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der Ausgabe 7-8/2004 - Berliner Behindertenzeitung

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<strong>Berliner</strong> Behin<strong>der</strong>tenzeitung <strong>Ausgabe</strong> Juli/August <strong>2004</strong><br />

„Vom Arbeitsamt 2000 zur Lachnummer in<br />

Deutschland“<br />

ein Kommentar von Kurt Eckhardt<br />

Da ist die Hartz-Reform nur wenige Wochen alt und schon stolpert<br />

<strong>der</strong> neue Vorstandsvorsitzende <strong>der</strong> neuen Bundesagentur für Arbeit,<br />

Gerster, über seine eigene Arroganz und Unfähigkeit. Sein<br />

Nachfolger, kaum in Amt und Würden, beschwört den nächsten<br />

Skandal herauf. Millionen und aber Millionen Euro hat man bei <strong>der</strong><br />

Bundesagentur für Arbeit in den Sand gesetzt, einfach so – und was<br />

passiert? Nichts! Superminister Clemens hält seine schützende Hand<br />

über einen Mann, <strong>der</strong> auf dem ersten Arbeitsmarkt für eine solche<br />

Handlung geflogen wäre. Wie viel Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen<br />

hätte die Bundesagentur für Arbeit hiervon finanzieren können,<br />

Menschen für einen bestimmten Zeitraum in Arbeit bringen können.<br />

Nicht zuletzt hätte es die Arbeitslosenstatistik positiver gestaltet.<br />

Wer so viel Geld zum Fester rauswirft, <strong>der</strong> muss natürlich dafür<br />

sorgen, dass es an<strong>der</strong>weitig wie<strong>der</strong> eingespart wird. Wie das zu<br />

machen ist? Ganz einfach. Die Agentur für Arbeit Ost hat den<br />

richtigen Dreh dafür gefunden.<br />

Mit rd. 54.000 Arbeitslosen (Febr. <strong>2004</strong>) und darunter allein rd.<br />

20.000 Langzeitarbeitslosen tut man einfach so, als ob man<br />

überhaupt keine Arbeitslosen mehr hat. Und das funktioniert dann<br />

so:<br />

Man bewillige ein, zwei o<strong>der</strong> mehrere<br />

Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, damit wird <strong>der</strong> Nachweis erbracht,<br />

dass es nach wie vor in den Bezirken Lichtenberg und Marzahn-<br />

Hellersdorf geför<strong>der</strong>te Arbeitsplätze gibt, die natürlich statistisch<br />

erfasst werden. Aber dann lässt man sich einfach Zeit mit <strong>der</strong><br />

Zuweisung von Arbeitslosen in die ABM, einen Monat, zwei o<strong>der</strong><br />

mehr und je länger man wartet, um so mehr Mittel hat man gespart,<br />

die man dann wie<strong>der</strong> für lukrative Beraterverträge nutzen kann, um<br />

zu wissen, wie man sein Erscheinungsbild in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

gestalten sollte. Ob man aber so ein Schmuddelimage los wird, ist zu<br />

bezweifeln. Wo nicht drin ist, was draußen draufsteht, ist alles<br />

zwecklos.

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