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DAV Memmigen Jahresschrift 2013

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125 Jahre<br />

Anton-Spiehler-Weg<br />

Welcher Memminger Bergsteiger und weit<br />

darüber hinaus kennt nicht den von der<br />

Memminger Hütte zur Augsburger Hütte<br />

führenden Anton-Spiehler-Weg.<br />

Im Jahr 2012 war es 125 Jahre her, dass<br />

dieser Weg von Anton Spiehler mit seinen<br />

Helfern in die Wirklichkeit umgesetzt wurde.<br />

Aber wie kam es dazu?<br />

Am 12. August 1886 wurde die Memminger<br />

Hütte hoch oben 2242 m über dem<br />

Lechtal eingeweiht. Ein Jahr zuvor war die<br />

Augsburger Hütte schon fertig gestellt und<br />

die Augsburger hatten ein Interesse, den<br />

Besuchern vom Norden her, also vom Allgäu<br />

und Lechtal einen Zugang zu ihrer Hütte zu<br />

schaffen. Sie wandten sich deshalb an die<br />

Memminger und andere Allgäuer Sektionen<br />

mit dem Ersuchen, diesen Zugang durch<br />

die Schaffung von Unterkunftsräumen im<br />

Madautal zu ermöglichen. Die Entfernung<br />

wird damit vom Lechtal aus abgekürzt. Dieses<br />

Ansuchen im Jahre 1885 war für Anton<br />

Spiehler der letzte Anstoss zu seiner Idee,<br />

den Bau einer Memminger Hütte in die Tat<br />

umzusetzen. Dies tat er auch.<br />

Schon im Herbst 1886, nach Eröffnung<br />

der Memminger Hütte, machte er Erkundungen<br />

und Sondierungen, um den Weg zur<br />

Augsburger Hütte festzulegen. Der Weg zur<br />

Seescharte weiter nach Zams war bereits angelegt.<br />

Den besten Weg zur Augsburger Hütte<br />

sah er über die Wegscharte - Patrolscharte.<br />

Dieser Weg ist auch heute noch anspruchsvoll.<br />

Die Arbeiten an diesem Höhenweg (später<br />

Spiehlerweg) wurden in den kommenden<br />

Jahren Stück für Stück durchgeführt.<br />

So wurden z. B. in den Jahren 1895 bis<br />

1899 der Patrolferner bis zur Patrolscharte<br />

durch ein 1.200 m langes Drahtseil ebenso<br />

die Wegstrecke an der Wegscharte und am<br />

Mittelrücken gesichert. Diese Arbeiten verrichtete<br />

Bergführer Anselm Klotz mit seinen<br />

Helfern.<br />

Aber zurück ins Jahr 1887: Am 15. August<br />

d. J. fand die feierliche Wegeeröffnung von<br />

der Augsburger zur Memminger Hütte statt.<br />

Der Weg war (wie die Chronik schreibt)<br />

„größtenteils ausgestochen oder im Geröll<br />

angelegt“ und mit blauen Punkten markiert.<br />

Eine relativ kleine Gruppe, 8 Augsburger,<br />

5 Memminger und Mitglieder der Sektionen<br />

München, Konstanz, Elmen, Salzburg, Reutte<br />

und Oberinntal, die sich am Vorabend auf der<br />

Augsburger Hütte versammelte, machte sich<br />

am nächsten Morgen auf den Weg über den<br />

Gatschkopf zur Memminger Hütte.<br />

Sie wollten sich auf der Memminger<br />

Hütte mit anderen Festteilnehmern, die vom<br />

Lechtal aufsteigen sollten, treffen. Doch das<br />

war nur ihr Wunsch, denn diese wurden von<br />

der Österreichischen Gendarmerie schon an<br />

der Grenze aufgehalten und an der Weiterreise<br />

gehindert. Grund: Das Außerfern war<br />

gesperrt, weil die Maul- und Klauenseuche<br />

ausgebrochen war. Das Treffen fi el aus und<br />

die Enttäuschten traten unverrichteter Dinge<br />

die Heimreise an. Genauso enttäuscht waren<br />

die, die den Weg von der Augsburger Hütte<br />

zur Memminger Hütte zurückgelegt hatten.<br />

Wie die Chronik schreibt, setzten sie sich an<br />

den Seewisee zu einer recht einseitig besuchten<br />

Feier.<br />

Wie das immer so ist, begannen mit der<br />

Errichtung des Weges auch die Probleme der<br />

Instandhaltung und der Verbesserung bis in<br />

die heutigen Tage.<br />

Anton Spiehler hatte auch die Idee eines<br />

Wegenetzes, nicht nur von der Augsburger<br />

zur Memminger Hütte, sondern auch sei-<br />

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