Internationales Jahr der Familie - Arbeitskreise - BMWA
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des Forschungsprojektes „Positive Väterlichkeit und<br />
männliche Identität“ (im Auftrag des BMSG).<br />
Aufbauend auf diesen Forschungsergebnissen<br />
müssten durch gezielte Informations-, und<br />
Bildungsveranstaltungen Möglichkeiten für ein breites<br />
Publikum geschaffen werden, sich mit diesen<br />
wichtigen Lebensbereichen – positive männliche<br />
Identität und Vaterschaft – auseinan<strong>der</strong> setzen zu<br />
können, um den notwendigen gesellschaftlichen<br />
Wandel in diesen Bereichen anzuregen.<br />
Weiters wird es wichtig sein, die Themen Väterlichkeit<br />
und männliche Identität durch verschiedene<br />
Formen von Veranstaltungen und Kunst verstärkt im<br />
Alltag einzubringen, um diese wichtige Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
auf breiter Basis einzuleiten.<br />
Es fehlt die Geschlechterdifferenzierung – sowohl<br />
was Männlichkeit und Weiblichkeit als auch was<br />
Mütterlichkeit und Väterlichkeit betrifft.<br />
Weiters fehlt eine Sichtweise von Mann und Frau,<br />
von Mütterlichkeit und Väterlichkeit im Sinne eines<br />
Kontinuums. Männliche Identität und Väterlichkeit<br />
sind nie nur punktuell zu betrachten, son<strong>der</strong>n es<br />
bedarf einer lebenslangen Auseinan<strong>der</strong>setzung mit<br />
diesen wichtigen Entwicklungsthemen.<br />
Man braucht Mut zur Auseinan<strong>der</strong>setzung sowie<br />
Zeit, Raum und Geld, um in diesen wichtigen<br />
Fragen <strong>der</strong> verschiedenen Identitäten weiterzukommen.<br />
Der Weg zu einer lebenswerten männlichen und<br />
weiblichen Identität, zu einer lebenswerten Väterlichkeit<br />
und Mütterlichkeit, geht über Geschlechterdifferenzierung,<br />
basierend auf dem Prinzip <strong>der</strong><br />
Gleichwertigkeit aber nicht <strong>der</strong> Gleichartigkeit; ohne<br />
auf alten Rollenklischees zu beharren o<strong>der</strong> neue<br />
vorzuschreiben.<br />
Zur erfolgreichen Vaterbeteiligung in <strong>der</strong> <strong>Familie</strong> ist<br />
es wichtig, Beispiele von gelebter und gelungener<br />
Vater- wie Partnerschaft zu för<strong>der</strong>n und damit eine<br />
Vorbildwirkung für Väter wie Kin<strong>der</strong> zu schaffen.<br />
Konkrete Maßnahmen<br />
Folgende Maßnahmen würden die Entwicklung <strong>der</strong><br />
positiven männlichen Identität för<strong>der</strong>n, die Rolle des<br />
Vaters in <strong>der</strong> Gesellschaft stärken und den Vater in<br />
seiner Verantwortung gegenüber den Kin<strong>der</strong>n<br />
unterstützen. Die Maßnahmen müssten in drei<br />
Richtungen gehen: in Grundlagenforschung, in bildungspolitische<br />
und bewusstseinsbildende Maß-<br />
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nahmen und in arbeits(zeit)bezogene Maßnahmen<br />
zur Vereinbarkeit von Beruf und Vaterschaft.<br />
Grundlagenforschung<br />
Höhere Dotierung und För<strong>der</strong>ung männerpolitischer<br />
Initiativen sowie Forschung und <strong>der</strong>en Implementierung:<br />
• Intensivierung <strong>der</strong> Forschungstätigkeit<br />
• Themen wie positive männliche Identität und<br />
Väterlichkeit durch Fachkongresse in die Öffentlichkeit<br />
tragen.<br />
Bildungspolitische und bewusstseinsbildende<br />
Maßnahmen<br />
1. „Gen<strong>der</strong>spezifische“ Bildungsmaßnahmen im<br />
pädagogischen Bereich<br />
• geschlechtssensible Kin<strong>der</strong>- und Jugendarbeit<br />
in Kin<strong>der</strong>garten, VS, AHS, etc. för<strong>der</strong>n.<br />
• Auseinan<strong>der</strong>setzung mit Frauen- und Männerbil<strong>der</strong>n<br />
in Bildung und Kunst (Theater, Literatur,<br />
TV, etc.) für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche.<br />
2. Die Gen<strong>der</strong>kompetenz <strong>der</strong> PädagogInnen (im<br />
außerschulischen und schulischen Bereich)<br />
erhöhen.<br />
3. Aufwertung <strong>der</strong> pädagogischen Berufe (Ziel:<br />
mehr Männer in diese Berufe) unter Erforschung<br />
<strong>der</strong> Motivlage für die Ergreifung dieser Berufe.<br />
4. Ausbau <strong>der</strong> Männerberatungsstellen; Beratung –<br />
Bildung – Begegnung.<br />
5. Ausbau <strong>der</strong> männerpolitischen Grundsatzabteilung<br />
im Sinne einer Aufwertung einer ganzheitlichen<br />
Geschlechterpolitik.<br />
6. Kontakt von getrennt lebenden Eltern (Väter/<br />
Mütter) mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen soll nach<br />
Maßgabe des Kindeswohls geför<strong>der</strong>t werden.<br />
7. Maßnahmen zur Aufwertung <strong>der</strong> <strong>Familie</strong>narbeit<br />
(Nichterwerbsarbeit), um die interne Arbeitsaufteilung<br />
in den <strong>Familie</strong>n gerechter zu organisieren<br />
und gestalten zu können.<br />
Arbeits(zeit)bezogene Maßnahmen zur<br />
Vereinbarkeit von Beruf und Vaterschaft<br />
1. Vaterschutz – „Papamonat“. Darunter ist zu verstehen,<br />
dass <strong>der</strong> Vater ein Monat bei <strong>der</strong> Mutter<br />
und dem Kind verbringt. Es ist wichtig, diesen<br />
„Vaterschutz“ in <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> Geburt und <strong>der</strong><br />
ersten Zeit danach anzusiedeln, weil so, in dieser<br />
sensiblen Phase, <strong>der</strong> Übergang zur Vaterschaft<br />
und – für Mutter und Vater – <strong>der</strong> Übergang<br />
zur Elternschaft geför<strong>der</strong>t werden kann. Für die<br />
Entwicklung des Kindes ist eine kontinuierliche<br />
Bindung zum Vater wichtig („Vom Papamonat<br />
zum Lebenspapa“). Daher ist zu überlegen, ob<br />
auch ein „Papamonat“ in schwierigen Übergangsphasen<br />
– z.B. Schuleintritt, Pubertät usw.<br />
– zu gewähren ist.<br />
2. Aufwertung von spezifischen Bewerbungskri-