der Ausgabe 7-8/2004 - Berliner Behindertenzeitung

Berliner Behindertenzeitung – Ausgabe Juli/August 2004
Bezirksstadträtin von Charlottenburg-
Wilmersdorf:
Martina Schmiedhofer
Sie strahlt Frische und Dynamik aus, wurde in Berlin-Reinickendorf
geboren, wuchs in Frankfurt am Main auf, der Bankenstadt von
Deutschland, und machte dort – folgerichtig – eine Bankenlehre,
bevor sie an der Goethe-Universität Frankfurt/M. ein
Soziologiestudium absolvierte und mit Diplom abschloß.
Im Anschluss an das Studium wurde Frau Schmiedhofer
Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fraktion der Grünen im
Hessischen Landtag, bevor sie 1996 Bezirksstadträtin für Soziales
und Gesundheit im Bezirksamt Wilmersdorf wurde und heute noch
Bezirksstadträtin für Soziales und Gesundheit, Umwelt und Verkehr
ist, nur dass der Bezirk jetzt Charlottenburg-Wilmersdorf heißt.
Frage: Was unterscheidet eine Bezirks-Sozialstadträtin von
beispielsweise einer Senatorin für Soziales?
Schmiedhofer. Einerseits die Partei – ich bin Grüne, Frau Knake-
Werner ist in der PDS. Andererseits
– was noch wichtiger ist: Die Senatsmitglieder haben
Haushaltshoheit und beschließen Gesetze, während die Bezirke die
ausführenden Organe sind. Sie haben kein eigenes Haushaltsbudget
und können keine Gesetze erlassen.
Frage: Berlin hat aufgrund von Haushaltsproblemen reichlich mit
Sozialfällen zu tun, wodurch wiederum die Mitarbeiter der
Bezirksämter erheblich belastet werden. Wie kommen Sie mit all den
neuen Problemen klar?
Schmiedhofer: Die Pauschale für die Grundsicherung ist viel zu
niedrig, so dass viele Grundsicherungsempfangende noch zusätzliche