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Jahresbericht 2011 (PDF) - Zentrum für Zeithistorische Forschung ...

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In diesen <strong>Forschung</strong>skontext fügt sich außerdem das<br />

Vorhaben von Matthias Judt zum Einzelhandel im<br />

deutsch-deutschen Vergleich von 1960 bis etwa 2000<br />

ein, das Anfang <strong>2011</strong> begonnen wurde. Es analysiert die<br />

Entwicklung der Massenkonsumgesellschaft – hier die<br />

Bereitstellung der »Infrastruktur« des Konsums, des<br />

Einzelhandels – als Teil des wirtschaftlichen Strukturwandels.<br />

Damit wird an die Ziele des Verbundprojektes<br />

zum industriellen Strukturwandel angeknüpft, die Einbeziehung<br />

der 1990er Jahre bietet aber zugleich einen<br />

Einstieg in die Historisierung der Transformationsphase<br />

nach dem Zusammenbruch der DDR. Ergänzt wird<br />

dieser Untersuchungsschwerpunkt durch das von der<br />

Volkswagen AG finanzierte Doktorandenprojekt von<br />

Rüdiger Gerlach, das sich im Systemvergleich mit der<br />

betrieblichen Sozialpolitik bei Volkswagen und dem IFA<br />

Kombinat PKW befasst und nach deren Funktionalität<br />

in dem jeweiligen Systemzusammenhang fragt. Dessen<br />

Ergebnisse werden in Form der Promotionsschrift Anfang<br />

2012 vorliegen.<br />

Auch das Vorhaben von Anne Sudrow, in dem<br />

das kollektive Wirtschaften in Westeuropa vergleichend<br />

und mit einem sozial- und kulturhistorischen Blick untersucht<br />

wird, fokussiert auf das letzte Drittel des 20.<br />

Jahrhunderts. In diesem Projekt werden Kooperativbetriebe<br />

im industriellen und handwerklichen Bereich in<br />

der Bundesrepublik Deutschland und Großbritannien<br />

im Hinblick auf ihre Gründungs- und Entwicklungsbedingungen<br />

vor dem Hintergrund wechselnder politischer<br />

und rechtlicher Rahmenbedingungen betrachtet.<br />

Des Weiteren wird danach gefragt, wie sich die Leitwerte<br />

und Praktiken ökonomischen Handelns in Folge der<br />

Umstellung auf eine Selbstverwaltung der Beschäftigten<br />

veränderten. Im Jahr <strong>2011</strong> hat die Bearbeiterin vor<br />

ForschUngsFelder<br />

allem in britischen Archiven <strong>für</strong> das Thema recherchiert.<br />

Zudem diskutierte sie das Projekt in <strong>Forschung</strong>skolloquien<br />

an der Humboldt-Universität zu Berlin und an der<br />

Universität Konstanz. Nicht zuletzt wurden von ihr<br />

Anträge zur Finanzierung zweier Promotionsprojekte<br />

vorbereitet, um das Gesamtvorhaben auf eine breitere<br />

Basis stellen zu können.<br />

Für den zweiten Schwerpunkt, der in Zukunft innerhalb<br />

der Abteilung noch stärker entwickelt werden<br />

soll und mit dem die Wirtschafts- und Sozialgeschichte<br />

des gesamten 20. Jahrhunderts in den Blick genommen<br />

wird, steht zunächst André Steiners Buchprojekt einer<br />

Wirtschaftsgeschichte der Globalisierung, was in der<br />

deutschsprachigen Literatur ein Desiderat darstellt. Dabei<br />

werden die wesentlichen Dimensionen wirtschaftlicher<br />

Globalisierung – der Güter- und Leistungsaustausch,<br />

internationale Kapitalbewegungen und -märkte<br />

sowie Arbeitsmigration – in einer akteurszentrierten<br />

Perspektive analysiert und nach den Antriebskräften<br />

und Hemmnissen dieses Prozesses sowie seinen Gewinnen<br />

und Verlusten in Bezug auf den Wohlstand und<br />

seine Verteilung gefragt.<br />

Ergänzt wird das inhaltliche Spektrum der Abteilung<br />

durch das Projekt von Viktor Knoll zu den Demontagen<br />

in der Sowjetischen Besatzungszone, dessen<br />

Fokus vor allem auf den Interaktionen zwischen der<br />

Besatzungsmacht und den deutschen Akteuren liegt.<br />

Nach wie vor wird ein neues <strong>Forschung</strong>svorhaben<br />

zur Historisierung des Sozio-Oekonomischen Panels<br />

(SOEP), eines der großen sozialwissenschaftlichen Befragungsprogramme<br />

in der Bundesrepublik, vorbereitet.<br />

Diese <strong>Forschung</strong>sinfrastruktureinrichtung ist am<br />

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