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Internationales Jahr der Familie - Arbeitskreise - BMWA

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„<strong>Familie</strong> und Gewalt“).<br />

Mutter-Kind-Pass: Eine Erhöhung <strong>der</strong> psychosozialen<br />

Komponenten bei den Mutter-Kind-Pass-<br />

Untersuchungen (Beratung, Elternbildung) wird<br />

dringend empfohlen.<br />

Ein Elternbildungsprogramm im Fernsehen wäre<br />

bezugnehmend auf den öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrag<br />

des ORF dringend wünschenswert.<br />

Kin<strong>der</strong>- bzw. <strong>Familie</strong>nwahlrecht<br />

Empfehlung zur Überlegung und Prüfung von<br />

Modellen, wenn Menschen ihr Wahlrecht auf Grund<br />

ihrer Lebenssituation nicht ausreichend ausüben<br />

können.<br />

Unterhalt, Obsorge, Eherechtsän<strong>der</strong>ungsgesetz<br />

Es besteht hoher Reformbedarf beim Kindesunterhalt.<br />

Die Judikatur ist nicht mehr überblickbar.<br />

Empfehlung: pragmatischere Gesetzgebung im<br />

ABGB, eventuell „Arretierung“ des Anspruchs,<br />

wodurch das Jugendamt automatisch <strong>der</strong> gesetzliche<br />

Vertreter wird. Beim Unterhaltsvorschussgesetz<br />

ist die Situation <strong>der</strong>zeit unbefriedigend. Derzeit sind<br />

<strong>der</strong> Jugendwohlfahrtsträger, das Bezirksgericht und<br />

das Oberlandesgericht als Einbringungsstelle an<br />

<strong>der</strong> Bevorschussung beteiligt = teure Bürokratie.<br />

Eine verbesserte Amtshilfe zwischen Finanzamt<br />

und Bezirksgericht wäre wünschenswert. Derzeit<br />

gibt es die absurde Situation, dass beispielsweise<br />

ein Kind von seinem Vater, <strong>der</strong> krank ist und noch<br />

nicht mit Sozialleistungen versorgt ist, nichts<br />

bekommt. Ist <strong>der</strong> Vater kriminell, bekommt das Kind<br />

nach Alter gestaffelt sofort den Richtsatzvorschuss<br />

nach dem Ausgleichszulagenrichtsatz. Auch die<br />

Kluft zwischen Auszahlung und Rückfor<strong>der</strong>ung<br />

wurde diskutiert, ebenso die Anregung einer<br />

Mindestleistung nach <strong>der</strong> Bemessung des Vorjahres.<br />

Es gibt Probleme bei Berufsgruppen, die<br />

schwer einschätzbar sind (Kolporteure, Selbstständige,<br />

die ihre Arbeitsplätze verlieren ...). Die<br />

Existenz jedes Kindes ist durch Unterhaltssicherung<br />

abzusichern. Wie bei <strong>der</strong> 15a-Vereinbarung soll<br />

eine Unterhaltsgrundsicherung gefunden werden –<br />

dies ist mit den Län<strong>der</strong>n zu verhandeln.<br />

Die Alimentierung des Kindes darf nicht zu Lasten<br />

<strong>der</strong> Frau gehen.<br />

Zum Unterhaltsvorschussgesetz tagt zurzeit auch<br />

ein Arbeitskreis im Bundesministerium für Justiz –<br />

Zusammenarbeit über einen Vertreter unseres<br />

<strong>Arbeitskreise</strong>s ist vereinbart.<br />

For<strong>der</strong>ung nach mehr Informationsarbeit im Sinne<br />

des Kindeswohls und Aufklärung, dass beide<br />

59<br />

Formen <strong>der</strong> Obsorge (gemeinsame und alleinige)<br />

möglich sind und beantragt werden können:<br />

Rechtsinformation, Merkblätter, verpflichtendes<br />

Beratungsgespräch werden ebenso empfohlen wie<br />

die Entlastung <strong>der</strong> Gerichte durch <strong>Familie</strong>n- und<br />

Frauenberatungsstellen.<br />

In Zusammenhang mit dem Besuchsrecht soll die<br />

För<strong>der</strong>ung von Initiativen wie Besuchscafés und<br />

Besuchsbegleitung ausgeweitet werden. Diese qualifizierten<br />

Hilfsangebote sollen zur Vermeidung des<br />

Parental Alienation Syndrome (PAS) ausgebaut,<br />

intensiviert und flächendeckend geför<strong>der</strong>t werden,<br />

um psychische Krankheiten zu vermeiden!<br />

Ad Eherechtsän<strong>der</strong>ungsgesetz: Die Folgen bei<br />

Zerüttungsscheidung nach § 55 EheG sind nicht<br />

mehr zeitgemäß. Es wird vorgeschlagen, die in aufrechter<br />

Ehe erworbenen Pensionsansprüche als<br />

Vermögen anzusehen und <strong>der</strong> Aufteilung zu unterziehen<br />

(Splitting in <strong>der</strong> Pensionsversicherung –<br />

muss in Zusammenhang mit dem Steuerrecht gesehen<br />

werden).<br />

Weiters empfiehlt <strong>der</strong> Arbeitskreis bei bevorstehen<strong>der</strong><br />

Scheidung den verpflichtenden Besuch von<br />

mindestens einem kostenlosen Beratungsgespräch<br />

über die rechtlichen und psychosozialen Scheidungsfolgen<br />

und die Abklärung, ob Mediation<br />

freiwillig aufgenommen wird. Gut formulierte Merkblätter<br />

mit einem Fragenkatalog als Gesprächsgrundlage<br />

sollten bei diesem Beratungsgespräch<br />

übergeben bzw. verwendet werden. Das BMJ wird<br />

um möglichst rasche Umsetzung dieser For<strong>der</strong>ung<br />

ersucht.<br />

Weiters for<strong>der</strong>n wir die Entlastung <strong>der</strong> Gerichte<br />

durch Beratungseinrichtungen (<strong>Familie</strong>n- und<br />

Frauenberatungsstellen) sowie den Ausbau und die<br />

Intensivierung <strong>der</strong> interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

von <strong>Familie</strong>nrichterInnen und BeraterInnen.

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