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Internationales Jahr der Familie - Arbeitskreise - BMWA

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Zukunft <strong>der</strong> jüngeren Generation: Kin<strong>der</strong> haben kein<br />

Stimmrecht. Sie sind beson<strong>der</strong>s auf die Generationensolidarität<br />

angewiesen, denn sie sichert ihre<br />

Zukunft.<br />

Deshalb wäre es wichtig, die <strong>Familie</strong> in <strong>der</strong> Verfassung<br />

zu verankern und über ein <strong>Familie</strong>nwahlrecht<br />

nachzudenken.<br />

Existenzsicherung für alle, finanziell durch ein<br />

Mindesteinkommen, existentiell durch saubere<br />

Luft, Wasser, gesunde Nahrungsmittel und gesunde<br />

Umwelt.<br />

Verbesserte Darstellung <strong>der</strong> <strong>Familie</strong> in den<br />

Medien.<br />

Gerade im Hinblick auf eine Generationensolidarität<br />

ist es im Sinne <strong>der</strong> „Kultur des Wohlwollens“<br />

wichtig, ein Bemühen „aller“ Generationen<br />

für das gemeinsame Lösen <strong>der</strong> Probleme<br />

„je<strong>der</strong>“ Generation einzufor<strong>der</strong>n, da nur dadurch<br />

die Gemeinschaftsverträglichkeit aller<br />

Aktivitäten überprüfbar und wirksam wird.<br />

2. Fakten und Überlegungen zur<br />

Situation und zur Entwicklung<br />

2.1 Familiales Netzwerk<br />

Aus <strong>Familie</strong> als Gruppe mit ausgeprägter<br />

Personenvielfalt in einem Großhaushalt entsteht ein<br />

familiales Netzwerk von mehreren, meist räumlich<br />

getrennten Haushalten mit geringer Personenzahl<br />

o<strong>der</strong> Einpersonenhaushalten. Dieser Wandel macht<br />

für die Einzelperson aber auch die einzelne<br />

Partnerschaft und <strong>Familie</strong> mehr Intimität und persönliche<br />

Gestaltungsfreiheit möglich. Dem steht als<br />

Kehrseite die Notwendigkeit zur individuellen<br />

Sinngebung und Existenzsicherung gegenüber, so<br />

z.B. für Letzteres <strong>der</strong> Erwerb individuellen Einkommens<br />

und individueller Ansprüche im System<br />

<strong>der</strong> Sozialversicherung. Die wesentlich geringere<br />

Personen- und Rollenvielfalt im jeweiligen Haushalt<br />

bedeutet z.B. im Falle <strong>der</strong> erfor<strong>der</strong>lichen Hilfe, nur<br />

begrenzt auf im Haushalt lebende Personen zurückgreifen<br />

zu können.<br />

Die Volkszählung 2001 ergibt folgendes Bild:<br />

❚ Die Bevölkerung Österreichs umfasst 8 031 560<br />

Personen, davon waren rd. 43% ledig, 44% verheiratet,<br />

7% verwitwet und 6% geschieden<br />

(Statistik Austria, 2004, Tab. 2.14).<br />

❚ Von den rd. 2,43 Mio. Kin<strong>der</strong>n lebten 74% in<br />

Ehepaarfamilie (durchschnittlich 1,82 Kin<strong>der</strong>), 6%<br />

in nicht ehelichen Lebensgemeinschaften (1,5<br />

Kin<strong>der</strong>) und 20% in Alleinerzieher/innenfamilien<br />

47<br />

(1,38 Kin<strong>der</strong>), 1991 lagen die entsprechenden<br />

Werte bei rd. 79%, 3% und 18%. Die Statistik<br />

Austria zählt zu <strong>Familie</strong>n auch jene Paare, die<br />

(noch) keine o<strong>der</strong> aus dem Haushalt ausgezogene<br />

Kin<strong>der</strong> haben, was dann 2,21 Mio. <strong>Familie</strong>n<br />

ergibt, davon 1,43 Mio. mit Kin<strong>der</strong>n, d.s. 65%.<br />

(Statistik Austria, 2004, Tab. 2.17 und 2.18).<br />

❚ Von den rd. 3,34 Millionen Privathaushalten in<br />

Österreich waren 33,5% Einpersonenhaushalte,<br />

in denen 13,9% <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung wohnen;<br />

für 1991 lagen die entsprechenden Werte<br />

bei 29,7% und 11,5%. 2001 lebten in Mehrpersonenhaushalten<br />

durchschnittlich 3,07<br />

Personen, 1991 waren es 3,19. (Statistik Austria,<br />

2004, Tab. 2.16).<br />

2.2 Bohnenstangenfamilie<br />

In vertikaler Betrachtung führt die zunehmende<br />

Lebenserwartung und die sinkende Zahl <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>,<br />

wobei die Kin<strong>der</strong> eher in einem kurzen Zeitraum des<br />

Lebensverlaufes und auch zunehmend später<br />

geboren werden, zur so genannten Bohnenstangenfamilie:<br />

Lang und dünn. Einerseits hat sich die<br />

<strong>Familie</strong> auf meist vier Generationen erweitert, häufig<br />

in drei Haushalten und an<strong>der</strong>erseits in <strong>der</strong> jüngsten<br />

Elterngeneration auf etwa ein bis zwei Kin<strong>der</strong><br />

verringert. Damit gibt es weniger Geschwister und<br />

später weniger Tanten bzw. Onkel, dafür mehr<br />

lebende Groß- und Urgroßeltern. Die Großeltern<br />

sind häufig noch im Erwerb o<strong>der</strong> erst kurz in <strong>der</strong><br />

Pension und meist noch zur Unterstützung für die<br />

<strong>Familie</strong> vorhanden. Die Urgroßeltern werden mit<br />

zunehmendem Alter eher pflegebedürftig. So entsteht<br />

neben dem Betreuungsbedarf für Kin<strong>der</strong><br />

zusätzlich ein solcher für ältere Senioren, <strong>der</strong> eine<br />

enorme Herausfor<strong>der</strong>ung für die Gesellschaft und<br />

<strong>Familie</strong> darstellt. Nicht zuletzt haben sich die allgemeinen<br />

Ansprüche bezüglich <strong>der</strong> Qualität in <strong>der</strong><br />

Pflege erheblich erhöht (Klie/Blinkert, 2002).<br />

Laut Volkszählung 2001<br />

❚ waren 16,8% <strong>der</strong> Bevölkerung unter 15 <strong>Jahr</strong>e,<br />

62% zwischen 15 und unter 60 sowie 21,1% 60<br />

und älter; 293 989 Personen waren 80 und älter.<br />

Für 1991 ergaben sich die entsprechenden Werte<br />

mit 17,4%, 62,5% und 20,1% sowie 282 730.<br />

In einer Prognose werden die entsprechenden<br />

Werte für 2015 (2025) wie folgt geschätzt: 14,1%<br />

(13,5%), 61,3% (57 %) und 24,6% (29,5 %) sowie<br />

412 091 (532 481). Das bedeutet eine Steigerung<br />

<strong>der</strong> 80-Jährigen und älteren von 2001 bis 2015<br />

um rd. 46% und bis 2025 um rd. 88%.<br />

❚ betrug die Gesamtfertilitätsrate (Kin<strong>der</strong> je Frau<br />

zwischen 15 und

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