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Mathematik in der Hauptschule 1

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S. Hilger, <strong>Mathematik</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hauptschule</strong> 1 63<br />

1. Fall: n + 1 ist e<strong>in</strong>e Primzahl, <strong>in</strong> diesem Fall ist die PFZ gerade n + 1 = n + 1; da n + 1<br />

ke<strong>in</strong>e Teiler besitzt, ist die PFZ e<strong>in</strong>deutig.<br />

2. Fall: n + 1 ist ke<strong>in</strong>e Primzahl. Dann gibt es zwei Zahlen k, l ∈ N mit 2 ≤ k, l ≤ n, so<br />

daß n + 1 = k · l. Nach IndV besitzen k und l PFZen, also besitzt auch n + 1 e<strong>in</strong>e.<br />

Es bleibt noch zu beweisen, daß die PFZ auch e<strong>in</strong>deutig ist: Dazu nehmen wir an, es gäbe<br />

zwei verschiedene PFZen für n + 1, d.h. wir können schreiben:<br />

p1 · p2 · . . . · ps = n + 1 = q1 · q2 · . . . · qt<br />

mit Primzahlen pi, qj; wobei irgende<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Faktoren pi — sagen wir pk, k ∈ {1, . . . , s}<br />

fest — nicht unter den Faktoren qj vorkommt.<br />

Entscheidend ist jetzt die Gleichung<br />

n + 1<br />

pk · ( − q2 · . . . · qt) = (q1 − pk) · q2 · . . . · qt,<br />

pk<br />

<strong>der</strong>en Richtigkeit durch Ausmultiplizieren festgestellt werden kann. Der Betrag des Produkts<br />

auf <strong>der</strong> rechten Seite <strong>der</strong> Gleichung ist kle<strong>in</strong>er als n + 1, besitzt somit gemäß IndV<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deutige PFZ. Es gilt also<br />

n + 1<br />

pk · ( − q2 · . . . · qt) = r1 · . . . · rn ·q2 · . . . · qt,<br />

pk<br />

<br />

q1−pk<br />

wobei r1, . . . , rn Primzahlen s<strong>in</strong>d.<br />

pk und q1 s<strong>in</strong>d verschiedene Primzahlen, woraus folgt, dass pk | (q1 − pk). Das bedeutet,<br />

dass die Primzahl pk nicht als Faktor unter den r1, . . . , rn se<strong>in</strong> kann, sie muß also <strong>in</strong> dem<br />

Produkt q2 · . . . · qt auftreten. Das steht aber im Wi<strong>der</strong>spruch zu <strong>der</strong> Annahme (∗). <br />

Beachte, dass <strong>der</strong> obige Satz entscheidend <strong>in</strong> die Argumentation beim (Standard–)Beweis<br />

<strong>der</strong> Irrationalität von √ 2 e<strong>in</strong>geht.<br />

Satz 4 (Euklid) Es gibt unendlich viele Primzahlen.<br />

Beweis Wir nehmen an, es gäbe nur r verschiedene Primzahlen<br />

p1, p2, . . . . . . , pr.<br />

Wir bilden die Zahl<br />

n = p1 · p2 · . . . · pr<br />

Dann kann die Zahl n + 1 ke<strong>in</strong>e Primzahl se<strong>in</strong>, sie besitzt also e<strong>in</strong>e PFZ, <strong>in</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e <strong>der</strong><br />

Primzahlen pi — sagen wir pk — vorkommen muß. Somit kommt pk <strong>in</strong> den PFZen von<br />

n und von n + 1 vor. Das ist e<strong>in</strong> Wi<strong>der</strong>spruch und wir müssen unsere e<strong>in</strong>gangs gemachte<br />

Annahme verwerfen. <br />

< Episode Wagensche<strong>in</strong> ><br />

(∗)

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