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DAV Memmigen Jahresschrift 2013

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Kunststück mit gutem Ausgang . Nach kurzer<br />

Inforunde durch Gabi und Ewald (2. Führer)<br />

machten wir uns auf den Weg über den<br />

langen Rücken des Schlern Richtung Vajolethütte.<br />

Dabei passierten wir die Cima Terrarossa<br />

(Roterdspitz 2.655 m) und kamen zur<br />

Tierser Alpl (2.441 m) um dort ein bisschen<br />

zu verweilen und die tolle Aussicht in das<br />

Herz der Dolomiten zu genießen, bevor der<br />

Härtetest mit dem Passieren des Molignonpasses<br />

folgte. Eine teuflisch tiefe Kerbe ca.<br />

300 m hinunter und ca. 400 m wieder hinauf<br />

in einem steilen Geröllfeld mit allerdings gut<br />

gepflegtem Serpentinenzustand. Die Sonne<br />

meinte es gut mit uns, so dass jeder Schatten<br />

liebgewonnen wurde. In der Talsohle zeigte<br />

ein großer Geröllabdruck ein verlassenes<br />

Bachbett an, welches rechterhand den Blick<br />

auf ein tief von unten heraufgrüßendes<br />

Hütterl freigab, welches uns noch am Ende<br />

unserer Tour begrüßen sollte. Doch das war<br />

uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt<br />

und jeder hoffte: „Guat, dass mer do it runter<br />

müssen.“ Aber das Schicksal meinte es dann<br />

doch anders mit uns. Nach dem langen<br />

Aufstieg wartete oben auf schmalem Sims<br />

die Grasleitenhütte (2.600 m) mit herrlichem<br />

Ausblick und ebenso herrlichem Kaffee,<br />

Kuchen, Eis oder Hefespezialitäten (flüssiger<br />

Art) und vielen Bergfreunden mit südlicher<br />

Sprache und dunklen Haaren. Die Restlaufzeit<br />

führte überwiegend nach unten zur Vajolethütte<br />

(2.243 m), die wir alle ziemlich leise<br />

erreichten und auf der wir uns über simple<br />

Sachen wie Stiefel und Socken runter und<br />

Füße gerade ausstrecken ganz toll freuten.<br />

Die Hütte liegt, trotz ihres Namens, nicht am<br />

Fuße der berühmten Kletterberge, sondern<br />

weist auf den steilen Aufstieg hin, welcher<br />

über ca. 400 Höhenmeter zum Fuße derselben<br />

führt. Unsere Unterkunft war im separaten<br />

Gebäude und bot allen gute Schlafmöglichkeiten.<br />

Nach dem Abendessen wurde die zum<br />

Teil sehr zerrissene Umgebung, welche an<br />

steilen Abgründen, unmittelbar an harmlose<br />

Wiesenflächen angrenzend, ohne jede Sicherungsmaßnahmen,<br />

erkundet und das italienische<br />

Lebensgefühl konnte diesbezüglich<br />

beobachtet werden. Wenn man den vielen<br />

Kleinkindern, die um die Hütte herumtollten,<br />

zusah, stieg eine klamme Angst auf, dass es<br />

zu keinen Unfällen führen möge. Aber sie<br />

leben in der Beziehung eine andere Philosophie.<br />

Als Nachbarin der Vajolet-Hütte steht<br />

einen Steinwurf weit die Preuß-Hütte, welche<br />

mit ihrem Kapellenturm eine fotogene Kulisse<br />

bei Sonnenauf – und untergang bietet.<br />

3. Tag:<br />

Nach dem Frühstück und den letzten Fotos<br />

um die Hütte ging es dann weiter Richtung<br />

Rotwandhütte, unserem nächsten Tagesziel.<br />

Zuerst legten wir eine kleine sonntägliche<br />

Besinnung mit dem gemeinsamen Singen<br />

eines Lobgesanges ein, welcher die herrliche<br />

Morgenstimmung besonders betonte.<br />

Nach kurzer Rast und Rückblicken auf die<br />

immer kleiner werdende Hütte erstiegen wir<br />

das Tschagerjoch (ca. 2500 m), über das der<br />

Abstieg zur Kölner Hütte (2.337 m) erfolgte.<br />

Der Weg hinunter mit Drahtseilsicherungen<br />

bestückt, war schon eine Herausforderung,<br />

vor allem wegen des starken Gegenverkehrs<br />

an den Engstellen. Das Wegestück gehört<br />

zum „Naturpark Schlern – Rosengarten“ und<br />

ist als Schmankerl bekannt. Auf der Terrasse<br />

pulsierte das Leben. Die vielen Bergsteiger<br />

wurden durch viele Bergläufer, welche an<br />

einer Großveranstaltung teilnahmen, ergänzt<br />

und füllten die begehrten Sitzplätze . Nach<br />

Imbiss und Verschnaufen ging es weiter<br />

über den Hirzelweg, vorbei an einem großen<br />

Steinadlermonument, welches dem großen<br />

Pionier der Dolomitenerschließung, Theodore<br />

Christomannos, gewidmet ist. Nach leichtem<br />

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