02.07.2013 Aufrufe

Internationales Jahr der Familie - Arbeitskreise - BMWA

Internationales Jahr der Familie - Arbeitskreise - BMWA

Internationales Jahr der Familie - Arbeitskreise - BMWA

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

teiligung bzw. Diskriminierung gegenüber Kin<strong>der</strong>losen<br />

führen.<br />

Zukünftige <strong>Familie</strong>npolitik beinhaltet eine materielle<br />

und eine immaterielle (= ideelle) Komponente. Zu<br />

letzterer gehört – unter an<strong>der</strong>em – das Eintreten für<br />

das normative Leitbild einer auf Ehe gegründeten<br />

<strong>Familie</strong>.<br />

III. „Integrierte <strong>Familie</strong>npolitik“<br />

<strong>Familie</strong>npolitik erhält einen neuen Stellenwert und<br />

ein höheres Gewicht als Konzept <strong>der</strong> politischen<br />

Kooperation und Integration. Auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Ziele<br />

und Maßnahmen ist mittelfristig eine neue Verständigung<br />

über Verantwortung, Kompetenzen und<br />

Aufgaben <strong>der</strong> verschiedenen Ebenen <strong>der</strong> <strong>Familie</strong>npolitik<br />

(Gemeinde, Region, Land und Bund) erfor<strong>der</strong>lich<br />

– eine Herausfor<strong>der</strong>ung auch an den <strong>der</strong>zeit<br />

tagenden „Österreich-Konvent“. Die zu Ende des<br />

vergangenen <strong>Jahr</strong>es eingetretene Situation nach Einführung<br />

des Kin<strong>der</strong>betreuungsgeldes, welche manche<br />

familienpolitische Landesfamilienleistungen<br />

obsolet gemacht hat, zeigt die Dringlichkeit einer <strong>der</strong>artigen<br />

Neukonzeption. Dazu synchron verläuft das<br />

Erstarken <strong>der</strong> Zivilgesellschaft, die – im Sinne einer<br />

„Private-Public-Partnership“ immer stärker zum<br />

Partner bei <strong>der</strong> Umsetzung einzelner familienpolitischer<br />

Maßnahmen wird (z. B. in <strong>der</strong> Ehe-, <strong>Familie</strong>nund<br />

Lebensberatung) und die zunehmende Bedeutung<br />

privater Träger von <strong>Familie</strong>npolitik (wie z.B. von<br />

Unternehmen – hinsichtlich <strong>der</strong> Vereinbarkeit von<br />

<strong>Familie</strong>n- und Erwerbsarbeit).<br />

Mit einer solchen neuen „integrierten“ (weil in ihren<br />

Grundlagen, Zielen, Inhalten und Maßnahmen aufeinan<strong>der</strong><br />

abgestimmten) <strong>Familie</strong>npolitik kann und soll<br />

auch eine neue Rolle <strong>der</strong> <strong>Familie</strong>n geför<strong>der</strong>t werden:<br />

von Betroffenen zu Protagonisten gesellschaftlicher<br />

Verän<strong>der</strong>ungsprozesse. Im Sinne des „bürgergesellschaftlichen<br />

Engagements“ und einer <strong>Familie</strong>npolitik,<br />

die sich auch als „Gesellschaftsordnungspolitik“ versteht,<br />

sollen Betroffene verstärkt ihre Anliegen zur<br />

Sprache bringen, Defizite und Erfor<strong>der</strong>nisse artikulieren<br />

sowie Verän<strong>der</strong>ungsprozesse in Gang setzen.<br />

IV. Allianzen/Bündnisse für <strong>Familie</strong>n<br />

Damit IYF+10 kein einmaliges und punktuelles Ereignis<br />

bleibt und die gefor<strong>der</strong>te Nachhaltigkeit <strong>der</strong><br />

Ergebnisse gesichert wird, erscheint es sinnvoll,<br />

bereits bestehende familiennahe Dienste, Einrichtungen,<br />

Initiativen usw. – unter Bedachtnahme auf<br />

die Interessen und unter Einbeziehung <strong>der</strong> Betroffenen<br />

– zu koordinieren und zu „vernetzen“. So<br />

6<br />

soll – vorerst auf örtlicher und regionaler Ebene –<br />

das Entstehen von örtlichen „Allianzen/Bündnissen<br />

für <strong>Familie</strong>n“ geför<strong>der</strong>t werden.<br />

Die Bundesebene hätte dabei vor allem Information,<br />

Bewusstseinsbildung, Sicherung einheitlicher Standards<br />

(inklusive Qualitätsmanagement) und „PR-<br />

Arbeit“ zu leisten, die Landesebene hätte für die<br />

Information und Koordination <strong>der</strong> Regionen und<br />

Gemeinden und entsprechende Aus- und Weiterbildung<br />

zu sorgen.<br />

Auf örtlicher bzw. regionaler Ebene könnten die<br />

bestehenden Ehe- <strong>Familie</strong>n- und Lebensberatungsstellen<br />

quasi Knoten im entstehenden Netzwerk werden,<br />

wobei die verstärkte Kooperation und Integration<br />

bestehen<strong>der</strong> und vom BMSG (und an<strong>der</strong>er<br />

Bundeseinrichtungen) geför<strong>der</strong>ter Dienstangebote<br />

(wie Beratung, Elternbildung, <strong>Familie</strong>nmediation,<br />

Kin<strong>der</strong>begleitung, Männerarbeit usw.) Priorität hätte.<br />

Über die Integration bestehen<strong>der</strong> Initiativen privater<br />

Träger (wie <strong>Familie</strong>norganisationen, Elternvereine,<br />

Eltern-Kind-Zentren) hinaus könnten beträchtliche<br />

Synergieeffekte durch die Einbindung von Sozialpartnern,<br />

Unternehmern usw. erzielt werden.<br />

War 1994 die Gründung des ÖIF ein nachhaltiges<br />

Ergebnis des IYF, so könnte dies 2004 (IYF+10) die<br />

För<strong>der</strong>ung und Unterstützung örtlicher Allianzen für<br />

die <strong>Familie</strong> sein.<br />

Dazu wäre die Einrichtung einer bundesweiten<br />

Geschäftsstelle zur Information, Motivation, Öffentlichkeitsarbeit,<br />

PR-Unterstützung, Aus- und Weiterbildung<br />

lokaler <strong>Familie</strong>nallianzen (wie oben dargestellt)<br />

empfehlenswert. Längerfristig können auch<br />

<strong>der</strong>zeit vom <strong>Familie</strong>nressort (teilweise im Sinne <strong>der</strong><br />

Hoheitsverwaltung) wahrgenommene Aufgaben (wie<br />

die Audits „<strong>Familie</strong>nfreundliche Gemeinde“, „<strong>Familie</strong>nfreundlicher<br />

Betrieb“ etc.) von einer neu einzurichtenden<br />

Bundeskoordinierungsstelle wahrgenommen<br />

werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!