Internationales Jahr der Familie - Arbeitskreise - BMWA
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Arbeitskreis VI<br />
Positive männliche Identität und Vaterschaft<br />
Arbeitskreisleiter: Dr. Alfred Trendl<br />
Stellvertreter: Dr. Johannes Berchtold<br />
Peter F. Herdina<br />
Präambel<br />
Positive Väterlichkeit unter Zugrundelegung männlicher<br />
Identität ist eine wesentliche Voraussetzung<br />
für das Gelingen des <strong>Familie</strong>nlebens, die positive<br />
Entwicklung psychosozialer Identität <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>,<br />
sowie das Selbstverständnis und die Rolle des<br />
Mannes in <strong>der</strong> Gesellschaft, aber auch für das<br />
Selbstverständnis und die Rolle <strong>der</strong> Frau. Die zukünftigen<br />
politischen, ökonomischen sowie gesellschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen für die <strong>Familie</strong><br />
sind daher im Hinblick auf die genannten Faktoren<br />
auszurichten.<br />
Die Bedeutung des Vaters für die Entwicklung seines<br />
Kindes ist unter an<strong>der</strong>em durch wissenschaftliche<br />
Untersuchungen <strong>der</strong> Auswirkungen bei Vaterentbehrung<br />
deutlich geworden (z.B. „Vaterentbehrung“,<br />
BMSG, 2003).<br />
Es fehlen noch Studien über Entstehungsbedingungen,<br />
Phänomene, Kennzeichen und Auswirkungen<br />
positiver Väterlichkeit. Die Zusammenführung<br />
von männlicher Identität und Väterlichkeit<br />
stellt eine wesentliche Verbindung dar.<br />
Nicht zuletzt für die Entwicklung <strong>der</strong> psychosexuellen<br />
Identität <strong>der</strong> Buben und Mädchen und damit für<br />
die Entwicklung eines stabilen Selbstwertgefühls als<br />
Mann und Frau ist dieser Zusammenhang von zentraler<br />
Bedeutung.<br />
Insofern kann auch von positiver männlicher Identität<br />
gesprochen werden, als die Festlegung <strong>der</strong><br />
psychosexuellen Identität sowie eine positive<br />
Beziehungskultur zwischen den Geschlechtern und<br />
Generationen daraus resultiert.<br />
Die Herausarbeitung <strong>der</strong> positiven Väterlichkeit –<br />
basierend auf männlicher Identität – ist ein wichtiger<br />
Faktor für die gesunde Entwicklung von Kin<strong>der</strong>n<br />
und Jugendlichen sowie die Weiterentwicklung<br />
eines positiven männlichen Selbstverständnisses<br />
und damit auch für die positive Entwicklung und den<br />
Fortbestand <strong>der</strong> gesamten Gesellschaft entscheidend.<br />
Damit die notwendigen politischen Rahmen-<br />
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bedingungen für die För<strong>der</strong>ung von positiver<br />
Väterlichkeit und männlicher Identität geschaffen<br />
werden können, ist die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong><br />
oben ausgeführten Problemdarstellung unumgänglich.<br />
Väterlichkeit ist auch im Kontext einer positiven<br />
männlichen Identität zu sehen. Es erscheint uns<br />
daher wichtig, sich mit folgenden Fragestellungen<br />
auseinan<strong>der</strong> zu setzen:<br />
• Was sind die Kennzeichen und Auswirkungen<br />
positiver Väterlichkeit und <strong>der</strong>en Wurzeln in positiver<br />
männlicher Identität?<br />
• Unter welchen soziologischen und psychosozialen<br />
Bedingungen, in welchen Lebenswelten, können<br />
sich positive Männlichkeit und Väterlichkeit entwickeln?<br />
• Wie sehen positive Vater-Kind-Lebenswelten aus?<br />
• Welche Faktoren begünstigen die Ausbildung und<br />
in weiterer Konsequenz die Aufrechterhaltung<br />
positiver Vater-Kind-Beziehungen?<br />
• In welcher Form müssen Trennungen zwischen<br />
Eltern gestaltet werden, um positive Aspekte <strong>der</strong><br />
Väterlichkeit weiterhin lebbar zu machen?<br />
Weiters scheint es uns sinnvoll, folgenden kultursoziologischen<br />
Fragestellungen nachzugehen:<br />
• Wie lassen sich aus kultur-, familiensoziologischer<br />
und psychologischer Sicht Vaterschaft und<br />
Mutterschaft in ihrer jeweiligen Bedeutung für<br />
Buben und Mädchen voneinan<strong>der</strong> abgrenzen?<br />
• Welche Rolle spielt <strong>der</strong> Vater (im Unterschied zur<br />
Mutter) in geglückten Vater-Kind-Beziehungen hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> Vermittlung von Wertvorstellungen<br />
und von Gemeinschaftsfähigkeit und <strong>der</strong> daraus<br />
resultierenden Hinwendung zu soziokulturellen<br />
Netzen (von <strong>der</strong> engeren Verwandtschaft bis zum<br />
weiteren kulturellen Umfeld)?<br />
Anzumerken ist außerdem, dass für die<br />
Phänomene <strong>der</strong> Väterlichkeit und noch mehr für die<br />
Phänomene <strong>der</strong> männlichen Identität die „Sprache"<br />
fehlt; sehr wichtig wird es sein, diese<br />
Begrifflichkeiten zu entwickeln.<br />
Wichtige Einzelmaßnahmen betreffend Väterbeteiligung<br />
an <strong>der</strong> <strong>Familie</strong>narbeit können sinnvoll beurteilt<br />
werden, wenn zuvor im Bereich positiver männlicher<br />
Identität und Vaterschaft eine verstärkte<br />
Forschungstätigkeit eingeleitet wird, um entsprechende<br />
Kriterien zu erhalten. Zum Teil ist dies ja<br />
schon geschehen, beispielsweise mit <strong>der</strong> Vergabe