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Internationales Jahr der Familie - Arbeitskreise - BMWA

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antwortliche Akteure in Wirtschaft und Gesellschaft,<br />

Erarbeitung <strong>der</strong> ökonomischen, ökologischen, sozialen<br />

und rechtlichen Dimensionen des täglichen<br />

Konsums von Gütern und Dienstleistungen, finanzmathematische<br />

Allgemeinbildung sowie Vermittlung<br />

rechtlicher Grundkenntnisse hinsichtlich Ehe,<br />

Lebenspartnerschaften und <strong>Familie</strong>. Diese damit<br />

verbundene, frühzeitig einsetzende, geschlechtsneutrale<br />

Bewusstseinsbildung hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Bedeutung <strong>der</strong> Haushalts- und <strong>Familie</strong>narbeit soll<br />

zudem die gesellschaftliche Anerkennung des<br />

Berufsbildes „HaushaltsführendeR“ sukzessive för<strong>der</strong>n.<br />

Es bleibt jedoch fraglich, ob die erfor<strong>der</strong>liche<br />

Erhöhung <strong>der</strong> Schulstunden in <strong>der</strong> gegenwärtigen<br />

Situation (Stundenkürzungen) durchführbar ist.<br />

Ad Unterrichtsfach „Lebenswirtschaftskunde“:<br />

Die Bundesarbeitskammer befürwortet Lehrinhalte,<br />

die junge Menschen befähigen sollen, den Alltag<br />

besser zu bewältigen. Ein Unterrichtsgegenstand<br />

<strong>der</strong> Kenntnisse in finanzmathematischer Allgemeinbildung,<br />

sozialen und rechtlichen Dimensionen des<br />

täglichen Konsums von Gütern und Dienstleistungen<br />

und rechtliche Grundkenntnisse über Formen<br />

des Zusammenlebens hinsichtlich Ehe- und<br />

Lebenspartnerschaften zum Inhalt hat, ist positiv zu<br />

bewerten.<br />

Ergänzt sollte diese Aufzählung allerdings um folgende<br />

Lehrinhalte werden:<br />

❚ Rechtliche Grundkenntnisse über Kaufverträge;<br />

❚ Spar-, Kredit-, o<strong>der</strong> Versicherungsverträge;<br />

❚ Verträge im Mietrecht ;<br />

❚ Arbeitsrechtliche Grundkenntnisse;<br />

❚ Das Erkennen von wirtschaftlichen Zusammenhängen<br />

Helga Hess-Knapp (AK)<br />

Ingrid Moritz (AK)<br />

Mag. Ilse Hau<strong>der</strong> (AK)<br />

Michaela Guglberger (Gewerkschaft HGPD)<br />

Anita Kainz (ÖGB PensionistInnen)<br />

Es scheint mir nicht zweckmäßig, die wichtige<br />

For<strong>der</strong>ung einer guten Ausbildung zu relativieren,<br />

indem man die Durchsetzbarkeit von vornherein<br />

anzweifelt.<br />

Anne Marie Schmotzer (Katholisches <strong>Familie</strong>nwerk/<br />

ANIMA)<br />

Ad Gesellschaftliche Anerkennung des<br />

Berufsbilds „HaushaltsführendeR“:<br />

Die gesellschaftliche Anerkenntnis eines Berufsbildes<br />

„HaushaltsführendeR“ greift zu kurz, um <strong>der</strong><br />

vielschichtigen Problematik <strong>der</strong> Haushaltsarbeit<br />

gerecht zu werden. Der Versuch einer Image-<br />

63<br />

korrektur bzw. einer gefälligen Etikettierung alleine<br />

wird we<strong>der</strong> zu einer geschlechtergerechteren Aufteilung<br />

<strong>der</strong> Haushaltsarbeit noch zu einer besseren<br />

Entlohnung in diesem Sektor führen. Mit einer ideologischen<br />

Aufwertung <strong>der</strong> Haushaltstätigkeiten<br />

bzw. einem neu aufpolierten Berufsbild, wird die<br />

geschlechterspezifische Arbeitsteilung weiter zementiert.<br />

Haushaltstätigkeiten fallen unabhängig<br />

von Geschlecht und Lebensform an und gehören<br />

zur normalen Lebensführung. Anstatt die Haushaltsarbeit<br />

zwischen den Geschlechtern aufzuteilen,<br />

wird in <strong>der</strong> Realität jegliche Form <strong>der</strong> Hausarbeit<br />

sowie <strong>der</strong> Betreuungs- und Pflegearbeit zum<br />

überwiegenden Teil von Frauen geleistet. Der<br />

Versuch Tätigkeiten, die zur normalen Lebensführung<br />

bei<strong>der</strong> Geschlechter gehören, als eigenständigen<br />

Beruf zu definieren und mit einem<br />

Berufsbild auszustatten, führt dazu, dass die<br />

Geschlechterrollenverteilungen weiterhin aufrecht<br />

erhalten werden. Diese Rollenaufteilungen werden<br />

durch ein definiertes Berufsbild „HaushaltsführendeR“<br />

nicht aufgebrochen. Es gibt bereits eine<br />

Reihe von marktfähigen Lehrberufen (SystemgastronomIn,<br />

Koch/Köchin o<strong>der</strong> Hotel-und GastgewerbeassistentIn)<br />

im Bereich <strong>der</strong> Erwerbsarbeit,<br />

die ein viel größeres Spektrum an Fertigkeiten und<br />

Kenntnissen bieten, als es ein Berufsbild, das sich<br />

ausschließlich an <strong>der</strong> Haushaltsarbeit orientiert, bieten<br />

kann. Die gesellschaftliche Anerkenntnis eines<br />

solchen Berufsbildes führt in <strong>der</strong> Folge bestenfalls<br />

zu einem „Beruf“ im Niedriglohnsektor – vor allem<br />

für Schulabgängerinnen, die von Arbeitslosigkeit<br />

bedroht sind. Frauen benötigen jedoch Ausbildungen,<br />

die ihnen zu existenzsichernden Einkommen<br />

verhelfen und Aufstiegschancen ermöglichen.<br />

Helga Hess-Knapp (AK)<br />

Ingrid Moritz (AK)<br />

Mag. Ilse Hau<strong>der</strong> (AK)<br />

Michaela Guglberger (Gewerkschaft HGPD)<br />

Anita Kainz (ÖGB PensionistInnen)<br />

Die Einleitung einer Informationskampagne „Wert<br />

und geschlechterspezifische Verteilung haushalts-<br />

und familienbezogener Arbeit“, die noch<br />

im laufenden <strong>Jahr</strong> vorbereitet und durchgeführt werden<br />

soll. Inhaltliche Schwerpunkte hierbei sind <strong>der</strong><br />

Status Quo und die Entwicklung <strong>der</strong> geschlechtsspezifischen<br />

Verteilung sowie Alternativen <strong>der</strong> wirtschaftlichen<br />

und ideellen Bewertung haushaltsnaher<br />

Tätigkeiten.<br />

Maßnahmen zur Legalisierung <strong>der</strong>zeit illegaler<br />

und Attraktivierung neuer Beschäftigungsverhältnisse<br />

im Sektor privater Haushalte. Grundvoraussetzung<br />

hierfür ist die adäquate sozialrechtliche<br />

Absicherung <strong>der</strong> in privaten Haushalten

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