Mathematik in der Hauptschule 1
Mathematik in der Hauptschule 1
Mathematik in der Hauptschule 1
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
S. Hilger, <strong>Mathematik</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hauptschule</strong> 1 69<br />
6.4.2 Der Euklidische Algorithmus<br />
Mit Hilfe des Euklidischen Algorithmus kann <strong>der</strong> ggT zweier Zahlen ohne Primfaktorzerlegung<br />
berechnet werden. Man führt, wie im folgenden Beispiel fortlaufend Divisionen mit<br />
Rest durch bis <strong>der</strong> Rest Null auftritt.<br />
Es soll <strong>der</strong> ggT von 2226 und 588 berechnet werden.<br />
2226 : 588 = 3 R 462 bzw. 2226 = 3 · 588 + 462<br />
588 : 462 = 1 R 126<br />
462 : 126 = 3 R 84<br />
126 : 84 = 1 R 42<br />
84 : 42 = 2 R 0<br />
Tritt <strong>der</strong> Rest Null e<strong>in</strong>, so ist <strong>der</strong> Algorithmus abzubrechen. Der Rest bei <strong>der</strong> Division<br />
unmittelbar vorher ist <strong>der</strong> gesuchte ggT (im Beispiel: 42).<br />
6.4.3 Berechnung von ggT und kgV mittels PFZ<br />
Theorem 7 (PFZ) Es seien m, n ∈ N und {p1, p2, . . . , pℓ} die Menge aller Primfaktoren<br />
aus den Zerlegungen von m o<strong>der</strong> n. Es sei<br />
m = p r1<br />
1 · p r2<br />
2 · . . . · p rℓ<br />
ℓ ,<br />
n = p s1<br />
1 · p s2<br />
2 · . . . · p sℓ<br />
ℓ .<br />
(Es gilt ri = 0 bzw. si = 0, falls pi nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> PFZ von m bzw. n vorkommt.)<br />
Dann gilt:<br />
ggT(m, n) = p m<strong>in</strong>{r1,s1}<br />
1<br />
kgV(m, n) = p max{r1,s1}<br />
1<br />
· p m<strong>in</strong>{r2,s2}<br />
2<br />
· p max{r2,s2}<br />
2<br />
· . . . · p m<strong>in</strong>{rℓ,sℓ}<br />
ℓ ,<br />
· . . . · p max{rℓ,sℓ}<br />
ℓ .<br />
Der Satz kann problemlos für die Berechnung von ggT und kgV für mehr als zwei Argumente<br />
verallgeme<strong>in</strong>ert werden.<br />
E<strong>in</strong>e <strong>in</strong>teressante, weil gar nicht so selbstverständliche, Folgerung ergibt sich hier: Für<br />
zwei Zahlen m, n ∈ N gilt:<br />
ggT(m, n) · kgV(m, n) = m · n.<br />
Es gilt nämlich für die Exponenten <strong>der</strong> Primfaktoren pi auf beiden Seiten m<strong>in</strong>(ri, si) +<br />
max(ri, si) = ri + si.<br />
Für die schulpraktische Umsetzung des sich aus dem Satz ergebenden Algorithmus kann<br />
man — beispielsweise — wie folgt vorgehen: