in diesem<br />
Projekt subkutane Meinungsbildungsprozesse innerhalb<br />
der ostdeutschen Gesellschaft ab, die nicht zuletzt<br />
vielfältige Anknüpfungspunkte an Probleme der Vereinigungskrise<br />
nach 1990 bieten.<br />
Die seD zwischen MAuerbAu unD MAuerfAll.<br />
gesellschAftsgeschichte einer<br />
koMMunistischen stAAts-pArtei 1961–1989<br />
Die Arbeit der Projektgruppe »Gesellschaftsgeschichte<br />
der SED« war von intensiven Archivstudien, Zeitzeugengesprächen<br />
und Konzeptdiskussionen geprägt. Dabei<br />
schälte sich heraus, wie komplex das »Parteileben« unterhalb<br />
der Oberfläche der scheinbar monolithischen<br />
marxistisch-leninistischen Organisation war, ob an der<br />
Basis, unter den lokalen Herrschaftsträgern der Kreissekretariate<br />
oder in den Reihen der ZK-Mitarbeiter. Bei<br />
mehreren Gelegenheiten haben die Bearbeiter Rüdiger<br />
Bergien, Andrea Bahr und Sabine Pannen Zwischenergebnisse<br />
und methodische Überlegungen zur Diskussion<br />
gestellt. Das Partnerprojekt von Sandra Meenzen<br />
an der Universität Jena zu Mitgliederstrukturen ist<br />
derzeit wegen Elternzeit unterbrochen. Im Rahmen<br />
einer Kooperation mit dem Institut <strong>für</strong> Zeitgeschichte<br />
München-Berlin und der Bundesstiftung Aufarbeitung<br />
wurde die öffentliche Vortragsreihe zur SED-Geschichte<br />
im März <strong>2011</strong> abgeschlossen und im Oktober <strong>2011</strong> von<br />
Projektleiter Jens Gieseke gemeinsam mit Hermann<br />
Wentker (IfZ) als eine Bestandsaufnahme zur SED-<br />
<strong>Forschung</strong> publiziert, um weitere <strong>Forschung</strong>en anzustoßen<br />
und die Aufmerksamkeit <strong>für</strong> dieses zentrale<br />
Thema der Diktaturgeschichte zu steigern.<br />
weitere proJekte<br />
Die langjährigen Arbeiten von Jochen Laufer am vierten<br />
Band des deutsch-russischen Editionsprojektes »Die<br />
UdSSR und die deutsche Frage« konnten <strong>2011</strong> weitgehend<br />
abgeschlossen werden, so dass nach letzten Abstimmungen<br />
auch dieser elementare Beitrag zur Grundlagenforschung<br />
voraussichtlich im kommenden Jahr<br />
publiziert werden kann. Als aufschlussreiches neues