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Internationales Jahr der Familie - Arbeitskreise - BMWA

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Arbeitskreis III<br />

Kin<strong>der</strong>freundliche Gesellschaft<br />

Arbeitskreisleiterin: Univ. Prof. DDr. Liselotte Wilk<br />

Stellvertreter/in: Karl Dapeci<br />

Monika Pinterits<br />

Präambel<br />

In den seit dem Internationalen <strong>Jahr</strong> <strong>der</strong> <strong>Familie</strong><br />

1994 vergangenen zehn <strong>Jahr</strong>en wurde das Ziel,<br />

Österreich zu einer kin<strong>der</strong>freundlichen Gesellschaft<br />

zu machen, auf politischer Ebene immer wie<strong>der</strong> verbalisiert.<br />

Mit <strong>der</strong> Ratifizierung des „UN-Übereinkommens<br />

über die Rechte des Kindes“ 1992 und <strong>der</strong><br />

Teilhabe an weiteren, damit verknüpften nationalen<br />

und internationalen Aktivitäten (Weltkin<strong>der</strong>gipfel etc.)<br />

hat sich Österreich zudem zu einer Reihe von Umsetzungspflichten<br />

aus dem Bereich <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>rechte<br />

bekannt. Beson<strong>der</strong>e Bedeutung kommt dabei <strong>der</strong><br />

<strong>der</strong>zeitigen Entwicklung des YAP, des Nationalen<br />

Aktionsplans für die Rechte von Kin<strong>der</strong>n und<br />

Jugendlichen, zu.<br />

Eine Betrachtung <strong>der</strong> Situation <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendlichen in Österreich, basierend auf vorhandenen<br />

Statistiken, Berichten und Untersuchungen,<br />

lässt erkennen, dass Österreich heute zwar am<br />

Weg, aber insgesamt noch weit vom Ziel entfernt<br />

ist, eine „kin<strong>der</strong>freundliche Gesellschaft“ zu sein.<br />

So ist die UN-Konvention über die Rechte des<br />

Kindes noch immer nicht in den Rang eines Verfassungsgesetzes<br />

erhoben, die ökonomische Sicherung<br />

eines Teils <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> nicht gegeben, (die<br />

Armutsquote <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> unter 16 <strong>Jahr</strong>en beträgt<br />

16% (European Commission / Eurostat 2001: The<br />

social situation in the European Union, Luxemburg)),<br />

sind die Arbeitsbedingungen <strong>der</strong> Eltern an<br />

den Interessen <strong>der</strong> Wirtschaft und nicht denen <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong> orientiert, stehen Kin<strong>der</strong> nur sehr beschränkte<br />

öffentliche Räume zu einer selbstbestimmten<br />

Freizeitgestaltung zur Verfügung, sind bestimmte<br />

Gruppen von Kin<strong>der</strong>n im Bildungsbereich benachteiligt<br />

und Kin<strong>der</strong> vielfach von Mitbestimmung auf<br />

regionaler Ebene ausgeschlossen. Diese Aufzählung<br />

greift nur beispielhaft einige wenige Defizite<br />

heraus. Ausführlichere Analysen weisen auf eine<br />

Vielzahl solcher Defizite in unterschiedlichsten<br />

gesellschaftlichen Bereichen hin.<br />

Was eine kin<strong>der</strong>gerechte und damit auch kin<strong>der</strong>freundliche<br />

Gesellschaft kennzeichnet, drücken die<br />

am Kin<strong>der</strong>gipfel 2002 vertretenen Kin<strong>der</strong> deutlich<br />

19<br />

aus, wenn sie sagen, dass<br />

„die Rechte <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> geachtet werden,<br />

Ausbeutung, Missbrauch und Gewalt aufhören,<br />

es keinen Krieg mehr gibt,<br />

für unsere Gesundheit gesorgt wird,<br />

HIV/Aids ausgerottet wird,<br />

die Umwelt geschützt wird,<br />

<strong>der</strong> Teufelskreis <strong>der</strong> Armut durchbrochen wird,<br />

Kin<strong>der</strong> eine gute Schulbildung erhalten,<br />

sich Kin<strong>der</strong> aktiv beteiligen“<br />

(Appell des Kin<strong>der</strong>forums „Eine kindgerechte Welt<br />

für Uns“)<br />

Eine Konzeption dessen, was zur Verwirklichung<br />

dieser Kriterien in unserer österreichischen Gesellschaft<br />

erfor<strong>der</strong>lich ist, bedarf einer umfangreichen<br />

und ausführlichen Diskussion, wie sie im Rahmen<br />

des YAP vorgesehen ist. Es überschreitet aber die<br />

Möglichkeiten dieses <strong>Arbeitskreise</strong>s. Deshalb wurde<br />

eine Auswahl getroffen, wobei die Fokussierung auf<br />

einige für Kin<strong>der</strong> zentrale Lebensbereiche, nämlich<br />

Schule, Bildung und Arbeit (Subarbeitskreis 1),<br />

<strong>Familie</strong> (Subarbeitskreis 2), und Freizeit (Subarbeitskreis<br />

3) erfolgte. Bei <strong>der</strong> Arbeit in den <strong>Arbeitskreise</strong>n<br />

sollten vier aus <strong>der</strong> UN-Konvention über die<br />

Rechte des Kindes abgeleitete Kriterien beachtet<br />

werden, nämlich die Überlebens-, die Schutz-, die<br />

Entwicklungs- und die Beteiligungsrechte des<br />

Kindes. Ausgehend von dabei georteten Defiziten<br />

wurden jeweils einige wichtige anzustrebende Ziele<br />

und Maßnahmen, (die sich an unterschiedliche<br />

Adressaten wenden) erarbeitet, welche <strong>der</strong> Arbeitskreis<br />

als vordringlich durchzusetzen erachtet.<br />

Subarbeitskreis „Kin<strong>der</strong>freundliche<br />

Gesellschaft und <strong>Familie</strong>“<br />

Leitung: Liselotte Wilk<br />

TeilnehmerInnen: J. Berchtold, S. Buchebner-<br />

Ferstl, W. Dorner, E. Eppel-Gatterbauer,<br />

K. F. Hofinger, M. Lembacher, M. Orthofer,<br />

S. Potzinger, J. Schadwasser, E. Siebenhofer<br />

Problemaufriss<br />

„<strong>Familie</strong> stellt nach wie vor einen zentralen, wenn<br />

nicht den bedeutsamsten Lebensbereich von<br />

Kin<strong>der</strong>n dar. Sie ist <strong>der</strong> Ort, an dem das Kind „zur<br />

vollen und harmonischen Entfaltung seiner Persönlichkeit<br />

... umgeben von Glück und Verständnis aufwachsen<br />

sollte“ (UN-Konvention über die Rechte<br />

des Kindes 1989 Präambel). Die <strong>Familie</strong> hat die

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