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Höhenmeter entnahmen und so die Gesamtgehzeit<br />
bestimmten. Natürlich wurden auch<br />
ausreichend Pausen eingeplant. Jeder sollte<br />
in den nächsten beiden Tagen seine Führungsqualitäten<br />
unter Beweis stellen und die<br />
Gruppe durch die Lechtaler Bergwelt führen.<br />
Nachdem wir mit unseren Betreuern die Tour<br />
für den nächsten Tag fi x gemacht hatten,<br />
ließen wir den Abend bei gemütlichem Beisammensein<br />
ausklingen.<br />
Samstag: Um 7 Uhr trafen sich alle beim<br />
gemeinsamen Frühstück. Die Nächte auf der<br />
Hütte sollten noch für einige lustige Momente<br />
sorgen. Die Krönung des besten „Schnarchers“<br />
war dabei der Höhepunkt. Dementsprechend<br />
starteten nicht alle völlig erholt in<br />
den Tag. Das Wetter begrüßte uns leider mit<br />
einer dicken Nebelschicht mit kaum mehr als<br />
100 m Sicht. Da wir aber aus früheren Wanderungen<br />
sehr wetterfest waren, konnte uns<br />
keine Wetterlage mehr abschrecken und so<br />
gingen wir voller Elan los... ja bis zur ersten<br />
Kreuzung ca. 2 Meter von der Hütte entfernt.<br />
Hier kamen schon erste Zweifel an der<br />
Tourenplanung auf. Das zweite Team ging<br />
leider in eine andere Richtung, obwohl das<br />
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erste Ziel doch dasselbe war. Auf Nachfragen<br />
wollte uns keiner der Betreuer sagen, wie wir<br />
die bekannte Route zur Seescharte erreichen<br />
konnten und so blieb uns doch nur der Griff<br />
zur Karte, der uns in unserer ersten Entscheidung<br />
bestätigte. Doch wo wollten dann die<br />
anderen hin, waren sie etwa falsch?<br />
Zielstrebig gingen wir also in Richtung<br />
Seescharte, kreuzten einige Schneefelder, die<br />
zum Erstaunen aller noch reichlich vorhanden<br />
waren, überquerten kleinere Bäche und<br />
wanderten über Geröllfelder. Je näher wir<br />
der Seescharte kamen, desto felsiger wurde<br />
das Gelände und auch die Hände kamen zum<br />
Einsatz. Leider war die Aussicht ins Inntal<br />
noch immer getrübt und so gestaltete sich die<br />
erste Pause sehr kurz.<br />
Von der Seescharte ging es auf schmalem,<br />
nicht markiertem Pfad über Geröll und<br />
Schneefelder in Richtung Wegscharte, um<br />
den Oberen Seewisee herum auf das Seeköpfl<br />
e. Oben angekommen klarte das Wetter<br />
immer mehr auf und wir konnten bei einer<br />
längeren Brotzeit endlich die schöne Landschaft<br />
genießen. Immer wieder konnten wir<br />
Murmeltiere beobachten und auch die Steinböcke<br />
waren in höhere Lagen aufgestiegen.<br />
Auf dem Rückweg zur Memminger Hütte verließen<br />
wir dann die ausgewiesenen Wege und<br />
stiegen weglos ab. Unterwegs konnten wir<br />
immer wieder unser theoretisches Wissen in<br />
die Praxis umsetzen. Wir fuhren ein Schneefeld<br />
ab, lernten sicher auf Geröll und glattem<br />
Fels zu gehen und uns auf die Gegebenheiten<br />
in den Bergen einzustellen.