Internationales Jahr der Familie - Arbeitskreise - BMWA
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Prinzipiell brauchen Kin<strong>der</strong> auf drei Ebenen<br />
Unterstützung: Unterstützung beim Imitations-<br />
Lernen durch lebbare „Vorbil<strong>der</strong>“, beim Versuchs-<br />
Irrtums-Lernen, welches Großzügigkeit und Vertrauen<br />
voraussetzt und Unterstützung beim Lernen<br />
durch die Erfahrung von kalkulierten Gefahren, das<br />
einen „unverdorbenen“ Lebensraum braucht.<br />
Entscheidend ist hierfür natürlich die Begleitung<br />
durch die Eltern, unterstützend können jedoch auch<br />
Großeltern o<strong>der</strong> oben genannte aktive ältere<br />
Mitbürger sein, die bereit sind, Werte weiterzugeben.<br />
Es bedarf <strong>der</strong> Schaffung eines zeitgemäßen<br />
„Altersbildes“ unter Berücksichtigung einer Differenzierung<br />
<strong>der</strong> Seniorengeneration. Senioren in den<br />
„goldenen <strong>Jahr</strong>en“, die als Konsumenten einen<br />
wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellen, für sich<br />
selbst sorgen und Zeit und Energie für soziale<br />
Projekte zur Verfügung stellen könnten; Senioren,<br />
die pflegebedürftig o<strong>der</strong> hochbetagt sind und Hilfe<br />
und Unterstützung bei <strong>der</strong> Erledigung ihrer persönlichen<br />
Angelegenheiten benötigen.<br />
Die Aktivierung von Senioren für eine freiwillige<br />
Mitarbeit an einem neuen Projekt zur Werteerziehung<br />
<strong>der</strong> Jugend o<strong>der</strong> im Rahmen von sozialen<br />
Projekten innerhalb ihrer eigenen Generation,<br />
wäre ein möglicher Schritt.<br />
Orte <strong>der</strong> Begegnung müssten hier verstärkt<br />
geschaffen werden um ein zwangloses Miteinan<strong>der</strong><br />
von Jung und Alt zu gewährleisten und generationengerechte<br />
Nachhaltigkeit zu erreichen.<br />
1.3.2.2 Handlungsfeld Bildung<br />
Die Vermittlung von Bildung und Wissen an die<br />
nachwachsende Generation und an die Erwachsenen<br />
trägt entscheidend zur Zukunftssicherung<br />
<strong>der</strong> Allgemeinheit bei. Die öffentliche Bildungsdebatte<br />
bezieht sich fast ausschließlich auf schulisches<br />
Lernen, d.h., wie können schulisches Lernen<br />
besser organisiert, Lerninhalte mo<strong>der</strong>nisiert und<br />
Leistungsstandards gesichert werden. Dabei wird<br />
außer Acht gelassen, dass die grundlegenden<br />
Fähigkeiten und die Bereitschaft für schulische und<br />
lebenslange Bildungsprozesse in <strong>der</strong> <strong>Familie</strong><br />
geschaffen werden. Die <strong>Familie</strong> ist <strong>der</strong> ursprüngliche<br />
und <strong>der</strong> begleitende Ort <strong>der</strong> Bildung von<br />
Humanvermögen. Sie ist <strong>der</strong> Ausgangspunkt für<br />
außerfamiliäre Bildungsprozesse. Sie wirkt auch auf<br />
die Wahl <strong>der</strong> Bildungswege und Bildungserfolge.<br />
<strong>Familie</strong>n und Bildungspolitik sollten daher Hand in<br />
Hand arbeiten. Ein „wertvolles“ Aufwachsen bedingt<br />
einen zukunftsorientierten Lebensstil.<br />
46<br />
Bildung heißt nicht nur Fachkompetenz erwerben,<br />
son<strong>der</strong>n Erwerb von Kompetenz im menschlichen<br />
Umgang mit Menschen. Diese „menschlichen<br />
Kompetenzen“ sind unverzichtbar für partnerschaftliches<br />
Leben, für das Erfüllen von Erziehungsaufgaben,<br />
für den Umgang mit Fremden o<strong>der</strong> für<br />
das Knüpfen und den Erhalt sozialer Beziehungsnetze.<br />
An<strong>der</strong>s gesagt: Lebenslanges Lernen als Lernen<br />
<strong>der</strong> Zukunft braucht eine neue Lernkultur, ein neues<br />
Verhältnis von Fach- und Daseinskompetenz. Nur<br />
so können den <strong>Familie</strong>n und ihren Generationen<br />
jene Bildungsinhalte zugänglich gemacht werden,<br />
die sie zur Verwirklichung ihres Lebensentwurfs<br />
benötigen.<br />
Da bereits unterschiedlichste Bildungsinitiativen<br />
und „Best Practice Modelle“ für unterschiedlichste<br />
Zielgruppen bestehen, geht es vor allem darum,<br />
eine Vernetzung herbeizuführen.<br />
Im Sinne <strong>der</strong> Schaffung eines zeitgemäßen<br />
„Altersbildes“ wäre es sinnvoll, ein Bildungsprojekt<br />
„Älterwerden als Meisterschaft“ zu installieren.<br />
Eine Zentralstelle mit dem Motte „Info über Info“<br />
könnte sowohl dem Wissenstransfer dienen, als<br />
auch Informationsdrehscheibe sein.<br />
1.3.2.3 Schrittmacher und Wegbereiter sein<br />
Würden wir nicht täglich Generationensolidarität<br />
leben, hätten wir längst das soziale Chaos. Sowohl<br />
in <strong>Familie</strong>n, aber auch in Gemeinden ist Zukunftsfähigkeit<br />
garantiert, da <strong>Familie</strong>n und Generationenorientierung<br />
das Denken und Handeln bestimmen.<br />
Dies zeigt allerdings, dass es wichtig ist, dass die<br />
Tonangebenden, Politik und Meinungsbildner, mit<br />
dem <strong>Familie</strong>ndenken und Generationendenken<br />
anfangen müssen.<br />
Sie sind dafür verantwortlich, Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen, dass die jetzt und in <strong>der</strong> Zukunft lebenden<br />
Menschen gleich gute Lebensbedingungen vorfinden<br />
- sowohl was die ökonomischen als auch was<br />
die ökologischen Umweltbedingungen betrifft.<br />
Zukunft ist nur dann möglich, wenn die entscheidenden<br />
Akteure, jedes einzelne Individuum, aber im<br />
Speziellen auch Politiker und Meinungsbildner <strong>der</strong><br />
Verlockung entgegenarbeiten, die Zukunft zu<br />
opfern, nur um die Gegenwart genießen zu können.<br />
Die ältere Generation entscheidet als stärkste und<br />
noch stärker werdende Wählergruppe über Mehrheiten.<br />
Sie hat damit die Verantwortung für die