17.07.2013 Aufrufe

DAV Memmigen Jahresschrift 2013

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Temperaturen versprach, war bei allen die<br />

Vorfreude groß. Am Freitag, 29.06.2012, starteten<br />

8 Frauen und 11 Männer in Richtung<br />

Pitztal. Von Mittelberg aus traten wir den<br />

Aufstieg zum Taschachhaus an. Auf Grund<br />

eines großen Erdrutsches bei dem 1,5 Mio. m³<br />

Fels und Erdreich den Normalweg verschüttet<br />

hatten, gingen wir über den neu angelegten<br />

Weg hinauf durch die Moräne zum Taschachhaus.<br />

Dort war für uns das Winterhaus reserviert,<br />

wo wir Quartier bezogen und anschließend<br />

im Haupthaus die erstklassige Verpfl egung<br />

genießen konnten. Später trafen wir uns in<br />

einem der beiden Seminarräume und Michael<br />

Walter erklärte uns mit einer interessanten<br />

Präsentation die Gletscherarten, deren Entstehung<br />

und ihre Besonderheiten.<br />

Am Samstag starteten wir, ausgerüstet mit<br />

Seilen, Steigeisen, Eispickeln, vielen Getränken<br />

und den höchsten Lichtschutzfaktoren,<br />

zum Gletscher. Nach einer Stunde Fußmarsch<br />

erreichten wir einen sehr aperen Gletscher,<br />

der uns mit einigen Schneefeldern, steilen<br />

Eiswänden und Spalten ideale Bedingungen<br />

für unsere Übungen bot. Während wir die<br />

faszinierende Gletscherwelt genossen, bauten<br />

unsere Führer vier Stationen auf. An zwei<br />

Stationen wurde das Bergen aus einer Gletscherspalte<br />

in einer Dreier-Seilschaft geübt.<br />

Bei dieser Übung hatte jeder die Gelegenheit<br />

auch einmal selbst und ohne Gefahr in der<br />

Gletscherspalte zu hängen, während die<br />

Kameraden alle Vorbereitungen trafen, den<br />

Gestürzten sicher aus der Spalte zu bergen.<br />

Es war für uns doch überraschend, zu spüren,<br />

welche Kräfte notwendig sind, um den<br />

Kameraden zuerst zu halten und dann nach<br />

oben zu ziehen. Dank Bernd Aigner, der uns<br />

mit seinem Anfeuerungsruf „Hopp und furre“<br />

zu Höchstleistungen anspornte, gelang es uns<br />

doch, jeden Teilnehmer zu bergen. An den<br />

weiteren Stationen wurde uns das sichere Gehen<br />

mit Steigeisen in allen Geländeformen,<br />

der Umgang mit dem Eispickel, die Verwendung<br />

von Eisschrauben sowie der Bau eines<br />

T-Ankers erklärt und von uns geübt. Wir<br />

konnten uns dann auch umgehend von der<br />

Qualität unserer Sicherung überzeugen und<br />

stellten fest, dass wir keine Chance hatten,<br />

den Anker zu lösen.<br />

Am Nachmittag hatten wir die Gelegenheit<br />

unser Erlerntes in einem gesicherten Gletscherparcour<br />

zu vertiefen. Über steile Wände,<br />

durch Verschneidungen und Senken ging es<br />

durch den Parcour. In Seilschaften stiegen<br />

wir dann wieder ab zum Sammelplatz und<br />

erlernten somit gleich noch das Gehen in der<br />

Seilschaft.<br />

Nach einem erlebnisreichen Tag trafen wir<br />

uns am Abend nach dem Essen wieder im Seminarraum.<br />

Heute standen Bergunfälle, deren<br />

Ursachen, richtiges Verhalten bei Unfällen bis<br />

hin zum Einweisen eines Rettungshubschraubers<br />

auf dem Plan. Jetzt musste nur noch die<br />

für den nächsten Tag geplante Tour besprochen<br />

werden und natürlich war anschließend<br />

noch genug Zeit für einen geselligen Abend.<br />

Auch am Sonntag verwöhnte uns das Wetter<br />

wieder mit Sonne und blauem Himmel.<br />

Etwas früher als am Samstag starteten wir<br />

in Richtung Mittlerer Eiskastenkopf. Über<br />

einen Weg, der uns immer wieder faszinie-<br />

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