17.07.2013 Aufrufe

DAV Memmigen Jahresschrift 2013

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Wegearbeiten<br />

Memminger Hütte<br />

Zum Auftakt des Bergsommers fuhren wir am<br />

22. Juni zu dritt – Axel, Clemens und ich –<br />

bei schönem Wetter hinein ins Lechtal. Noch<br />

vor Erreichen des Schoberplatzes mussten wir<br />

erst mal etliche Steinbrocken von der Straße<br />

räumen, dann ging’s den Hauptweg hinauf<br />

in Richtung Hütte. Wie alljährlich schnitten<br />

wir die Sträucher am Wegesrand wieder aus.<br />

Der Pfad war – durch den vorausgegangenen<br />

Auftrieb der Hafl inger – sehr rutschig. Er erfordert<br />

– besonders bei Nässe – immer erhöhte<br />

Vorsicht. Der Seewibach führte wegen der<br />

verspäteten Schneeschmelze heuer noch viel<br />

Wasser, die Leichtmetallbrücke musste daher<br />

– entgegen früherer Jahre – etwas tiefer<br />

verlegt werden. Die weithin sichtbare Lärche<br />

am Weg „Untere Leg“ war stark geknickt,<br />

wir mussten sie deshalb gut ausschneiden.<br />

Im Bereich des Unteren Seewisees lag noch<br />

reichlich Schnee, ebenso am Tobelbach entlang<br />

bis zur Abzweigung auf 2.409 m.<br />

Am 12. 7. erfolgte ein Anruf von der<br />

Geschäftsstelle: Der Weg von der Hütte zum<br />

Parseiergrund (E 4) ist wegen teilweiser<br />

Unbegehbarkeit sofort zu sperren! Gleich am<br />

nächsten Tag marschierten Axel und ich, 2<br />

Sperrschilder geschultert, hinein zum Parseiergrund.<br />

Der Dauerregen hörte zum Glück<br />

bald auf und wir fanden auch gleich einen<br />

guten Platz für das Aufstellen der Schilder.<br />

Mit dieser Aktion wurde die Haftung des<br />

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Wegehalters für diesen Wegbereich ausgeschlossen<br />

– in der folgenden Woche machten<br />

die Helfer des Hüttenwirts Manuel allerdings<br />

den Weg für alle Bergsteiger wieder begehbar<br />

und entfernten die Schilder. Anfang August<br />

setzten wir dann noch ein weiteres Schild im<br />

Parseiertal mit dem Hinweis des Aufstiegs zur<br />

Memminger und Ansbacher Hütte. Bergsteiger,<br />

die nun vom Schoberplatz kommend den<br />

E 4 zur Ansbacher Hütte gehen, brauchen<br />

nicht mehr bis zum Talgrund zu laufen – entsprechend<br />

wurden auch die Markierungen<br />

erneuert.<br />

Ebenfalls Anfang August erreichte die<br />

Sektion die Klage des deutschen Bergschulverbandes,<br />

dass im Bereich des E 5 (Alpenüberquerung<br />

Oberstdorf-Meran) an der<br />

Seescharte das Stahlseil fehlte. Beanstandet<br />

wurde auch der Pfad oberhalb des Bachverlaufs<br />

im Bereich zwischen dem Unteren und<br />

Mittleren Seewisee, als „sehr schmal, schmierig<br />

und schwierig“. Das fehlende Drahtseil<br />

war zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits<br />

wieder professionell angebracht worden.<br />

Den beanstandeten Wegabschnitt bearbeitete<br />

ich mit meinen Helfern in den vergangenen<br />

Jahren immer wieder mit Pickel und<br />

Schaufel. Am 14. und 15. August war ich<br />

nochmals mit Sohn Harald im Arbeitsgebiet<br />

unterwegs. Stundenlang schlugen wir Stufen<br />

und verbreiterten den besagten „schwierigen“<br />

Weg, mein sechsjähriger Enkel schaute uns<br />

dabei zu und stürzte nicht in den Bachlauf.<br />

Im Interesse aller Bergfreunde sind wir bemüht,<br />

das Risiko auf unseren Wegen gering<br />

zu halten, aber meines Erachtens sollte sich<br />

jeder(!) Wanderer darüber im Klaren sein,<br />

dass er im Hochgebirge unterwegs ist und<br />

es auf fast 2500 m Höhe keinen gefahrlosen<br />

„Wander“weg geben kann.<br />

Alles in allem ist die diesjährige Bergwandersaison<br />

– trotz erneut gestiegener<br />

Übernachtungszahlen – wieder gut verlaufen<br />

und so bleibt mir zum Schluss, allen meinen<br />

treuen Helfern herzlich zu danken und zu<br />

hoffen, dass sie mich auch künftig wieder mit<br />

Rat und – vor allem Tat – unterstützen.<br />

Günter Dreher

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