Internationales Jahr der Familie - Arbeitskreise - BMWA
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nommen werden. Eine zentrale For<strong>der</strong>ung des<br />
<strong>Arbeitskreise</strong>s „Gewaltfreie <strong>Familie</strong>“, die über allen<br />
nachstehenden For<strong>der</strong>ungen und Empfehlungen<br />
steht, ist daher die Absicherung und <strong>der</strong> flächendeckende<br />
Ausbau <strong>der</strong> bestehenden Angebote in<br />
Österreich.<br />
Abschließend halten die TeilnehmerInnen fest, dass<br />
bei <strong>der</strong> Entwicklung zukünftiger Präventionsmaßnahmen<br />
ExpertInnen aus dem Anti-Gewalt-Bereich<br />
einbezogen und <strong>der</strong>en Know-how genützt werden<br />
sollte. Dieses Modell hat sich in Österreich bereits<br />
bei <strong>der</strong> Entwicklung des Gesetzes zum Schutz vor<br />
Gewalt in <strong>der</strong> <strong>Familie</strong> bewährt und es zu einem<br />
wichtigen Aushängeschild für ganz Europa werden<br />
lassen.<br />
For<strong>der</strong>ung an die <strong>Familie</strong>npolitik<br />
Prävention<br />
I. Wünschenswertes aus <strong>der</strong> Sicht <strong>der</strong> <strong>Familie</strong><br />
(Frau-Mann-Eltern-Kind-Generationen)<br />
1. Zur Verankerung des Themas Gewaltprävention<br />
in <strong>der</strong> Ausbildung von Berufsgruppen, die mit<br />
dem Gewaltphänomen im beruflichen Alltag konfrontiert<br />
sein können, soll flächendeckende Fortbildung<br />
in den einzelnen Bundeslän<strong>der</strong>n angeboten<br />
sowie ein flächendecken<strong>der</strong> Ausbau von<br />
Fortbildungsangeboten, <strong>der</strong> sich an den entsprechenden<br />
Zielgruppen (psychosoziale Berufsgruppen,<br />
medizinisches Personal, Justiz, Exekutive)<br />
orientiert, geschaffen werden. Es betrifft<br />
Kin<strong>der</strong> und Jugendliche, Schüler- und Schülerinnen,<br />
Mann und Frau in ihrer Partnerschaftsund<br />
Elternrolle sowie verschiedene Generationen.<br />
Zur Umsetzung dieses Vorhabens soll in<br />
einem ersten Schritt von <strong>der</strong> <strong>Familie</strong>npolitik eine<br />
Studie zur Durchforstung bereits bestehen<strong>der</strong><br />
Lehrpläne hinsichtlich Gewalt in <strong>der</strong> <strong>Familie</strong> in<br />
Auftrag gegeben werden. Zeitgleich soll zum<br />
Zweck <strong>der</strong> Verankerung ein interministerieller<br />
Arbeitskreis (Ansprechpartner: Bildungsministerium)<br />
ins Leben gerufen werden. Parallel dazu<br />
soll den betroffenen Berufsgruppen das Recht<br />
auf Supervision eingeräumt werden.<br />
2. In Zusammenhang mit <strong>der</strong> Gewaltprävention bei<br />
Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen sind Entlastungsangebote<br />
zu schaffen, wie z.B. ein <strong>Familie</strong>nunterstützungsdienst<br />
(Bsp. Projekt Steiermark:<br />
Menschen mit Behin<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> alte Men-<br />
27<br />
schen etc. wurden temporär betreut, während<br />
sich die <strong>Familie</strong>nangehörigen erholen konnten).<br />
3. <strong>Familie</strong>npolitik soll länger angelegte Medienkampagnen<br />
gegen Gewalt, z.B. in Form von Plakaten,<br />
Einschaltungen in Printmedien, Fernsehspots<br />
beauftragen.<br />
4. Schusswaffen sollen in Privathaushalten zum<br />
Schutz von potentiellen Opfern bzw. vor Unfällen<br />
verboten werden.<br />
5. Umbenennung des Mutter-Kind-Passes in einen<br />
Mutter/Vater-Kind-Pass und Erweiterung <strong>der</strong><br />
somatischen um die psychosoziale Dimension.<br />
II. Ziel(e) <strong>der</strong> vorgeschlagenen Maßnahmen<br />
Ad 1.:<br />
• Effektive Sensibilisierung <strong>der</strong> Berufsgruppen<br />
sowie generell <strong>der</strong> Öffentlichkeit.<br />
• Lehrveranstaltungen, die sich schwerpunktmäßig<br />
mit dem Gewaltphänomen auseinan<strong>der</strong> setzen,<br />
sollen verpflichtend werden!<br />
Ad 2.:<br />
• För<strong>der</strong>ung zur Entlastung von <strong>Familie</strong>n, die<br />
Menschen mit beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen (behin<strong>der</strong>te,<br />
ältere, pflegebedürftige Menschen) betreuen<br />
und von Angeboten zur Stärkung <strong>der</strong><br />
Betroffenen selbst.<br />
• Verhin<strong>der</strong>ung bzw. Reduzierung von Gewalt in<br />
<strong>der</strong> <strong>Familie</strong> durch Schaffung entsprechen<strong>der</strong><br />
Angebote für <strong>Familie</strong>n.<br />
Ad 3.:<br />
• Sensibilisierung.<br />
• Information.<br />
Ad 4.:<br />
• Initiative zur Schaffung eines Gesetzes zum<br />
Verbot von Schusswaffen.<br />
Ad 5.:<br />
• Auf Basis <strong>der</strong> Ergebnisse des im Internationalen<br />
<strong>Jahr</strong> <strong>der</strong> <strong>Familie</strong> 1994 im damaligen Arbeitskreis<br />
„<strong>Familie</strong> und Gewalt“ initiierten österreichweiten<br />
Projekts „Erweiterung des Mutter-Kind-Passes<br />
um die psychosoziale Dimension“ – Durchführung<br />
einer Machbarkeitsstudie des von ExpertInnen<br />
entwickelten Vorgehens.<br />
III. Begründung<br />
Ad 1.:<br />
Trotz des Phänomens <strong>der</strong> Gewalt in <strong>Familie</strong>n bleibt<br />
es <strong>der</strong>zeit den sich mit dem Gewaltphänomen<br />
befassenden Personengruppen mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
selbst überlassen, sich entsprechend weiterzubilden.<br />
Die staatliche Verantwortlichkeit für das Thema