Internationales Jahr der Familie - Arbeitskreise - BMWA
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Aufgabe, den in ihr lebenden Kin<strong>der</strong>n Liebe und<br />
Geborgenheit zu vermitteln, ihre psychosoziale Entwicklung<br />
zu för<strong>der</strong>n, ihnen Zeit und Raum zur<br />
Verfügung zu stellen, Sicherheit, Stabilität und<br />
Kontinuität zu gewähren, die Kin<strong>der</strong> als Individuen<br />
in ihrer Würde zu achten und zu akzeptieren und<br />
ihnen die Möglichkeit zu geben, ihr Leben mitzugestalten<br />
und mitzubestimmen. Eine Vielzahl an<br />
Voraussetzungen ist zur zufrieden stellenden<br />
Erfüllung dieser Aufgaben unerlässlich. Zu diesen<br />
zählen unter an<strong>der</strong>em, neben <strong>der</strong> elterlichen<br />
Verfügbarkeit und Verlässlichkeit sowie <strong>der</strong>en sozialen<br />
und erzieherischen Kompetenzen, eine gesicherte<br />
ökonomische Existenz, die Möglichkeit <strong>der</strong><br />
Eltern, <strong>Familie</strong> und Beruf zu vereinbaren sowie<br />
angemessene räumliche Bedingungen zur<br />
Gestaltung des familiären Lebens.<br />
Vielfach haben in unserer Gesellschaft die<br />
Interessen an<strong>der</strong>er gesellschaftlicher Bereiche<br />
Vorrang vor jenen <strong>der</strong> <strong>Familie</strong>. Dies gilt für den<br />
Erwerbsarbeitsbereich ebenso wie für die Gestaltung<br />
des öffentlichen Raumes o<strong>der</strong> die Medienlandschaft.<br />
Diese „strukturelle Rücksichtslosigkeit“ <strong>der</strong><br />
Gesellschaft gegenüber Kin<strong>der</strong>n erschwert es den<br />
Eltern, den familiären Alltag so zu gestalten, dass<br />
die Bedürfnisse ihrer Kin<strong>der</strong> erfüllt und <strong>der</strong>en<br />
Entwicklung geför<strong>der</strong>t wird.<br />
Zudem hat <strong>der</strong> gesamtgesellschaftliche Mo<strong>der</strong>nisierungsprozess<br />
<strong>der</strong> letzten <strong>Jahr</strong>zehnte zu teilweise<br />
neuen, vielfach komplexen Problemlagen von<br />
<strong>Familie</strong>n geführt (wie sie beispielsweise durch die<br />
Scheidung eines Elternpaares entstehen), und spezifische<br />
Krisensituationen für Kin<strong>der</strong> entstehen lassen.<br />
Die Bewältigung dieser erfor<strong>der</strong>t von den<br />
betroffenen Kin<strong>der</strong>n beson<strong>der</strong>e Kompetenzen und<br />
Fähigkeiten, zu <strong>der</strong>en Entwicklung sie angemessener<br />
Hilfe und Unterstützung bedürfen.<br />
Eine „kin<strong>der</strong>freundliche“ Gesellschaft trägt Verantwortung<br />
dafür, dass Eltern in <strong>der</strong> Lage sind, den<br />
familiären Alltag so zu gestalten, dass ihre Kin<strong>der</strong><br />
sich wohl fühlen und geför<strong>der</strong>t werden. Sie hat aber<br />
auch dafür Sorge zu tragen, dass Kin<strong>der</strong>n in familiären<br />
Krisenzeiten o<strong>der</strong> in Situationen familiärer<br />
Überfor<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> familiärer Übergänge, Hilfen<br />
zur produktiven Bewältigung ihrer Situation zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Daraus leitet sich eine Vielzahl von Zielen ab, die<br />
eine Gesellschaft, die „kin<strong>der</strong>freundlich“ sein will,<br />
anzustreben hat. Einige davon betreffen Bereiche,<br />
die vorrangig Gegenstand <strong>der</strong> Diskussion an<strong>der</strong>er<br />
<strong>Arbeitskreise</strong> sind, <strong>der</strong> Subarbeitskreis <strong>Familie</strong> stellte<br />
die Folgenden in den Mittelpunkt:<br />
20<br />
Ziele<br />
1. Voraussetzungen zu schaffen bzw. zu verbessern,<br />
damit das Wohlbefinden und die Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>/Jugendlichen in <strong>der</strong> <strong>Familie</strong><br />
gewährleistet ist. Der Fokus liegt auf dem<br />
<strong>Familie</strong>n-Alltag von Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen.<br />
2. Kin<strong>der</strong>n/Jugendlichen die Bewältigung von<br />
Krisensituationen zu erleichtern, Kin<strong>der</strong>/Jugendliche<br />
hierfür zu stärken und zu unterstützen. Hier<br />
liegt <strong>der</strong> Fokus auf Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen in<br />
Krisensituationen.<br />
Folgende Maßnahmen sollen <strong>der</strong> Zielerreichung<br />
dienen<br />
Maßnahmen<br />
1. Maßnahmen für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche im<br />
<strong>Familie</strong>n-Alltag<br />
Voraussetzung eines für das Wohlbefinden und die<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> för<strong>der</strong>nden <strong>Familie</strong>nalltags<br />
ist ausreichende Zeit <strong>der</strong> Eltern (Mütter und Väter)<br />
dafür. Ein großer Teil <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> wünscht sich, dass<br />
die Eltern, insbeson<strong>der</strong>e die Väter, in einem höheren<br />
Zeitausmaß für sie verfügbar sind. Dabei sind<br />
sowohl die Quantität <strong>der</strong> Zeit als auch die Qualität<br />
<strong>der</strong> gemeinsamen Zeitgestaltung gleichermaßen<br />
wichtig. Daraus werden folgende Maßnahmen<br />
abgeleitet:<br />
1.1 För<strong>der</strong>ung von Zeit für <strong>Familie</strong><br />
• familiengerechte Arbeitszeiten (siehe AK 2);<br />
• Sicherstellung des Sonntags als relativ arbeitsfreien<br />
<strong>Familie</strong>ntag und<br />
• familienfreundliche Ferienzeiten.<br />
1.2 Hilfen zur Gestaltung von <strong>Familie</strong>nalltag und<br />
<strong>Familie</strong>nkultur<br />
• Initiierung und För<strong>der</strong>ung von Ideen, Konzepten<br />
etc., die den <strong>Familie</strong>nalltag kreativer machen<br />
und das Bewusstsein und die Verantwortung<br />
<strong>der</strong> Eltern für diese Aufgabe erhöhen;<br />
• Behelfe für Gestaltung des <strong>Familie</strong>nalltags zur<br />
Verfügung stellen: z.B. <strong>Familie</strong>nsendungen<br />
(TV), die Anleitung für kreativen <strong>Familie</strong>nalltag<br />
geben.<br />
1.3 Schaffung von Rahmenbedingungen, welche<br />
die kin<strong>der</strong>freundliche Gestaltung des<br />
<strong>Familie</strong>nalltags unterstützen<br />
• Ausbau und Erweiterung des Audits „familienund<br />
kin<strong>der</strong>freundliche Gemeinde“;<br />
• Einrichtung eines Ausschusses für Kin<strong>der</strong>,<br />
Jugend und <strong>Familie</strong>n in Gemeinden;<br />
• Einrichtung von Kin<strong>der</strong>büros in Gemeinden als<br />
Anlaufstelle für Kin<strong>der</strong> und Eltern.