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nach Memmingen zurück, mit dem Wunsch,<br />
Bergsteigen in Italien und „bitte, Papa, einen<br />
4000er“.<br />
Viel Zeit für eine gründliche Vorbereitung<br />
blieb nicht. Ein paar Fahrradtouren, eine<br />
Eingehtour zum Widderstein und dann ab ins<br />
Aostatal. Begleitet von unserem Bergfreund<br />
Dr. Peter Nothaft stiegen wir bei herrlichem<br />
Wetter zum Rifugio Vittorio Emanuele II<br />
(2735 m) auf. Hier hatte der Hüttenwirt<br />
gleich eine schlechte Nachricht für uns parat.<br />
Die übliche Aufstiegsroute zum Gran Paradiso<br />
musste wegen des starken Gletscherrückgangs<br />
erneut geändert werden. Alles ist<br />
schwieriger geworden und so erwartete uns<br />
am nächsten Morgen recht bald eine luftige<br />
Kletterei, die wir im Licht unserer Stirnlampen<br />
überwinden mussten. Über Blockfelsen<br />
und Platten erreichten wir den Einstieg zum<br />
Gletscher. Gehen am Seil mit Steigeisen war<br />
neu für unsere Japanerin und beeindruckt<br />
von den gewaltigen Gletscherspalten stiegen<br />
wir höher und höher. Nach der Frage, wie es<br />
Kramerstraße 45 (Fußgängerzone)<br />
87700 Memmingen<br />
Telefon: (08331) 5436 - Telefax: (08331) 47628<br />
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denn ginge, war nur zu hören „alles gut“ und<br />
der Hinweis, dass ihr die dünne Luft in dieser<br />
Höhe schon etwas zu schaffen machte. Bald<br />
erreichten wir den Gipfel mit der imposanten<br />
Madonna. Die Freude war groß und alle Anstrengungen<br />
waren schnell vergessen. Nach<br />
einer kurzen Gipfelrast begann der Abstieg<br />
zur Hütte und weiter ins Tal. Scheinbar mühelos<br />
meisterte sie ihren ersten 4000er und<br />
erntete großen Respekt und Anerkennung.<br />
Glücklich erzählte sie von ihren Erlebnissen<br />
und wir durften teilhaben an ihrer großen<br />
Freude, eine Freude, die sich in unsere Herzen<br />
eingeprägte.<br />
Satomi Nakamura hat bereits wieder die<br />
Heimreise angetreten. Der Abschied am<br />
Flughafen war schwer und tränenreich. In<br />
ihren Augen war die Fröhlichkeit über die<br />
geschaffte Besteigung des Gran Paradiso zu<br />
sehen und zaghaft kam der nächste Wunsch<br />
über ihre Lippen: „Papa, ich möchte nächstes<br />
Jahr zum Mont Blanc gehen.“<br />
Gerhard Haberstok<br />
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