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Himmel und sommerliche Temperaturen. Als<br />
Tagesziel hatte Waltraud das Schlernhaus<br />
auserkoren. Doch bis dahin war es noch ein<br />
weiter Weg. Erstes Zwischenziel des Tages<br />
war die Grasleitenpass-Hütte (2599 m), am<br />
gleichnamigen Pass gelegen, wo wir bereits<br />
nach einer Stunde eintrafen. Nach einer kurzen<br />
Verschnaufpause ging es abwärts in einen<br />
Kessel oberhalb der Grasleitenhütte. Zum<br />
Glück brauchten wir nicht ganz nach unten.<br />
Eine Querung des Kessels ersparte uns etliche<br />
Höhenmeter auf der gegenüberliegenden<br />
Kesselseite. Denn hier mussten wir die vorher<br />
gemachten Tiefenmeter wieder in Höhenmeter<br />
ummünzen. Diese Aufwärtspassage zum<br />
Molignon-Pass, (2598 m), war kräftezehrend,<br />
so dass wir uns, oben angekommen, ein gemütliches<br />
Plätzchen zur Mittagsrast aussuchten.<br />
Für die Schnellesser reichte es auch noch<br />
zu einem kurzen Mittagsschläfchen. Danach<br />
ging’s wieder runter zu unserem nächsten<br />
Zwischenziel, der wunderbar gelegenen Tierser-Alpl-Hütte<br />
(2440 m). Nach einer Stärkung<br />
auf der Tierser-Alpl-Hütte machten wir uns<br />
auf den Weg zum eigentlichen Tagesziel, dem<br />
relativ hoch gelegenen Schlernhaus (2457<br />
m). Am Ende eines Zwischenanstiegs legten<br />
wir noch eine kurze Verschnaufpause ein,<br />
um den finalen Anstieg zum Schlernhaus gut<br />
bewältigen zu können. Dieses erreichten wir<br />
kurz vor 17 Uhr. Es ist ein ehemaliges herrschaftliches<br />
Jagdschloss und keine Berghütte<br />
im üblichen Sinne und erinnert in manchen<br />
Punkten (großer Speisesaal, Bedienungen) an<br />
die Berliner Hütte.<br />
Nach dem Abendessen bestiegen die allermeisten<br />
von uns noch den nahe gelegenen<br />
(20 Min. Gehzeit) Schlernhaus-Hausberg, den<br />
Monte Pez (2564 m), um den Sonnenuntergang<br />
zu genießen. Diese Extratour lohnte<br />
sich auf alle Fälle!<br />
Der 4. Tag war kein Tag für Langschläfer.<br />
Gertrud hatte den Auftrag, alle, die den Sonnenaufgang<br />
auf dem Monte Pez erleben wollten,<br />
zu wecken. Und so machten sich fast alle<br />
bei Beginn der Dämmerung, noch vor dem<br />
Frühstück - versteht sich - auf den Weg zum<br />
Gipfel des Hausberges. Geduld war angesagt.<br />
Die liebe Sonne ließ sich Zeit, viel Zeit, aber<br />
schließlich kam sie doch, nachdem sie sich<br />
lange hinter einem Berggipfel versteckt hatte,<br />
und wärmte unsere klammen Hände und<br />
Ohren. Nach dem Abstieg zum Schlernhaus<br />
schmeckte das Frühstück ganz besonders gut,<br />
nachdem wir ja so früh aufgestanden waren<br />
und schon so viel frische Luft getankt hatten.<br />
Bald danach machten wir uns wieder auf<br />
den Weg zum nächsten Etappenziel, der Hofer-Alm<br />
(1463 m). Doch zuerst unternahmen<br />
wir noch einen kleinen „Seitensprung“ zur<br />
einsam stehenden St.-Kassian-Kapelle. Dort<br />
sangen wir ein paar Kirchenlieder zum Dank<br />
für den bisherigen guten Verlauf der Tour,<br />
vor allem für das gute Wetter. In der Nähe<br />
der Kapelle gab es viele schöne Edelweiß zu<br />
bestaunen. Weiter ging es dann bergab zur<br />
schönen Sesselschwaige-Alm (1919 m), wo<br />
wir eine kurze Rast einlegten. Sodann stiegen<br />
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