24.06.2013 Aufrufe

Jahresbericht 2011 (PDF) - Zentrum für Zeithistorische Forschung ...

Jahresbericht 2011 (PDF) - Zentrum für Zeithistorische Forschung ...

Jahresbericht 2011 (PDF) - Zentrum für Zeithistorische Forschung ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

direktion<br />

Die <strong>Forschung</strong>en des neuen Direktors Frank Bösch setz-<br />

ten <strong>2011</strong> zunächst einen Schwerpunkt in der Medien-<br />

geschichte. So veröffentlichte er eine Monographie, die<br />

in transnationaler Perspektive den Wandel der Medienund<br />

Gesellschaftsgeschichte seit Aufkommen des Buchdruckes<br />

untersuchte (Mediengeschichte. Vom asiatischen<br />

Buchdruck zum Fernsehen, Frankfurt u. a. <strong>2011</strong>),<br />

und legte zudem auch in verschiedenen Fachzeitschriften<br />

programmatische Artikel vor. Zudem beteiligte sich<br />

Bösch am Aufbau eines europäischen medienhistorischen<br />

<strong>Forschung</strong>sverbundes im Rahmen eines Koordinierungstreffens<br />

in Dublin. Ein weiterer, damit verbundener<br />

Schwerpunkt lag in der Erforschung der Erinnerungskultur,<br />

wobei insbesondere die Beziehung zwischen<br />

der wissenschaftlichen und publizistischen Auseinandersetzung<br />

mit der Vergangenheit im Vordergrund<br />

stand. Dies schlug sich in Fachartikeln und auch<br />

internationalen Vorträgen nieder (u. a. in Cambridge,<br />

London und Wien). Zudem startete Bösch am ZZF die<br />

Arbeit an einem neuen <strong>Forschung</strong>sfeld, das das Aufkommen<br />

und Reagieren auf globale Umbrüche in den<br />

1970/80er Jahren untersucht, um so grenzübergreifende<br />

Transformationsprozesse in Ost und West zu analysieren.<br />

Dieses Projekt soll in eine Monographie münden,<br />

zugleich aber konzeptionell Impulse <strong>für</strong> die Erforschung<br />

des letzten Drittels des 20. Jahrhunderts am ZZF geben.<br />

Da<strong>für</strong> richtete er einen Arbeitskreis ein, der die »Geschichte<br />

der Gegenwart« untersucht.<br />

An das ZZF überführte Bösch zudem drei drittmittelfinanzierte<br />

<strong>Forschung</strong>sprojekte, die unter seiner<br />

Leitung stehen. Im Rahmen einer DFG-Forschergruppe<br />

wird dabei, in Kooperation mit der Universität Bochum,<br />

die Transformation der Religion in der Moderne untersucht,<br />

wobei die Projekte am ZZF den Wandel der öffentlichen<br />

Rolle der Kirchen und Religion in den »langen«<br />

ForschUngsFelder<br />

siebziger Jahren betrachten. Im Rahmen eines BMBFfinanzierten<br />

<strong>Forschung</strong>sverbundes mit dem GEI Braunschweig<br />

und der Universität Kassel untersuchen zwei<br />

von Bösch geleitete Teilprojekte die Konstruktionen und<br />

den Wandel von Europavorstellungen im 20. Jahrhundert<br />

in der Bundesrepublik, Großbritannien und den<br />

USA. Hierzu veranstaltete er <strong>2011</strong> eine größere Konferenz,<br />

die unter dem Begriff »Translating Europe« der<br />

Genese von Europavorstellungen aus der Begegnung<br />

mit dem »Nicht-Europäischen« nachging. <strong>2011</strong> angelaufen<br />

ist schließlich ein von Frank Bösch und Stefanie<br />

Samida beantragter <strong>Forschung</strong>sverbund zur »Living<br />

History«, der von der VolkswagenStiftung finanziert<br />

wird. Er untersucht am Beispiel der Ur- und Frühgeschichte<br />

das »Einspielen« von Geschichte, das sich in<br />

den letzten Jahren als eine bislang wenig beachtete populäre<br />

Form der Public History etablierte.<br />

Die <strong>Forschung</strong>en von Martin Sabrow galten <strong>2011</strong><br />

vor allem dem Charakter des Umbruchs von 1989/90<br />

auf realhistorischer wie rezeptionsgeschichtlicher Ebene<br />

und erbrachten neben verschiedenen Beiträgen zum<br />

semantischen Streit um »Revolution« und »Wende«<br />

einen Sammelband zur Rolle der Gewalt in der Auflösungsphase<br />

der sozialistischen Staatenwelt von 1989–<br />

1991. Der Band bettet die DDR-Entwicklung in den<br />

ost(mittel)europäischen Umbruch insgesamt ein und<br />

sucht sie zugleich als Prozess einer fortschreitenden<br />

»Entgewaltung« des Politischen in der zweiten Hälfte<br />

des 20. Jahrhunderts zu begreifen.<br />

Daneben befasste Sabrow sich <strong>2011</strong> mit den Modi<br />

autobiographischer Aufarbeitung von Diktaturen nach<br />

1945 und nach 1989 und ging der Frage nach, was Autobiographien<br />

zum Verständnis von Diktaturen beitragen<br />

können und wie sie die schroffen Umbrüche des<br />

20. Jahrhunderts mit dem Identitätsanspruch ihrer<br />

individuellen Lebensgeschichte ausglichen.<br />

32<br />

33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!