Internationales Jahr der Familie - Arbeitskreise - BMWA
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• Transfers – Funktionalität<br />
Wesentlicher Ausdruck von Generationensolidarität<br />
auf Makroebene sind die gesellschaftlich bzw.<br />
staatlich organisierten Transfers.<br />
• Wege zur Generationensolidarität<br />
Das Befinden <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> bezüglich <strong>der</strong> aktuellen<br />
Notwendigkeit von Solidarität und <strong>der</strong>en Mehrung<br />
wird durch die Literatur gestützt (Zulehner<br />
et al., 1996).<br />
Zu diesen drei Schwerpunkten wurde je eine Arbeitsgruppe<br />
(AG) gebildet, die für die dritte Sitzung des<br />
AK je ein Papier mit For<strong>der</strong>ungen erarbeitet haben.<br />
Die vorliegenden Ergebnisse wurden bei <strong>der</strong> dritten<br />
Sitzung diskutiert und zu Beschlüssen weiter bearbeitet.<br />
2 Im Folgenden werden jene For<strong>der</strong>ungen dargestellt,<br />
die im Konsens zu Stande gekommen sind.<br />
Allfällige Vorschläge, die nicht konsensfähig waren<br />
o<strong>der</strong> nicht ausreichend diskutiert werden konnten,<br />
werden entsprechend gekennzeichnet beigefügt.<br />
Für die Endredaktion wurde ein Redaktionskomitee<br />
eingesetzt, das aus den drei gewählten Vorsitzenden<br />
sowie den Personen <strong>der</strong> Leitung und <strong>der</strong><br />
Berichterstattung <strong>der</strong> drei Arbeitsgruppen gebildet<br />
wurde. Die Redaktionssitzung war offen gestaltet,<br />
das heißt, interessierte Mitglie<strong>der</strong> des AK wurden<br />
vom Termin verständigt und konnten daran teilnehmen.<br />
1.1 Fremdbestimmung –<br />
Selbstbestimmung<br />
Leiter: Ludwig Brunner<br />
Berichterstatter: Wolfgang Braumandl<br />
Die praktische Umsetzung von Selbstbestimmung<br />
hängt über das eigene Selbstwertgefühl hinaus u.a.<br />
mit öffentlicher Meinung, eigener wirtschaftlicher<br />
Position und <strong>der</strong> Möglichkeit <strong>der</strong> Vertretung eigener<br />
Interessen zusammen.<br />
1.1.1 Medien 3<br />
Die Medien können einen entscheidenden Beitrag<br />
zum Gelingen von Generationensolidarität leisten.<br />
42<br />
Daher werden insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong>en Inhaber, Herausgeber,<br />
Chefredakteure und Journalisten aufgefor<strong>der</strong>t,<br />
sich dieser gesellschaftlichen Mitverantwortung<br />
nach bestem Wissen und Gewissen zu<br />
stellen sowie ihren Beitrag zur Solidaritätsmehrung<br />
zu erbringen.<br />
❚ Maßnahme dazu sind eine entsprechende Kultur<br />
<strong>der</strong> Sprache, zielgruppenadäquate Vermittlung<br />
und Verwendung von Begriffen sowie stärkere<br />
Präsenz des Generationenthemas, mehr generationenübergreifende<br />
Formate.<br />
❚ Fort- und Weiterbildung zum Thema Generationen,<br />
wobei das Bewusstsein des Angewiesensein<br />
je<strong>der</strong> Generation auf die an<strong>der</strong>en zu<br />
för<strong>der</strong>n ist.<br />
❚ Service- und Informationsangebote zu Generationen-<br />
und Geschlechterthemen mit dem<br />
Aspekt des Älterwerdens, insbeson<strong>der</strong>e auch<br />
durch den ORF.<br />
❚ Die Bundesregierung soll Anreize schaffen, wie<br />
z.B. Journalistenpreise, Materialien zur Verfügung<br />
stellen und offensive PR Arbeit zum<br />
Thema durchführen. Denkbar ist auch ein<br />
„Zitronenpreis“ für beson<strong>der</strong>e Missgriffe.<br />
1.1.2 Kultur <strong>der</strong> nachhaltigen Sicherung<br />
Gefor<strong>der</strong>t werden Maßnahmen für eine Kultur, die<br />
Menschenrechte und Menschenwürde nachhaltig<br />
jeweils für alle Generationen aktuell und künftig<br />
sichert.<br />
❚ Die Aufrechterhaltung des hohen Niveaus <strong>der</strong><br />
sozialen Sicherheit in Österreich stellt notwendig<br />
eine öffentliche Aufgabe dar. Die auf dem<br />
Solidaritätsprinzip des Umlageverfahrens 4 basierenden<br />
Pflichtversicherungen mit Rechtsanspruch<br />
für den Krankheitsfall und die Altersvorsorge<br />
sind als primäres Instrument beizubehalten<br />
und abzusichern. Ergänzende Maßnahmen<br />
auf betrieblicher und/o<strong>der</strong> individueller<br />
Ebene können nach dem Kapitaldeckungsverfahren<br />
auch am Versicherungsmarkt erfolgen.<br />
❚ Die aktuell begonnene Anhebung <strong>der</strong> Krankenkassenbeiträge<br />
nur für Pensionisten/innen um<br />
letztlich einen Prozentpunkt wi<strong>der</strong>spricht diesem<br />
Solidaritätsprinzip und auch <strong>der</strong> Generationensolidarität.<br />
Eine sofortige Rücknahme noch vor<br />
2 Das Papier <strong>der</strong> AG Wege zur Generationensolidarität lag erst bei <strong>der</strong> Redaktionssitzung vor und konnte daher im AK nicht diskutiert<br />
werden. Deshalb wurde eine eigene Form <strong>der</strong> Darstellung gewählt, siehe Punkt 1.3.<br />
3 Den Medien wird in <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Generationenverhältnisse ein eher ungünstiges Urteil ausgestellt: 57% <strong>der</strong> Bevölkerung sehen<br />
– unabhängig vom Alter – einen „eher“ o<strong>der</strong> „sehr“ negativen Einfluss <strong>der</strong> Medien auf die Generationenverhältnisse, wobei es bei<br />
den Maturanten/innen 71% sind. (Majce, 2000, S 156)<br />
4 Umlageverfahren bedeutet: Die heute im Erwerbsleben Stehenden finanzieren durch ihre Beiträge die aktuellen Pensionen, ihre<br />
künftigen Pensionen werden von den nachfolgenden Generationen erarbeitet.