Internationales Jahr der Familie - Arbeitskreise - BMWA
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1,8 für städtische Gebiete (Ballungszentren und<br />
umliegende Gemeinden).<br />
Das Bundesministerium kann nur Personalkosten<br />
finanzieren, die Infrastruktur muss <strong>der</strong> Rechtsträger<br />
einer Beratungsstelle aus an<strong>der</strong>en Quellen abdecken.<br />
Seit den Anfängen <strong>der</strong> geför<strong>der</strong>ten <strong>Familie</strong>nberatung<br />
gab es drei wesentliche Studien, die eine<br />
Grundlage für die Weiterentwicklung von Leistung<br />
und Qualität von Beratungsstellen bilden können:<br />
Beate Wimmer-Puchinger erarbeitete 1988 eine<br />
Studie, in welcher Fragen zum Zugang und zur<br />
Praxis <strong>der</strong> Schwangerschaftskonfliktberatung und<br />
die Auswirkungen auf BeraterInnen, KlientInnen<br />
und Trägereinrichtungen Schwerpunkt waren.<br />
Bereits in dieser Studie wurden <strong>Familie</strong>nberatungsstellen<br />
als Grundpfeiler <strong>der</strong> psychosozialen Versorgung<br />
bezeichnet (Frauen im Schwangerschaftskonflikt.<br />
Beratungsangebote. Hrsg.: Bundesministerium<br />
für Umwelt, Jugend und <strong>Familie</strong>, Wien 1988).<br />
1997 erschien eine Studie über das gemeinsame<br />
Modellprojekt des BM für Umwelt, Jugend und<br />
<strong>Familie</strong> und des BM für Justiz: „<strong>Familie</strong>nberatung<br />
bei Gericht, Mediation, Kin<strong>der</strong>begleitung bei<br />
Trennung <strong>der</strong> Eltern“ (Hrsg.: Bundesministerium für<br />
Umwelt, Jugend und <strong>Familie</strong>, Wien 1997).<br />
1995 erfolgte das Forschungsprojekt des Österreichischen<br />
Institutes für <strong>Familie</strong>nforschung<br />
„Beratung – Psychotherapie“. (Beratung – Psychotherapie.<br />
Ein Projekt zur Bestandsaufnahme und<br />
Orientierung. Hrsg.: Bundesministerium für Umwelt,<br />
Jugend und <strong>Familie</strong>, Wien 1997)<br />
Gegenwärtig hat die Prospektunternehmensberatung<br />
GmbH im Rahmen <strong>der</strong> Equal Entwicklungspartnerschaft<br />
Empowerment kleinerer und mittlerer<br />
Organisationen die Aufgabe, einen Performance<br />
und Quality Compass zu erstellen. Es sollen in diesem<br />
Rahmen geeignete Tools zur Leistungsbeschreibung<br />
und Qualitätssicherung erarbeitet<br />
werden. (Performance & Quality Compass. Bericht<br />
über die erste Phase Modul C im Rahmen <strong>der</strong> Equal<br />
Entwicklungspartnerschaft Empowerment kleinerer<br />
und mittlerer sozialer Organisationen. www.sozialwirtschaft.at)<br />
3. Problemaufriss<br />
Im Arbeitskreis VIII „Von <strong>der</strong> <strong>Familie</strong>nberatung zum<br />
<strong>Familie</strong>nkompetenzzentrum“ wurden eine Fülle von<br />
konkreten Beispielen eingebracht, wie sich in Öster-<br />
53<br />
reich auf Grund <strong>der</strong> Bedürfnisse <strong>der</strong> Menschen, das<br />
Angebot <strong>der</strong> <strong>Familie</strong>nberatung entwickelte. Der Titel<br />
des <strong>Arbeitskreise</strong>s „Von <strong>der</strong> <strong>Familie</strong>nberatung zum<br />
<strong>Familie</strong>nkompetenzzentrum“ bildet die Vielfalt <strong>der</strong><br />
Entwicklung <strong>der</strong> letzten 30 <strong>Jahr</strong>e gut ab.<br />
Neben klassischen <strong>Familie</strong>nberatungsstellen gibt es<br />
Spezialisierungen hinsichtlich Zielgruppen und<br />
Inhalt wie z.B. Männerberatung, Beratung bei<br />
<strong>Familie</strong>nproblemen und persönlichen Problemen in<br />
Zusammenhang mit so genannten Sekten, First-<br />
Love-Ambulanzen, <strong>Familie</strong>nberatung bei Gericht,<br />
Projekt <strong>Familie</strong>nkompetenzen etc. In Modellprojekten<br />
werden bereits unter einem Dach nie<strong>der</strong>schwellig<br />
Möglichkeiten <strong>der</strong> Begegnung, <strong>der</strong><br />
Bildung, Beratung, Mediation, Kin<strong>der</strong>begleitung bei<br />
Trennung und Scheidung u.a.m. angeboten.<br />
Eine För<strong>der</strong>ung durch das Bundesministerium für<br />
soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz<br />
erfahren Angebote <strong>der</strong> klassischen<br />
<strong>Familie</strong>nberatung wie auch verschiedene Modellprojekte,<br />
Elternbildung, Mediation und Kin<strong>der</strong>begleitung<br />
bei Trennung und Scheidung.<br />
<strong>Familie</strong>nkompetenzzentrum bedeutet nicht, dass<br />
sich all diese Angebote unter einem Dach befinden<br />
müssen. Es kann auch durch geeignete Vernetzung<br />
das Ziel erreicht werden.<br />
Festgestellt wurde, dass Rat und Hilfe suchende<br />
Menschen aber auch vermittelnde Institutionen zu<br />
wenig Klarheit haben, welche Leistungen <strong>Familie</strong>nberatungsstellen<br />
grundlegend als Kernkompetenz<br />
anbieten und welche Spezialangebote darüber hinaus<br />
offen stehen. Es ermangelt an einer österreichweiten<br />
professionellen Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Festgestellt wurde auch, dass die Vernetzung all<br />
dieser Angebote von Begegnung, Elternbildung,<br />
Beratung, Mediation, Kin<strong>der</strong>begleitung, Psychotherapie<br />
und an<strong>der</strong>weitiger psychosozialer Hilfen<br />
noch völlig ungenügend ist.<br />
Aufgezeigt wurde, dass im <strong>Familie</strong>nberatungsför<strong>der</strong>ungsgesetz<br />
zwar eine Grundlage für die Qualität<br />
von Beratung insoferne festgeschrieben ist, als die<br />
Erfor<strong>der</strong>nisse <strong>der</strong> Ausbildung <strong>der</strong> BeraterInnen<br />
geregelt ist. Weitere Qualitätsstandards zu erarbeiten<br />
und diese <strong>der</strong> Öffentlichkeit zu kommunizieren<br />
erscheint dem Arbeitskreis wichtig.<br />
Die Leistungen, die Eltern, Frauen, Männer und<br />
Kin<strong>der</strong> im Kontext des alltäglichen <strong>Familie</strong>nlebens<br />
zu erbringen haben, for<strong>der</strong>n von ihnen sehr personenbezogene/persönliche<br />
Fähigkeiten. Diese sind<br />
u.a. unter dem Begriff <strong>der</strong> „<strong>Familie</strong>nkompetenzen“