der Ausgabe 7-8/2004 - Berliner Behindertenzeitung
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Leistungen vom Sozialamt bekommen müssen.<br />
Ab Januar 2005 geht die Leistung auf im alten Sozialhilferecht, das<br />
heißt, dass es das Grundsicherungsamt als eigenständiges Amt gar<br />
nicht mehr geben wird, son<strong>der</strong>n im Zuge <strong>der</strong> Reform zu Hartz IV<br />
wurde das Bundessozialhilfegesetz völlig verän<strong>der</strong>t. Das heißt, es<br />
gibt ab Januar 2005 zwei Gesetze: das eine ist das Sozialgesetzbuch<br />
II für die Erwerbsfähigen, die dann ja im wesentlichen vom<br />
Arbeitsamt betreut werden sollen in Kooperation mit den Kommunen.<br />
Die Nicht-Erwerbsfähigen fallen unter ein neues Gesetz, das heißt<br />
SGB XII, und dazu gehört auch die Grundsicherungsleistung. Diese<br />
wird so aussehen, dass es eine Pauschale geben wird, die hoffentlich<br />
345 Euro betragen wird, was mit dem Finanzsenator ausgehandelt<br />
werden muss.<br />
Wahrscheinlich werden auch krankheitsbedingter o<strong>der</strong><br />
ernährungsbedingter Mehrbedarf damit erst einmal abgegolten sein.<br />
Dafür gibt es keinen Unterschied mehr zwischen <strong>der</strong><br />
grundsicherungsempfangenden und <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Gruppe <strong>der</strong><br />
Nichterwerbsfähigen. Sie werden alle wie<strong>der</strong> in einer gesetzlichen<br />
Leistung enthalten sein.<br />
Frage: Ist Grundsicherung sinnvoller als Sozialhilfe?<br />
Schmiedhofer: Das Thema Grundsicherung war im Prinzip eine<br />
Experimentierphase. Die Frage ist, ob diese neue BSHG-Leistung,<br />
also die 345 Euro, sinnvoller sein wird.<br />
Die Grundsicherung hat es letztendlich nur für zwei Jahre gegeben<br />
und wird es in <strong>der</strong> Form ab 2005 nicht mehr geben. Es handelte sich<br />
hierbei um eine Korrektur aufgrund gemachter Erfahrungen in den<br />
zwei Jahren und ein Entgegenkommen an die CDU-Län<strong>der</strong> im<br />
Bundesrat, weil diese ursprünglich immer alles abgelehnt haben. Die<br />
CDU hat <strong>der</strong> neuen Form dann zugestimmt.<br />
Frage: Glauben Sie, dass die Beträge, die die Menschen dann selbst<br />
ansparen sollen – für den Kühlschrank o<strong>der</strong> die Waschmaschine –,<br />
von dem wenigen Geld zu sparen sind?<br />
Schmiedhofer: Ich hoffe es. Denn wenn es nicht klappt, wird es so