23.10.2012 Aufrufe

der Ausgabe 7-8/2004 - Berliner Behindertenzeitung

der Ausgabe 7-8/2004 - Berliner Behindertenzeitung

der Ausgabe 7-8/2004 - Berliner Behindertenzeitung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kommunikation manchmal nur über körperliche Berührungen<br />

möglich. Im alltäglichen Arbeitsablauf ist es wichtig, sich dessen<br />

bewusst zu sein, um sich Zeit zu nehmen, an<strong>der</strong>e als sprachliche<br />

Kommunikationsformen zu nutzen, immer wie<strong>der</strong> auf diese<br />

Bewohner/-innen zuzugehen. Ebenso ist es notwendig, die<br />

Pflegesituation bewusst zu gestalten, z. B. stimmungsvolles Baden,<br />

Massieren, Eincremen etc. ...<br />

Eine positive Selbstwahrnehmung kann auch durch Spiegel und<br />

schöne Kleidung unterstützt werden ...<br />

Vor dem Recht auf Sexualität steht das Recht auf Intimsphäre. Und<br />

gerade hierum ist es im Leben behin<strong>der</strong>ter Menschen meist<br />

beson<strong>der</strong>s schlecht bestellt ...<br />

Beispiele für fast alltägliche Verletzungen von Intimsphäre:<br />

nicht anzuklopfen beim Betreten eines Zimmers, offen stehende<br />

Bad- o<strong>der</strong> Toilettentüren, jemanden nackt über den Flur zwischen<br />

Bad und Zimmer zu schieben ..., Bettpfannen, Enten o<strong>der</strong> Windeln<br />

sichtbar im Zimmer des/<strong>der</strong> Bewohners/Bewohnerin aufzubewahren<br />

etc. ...<br />

Kontakte zu an<strong>der</strong>en<br />

Wenn sich in einer WG o<strong>der</strong> einem Heim zwei Bewohner/-innen<br />

füreinan<strong>der</strong> interessieren, sollten wir das natürlich ernst nehmen und<br />

dem Raum geben. Generell ist es aber wichtig, dabei zu helfen, den<br />

eigenen ,Dunstkreis’ möglichst oft zu verlassen. Eine<br />

Freizeitgestaltung, die es möglich macht, Außenkontakte<br />

aufzubauen, ist zu för<strong>der</strong>n! ...<br />

Ergeben sich bei einer/m Bewohner/-in heterosexuelle Kontakte o<strong>der</strong><br />

eine Partnerschaft, muss mit ihm/ihr natürlich die Verhütungsfrage<br />

einschließlich <strong>der</strong> Aidsproblematik geklärt werden ...<br />

Manchmal gibt es aber noch Probleme, die viel naheliegen<strong>der</strong> sind.<br />

Ein Beispiel: Eine Bewohnerin hat einen Freund, mit dem sie auch<br />

öfter mal das Wochenende verbringen will. Ihr Freund ist ebenfalls<br />

behin<strong>der</strong>t und auf Betreuung angewiesen. Lei<strong>der</strong> ist es nicht<br />

selbstverständlich, dass die Bewohnerin ihr ,Gastgeberinnenrecht‘<br />

ohne weiteres und je<strong>der</strong>zeit ausüben kann. Es kommt vor, dass sich<br />

Kolleg/-innen wegen <strong>der</strong> für sie anfallenden Mehrarbeit (,einen<br />

zusätzlichen Bewohner‘) querstellen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!