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DAV Memmigen Jahresschrift 2013

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Bergwandern und Kultur<br />

Am 20. Mai 2012 zogen wir mit sage und<br />

schreibe 38 Teilnehmern los zu unserer ersten<br />

Bergwandern + Kultur – Tour. Das Ziel war<br />

eigentlich der Besler, doch der zog sich vier<br />

Tage vorher einen dicken Schneemantel<br />

an, so dass wir uns kurzfristig umorientieren<br />

mussten. Doch entpuppte sich unsere<br />

Ausweichtour als reizvolle Wanderung, die<br />

uns vom Parkplatz Hirschsprung bei Obermaiselstein<br />

an blühenden Frühlingswiesen<br />

vorbei zunächst auf den Hermannstein (990<br />

m) (Ganz ehrlich! Wer hat den Namen schon<br />

mal gehört?) und weiter über den Weiler Jägersberg<br />

auf den Ochsenberg (1179 m) (Und<br />

wer kennt den?). An dem Felsentor „Judenkirche“<br />

mit Blick auf den Oberstdorfer Kessel<br />

machten wir Brotzeit. Anschließend wanderten<br />

wir auf dem Graf-Vojkffy-Weg unter dem<br />

Jehlefelsen (Kletterfelsen) vorbei zu einer<br />

kleinen Höhle, die nachweislich zu den ältesten<br />

Wohnstätten des Allgäus (vor ca. 10.000<br />

Jahren) gehört. In der Kirche St. Barbara von<br />

Tiefenbach stießen wir auf einen heimischen<br />

Namen. Hat doch der Memminger Hans Strigel<br />

der Jüngere einen, allerdings nur noch in<br />

Fragmenten erhaltenen, Bilderzyklus gemalt.<br />

Der Besuch der imposanten Sturmannshöhle<br />

schloss den Tag ab. Eine empfehlenswerte<br />

Wanderung, wenn in höheren Regionen noch<br />

nichts geht.<br />

Am 16. September zogen wir wieder<br />

los. Bei wolkenlosem Himmel und frischer<br />

Morgenkühle schnürten 19 Teilnehmer die<br />

Stiefel und wanderten von Hinterstein an<br />

der Willersalpe vorbei über das Zirleseck auf<br />

den Ponten. Belohnt wurde die Anstrengung<br />

durch eine schöne Aussicht auf die Bergwelt,<br />

vor allem aber auch ins Alpenvorland. Um<br />

Zeit zu sparen stiegen wir auf demselben<br />

Weg wieder ab, kehrten am Parkplatz ein<br />

und widmeten uns im kulturellen Teil dem<br />

Kutschenmuseum in Hinterstein. Nur Wenige<br />

kannten es schon, und die verrieten nicht,<br />

was uns erwartete. Ein skurriles Museum,<br />

in dem man auf schmalen, verschlungenen<br />

Gängen neben Kutschen zu sehen bekommt,<br />

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was man alles sammeln kann. Auf fantasievolle<br />

Weise waren alle Gegenstände links und<br />

rechts, oben und unten ausgestellt und zueinander<br />

in Beziehung gebracht. Meditative<br />

Klänge sorgten für eine entspannte Atmosphäre.<br />

Ein Museum, das jedem empfohlen<br />

werden kann.<br />

Sonniges, warmes Herbstwetter und eine<br />

reizvolle Gratwanderung in einem wenig<br />

bekannten Gebiet lockten am 21. Oktober 31<br />

Bergfreunde an. Noch bei Dunkelheit fuhren<br />

wir von Memmingen aus nach Ebnit, am<br />

Ende eines bisweilen sehr engen Tales bei<br />

Dornbirn liegend. Von dort wanderten wir<br />

bei morgendlicher Frische das Tal der Ebniter<br />

Ache aufwärts, vorbei an mehreren kleinen<br />

Wasserfällen. Erst kurz vor der Valorsalpe<br />

erreichten uns die ersten wärmenden Sonnenstrahlen.<br />

Zwischen dem Hörnle (1581m)<br />

und dem Vorderhörnle (1656 m) lagen zwei<br />

ausgesetzte Gratpassagen, die von allen<br />

Teilnehmern konzentriert und sicher gemeistert<br />

wurden. Dafür gab es bei der anschließenden<br />

Mittagsrast auf dem First (1617 m)<br />

zur Belohnung Magenbrot vom Memminger<br />

Jahrmarkt. Auf der gesamten Strecke<br />

vom Hörnle bis zur Hohen Kugel (1645 m)<br />

begleiteten uns die Blicke auf die umliegende<br />

Allgäuer, Vorarlberger und Ostschweizer<br />

Bergwelt. Auch wenn unsere Gipfel nicht so<br />

hoch waren, kamen wir mit den vielen Auf-<br />

und Abstiegen doch auf ca. 1000 Hm. Da uns<br />

die Zeit ein wenig davongelaufen war, wurde<br />

der kulturelle Teil – der Besuch des Rolls-<br />

Royce-Museums in Gütle – zugunsten einer<br />

etwas längeren Einkehrkultur vom Programm<br />

gestrichen.<br />

Mein Dank gilt Manne Wurster, der bei<br />

allen drei Touren geduldig am Schluss ging<br />

und die Gruppe immer zusammenhielt.<br />

Reinhard Heuß

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