der Ausgabe 7-8/2004 - Berliner Behindertenzeitung

Wenn ich jetzt an diese Ministerialbürokratie denke, die haben zwar
jetzt alle einen PC und fahren ein Auto, aber in den Köpfen hat sich
vermutlich nicht viel geändert.
Da muss man ran.
Und zwar nicht im Sinne von Beschimpfen, wie es jetzt bei mir der
Eindruck vielleicht sein mag, sondern man muss jetzt im Prinzip im
Dialog eine Kultur des Misstrauens umwandeln in eine Kultur des
Vertrauens und man muss sich da bewegen.
Und es gibt in den Ministerien, mit denen ich zu tun habe, äußerst
renitente, und es gibt welche, die sagen: ,Schön, dass Sie
gekommen sind. Dieses Aspekt haben wir noch nicht gesehen.
Machen wir!‘"
Miles-Paul: „Bei der Schaffung des
BehindertenGleichstellungsGesetzes, da haben Sie einen ganz
entscheidenden strategischen Part gespielt.
Sie haben das Forum behinderte Juristen mit einbezogen. Sie haben
erst einmal dem Justizministerium das Thema abgenommen, das es
ewig in der Schublade liegen ließ, und haben es ja auch zum Erfolg
geführt.
Kann man da denn etwas herausziehen, was man jetzt auch in die
heutigen Debatten der Gesundheitsfragen, die ganzen
Veränderungen im Sozialrecht, mitnehmen kann?"
Haack: „Wir haben eine Bildungsreform gemacht in den 60er/70er
Jahren mit dem Ziel: Die Menschen sollen ihre Verhältnisse, in denen
sie leben, begreifen. Und aus dem Begreifen heraus sollen sie sie
selber verändern können zu ihrem eigenen Vorteil.
Das heißt für mich dann in der Politik, so wie Sie das zu Recht
sagen, dass wir das Forum behinderter Jurstinnen und Juristen
eingeladen hatten seinerzeit, ein Gleichstellungsgesetz zu schreiben.