der Ausgabe 7-8/2004 - Berliner Behindertenzeitung
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<strong>Berliner</strong> Behin<strong>der</strong>tenzeitung – <strong>Ausgabe</strong> Juli/August <strong>2004</strong><br />
1 : 1 für Schostakowitsch<br />
Der Bundesbehin<strong>der</strong>tenbeauftragte Karl Hermann Haack hatte in <strong>der</strong><br />
Konzertreihe „Behin<strong>der</strong>ung und Ausgrenzung in <strong>der</strong> Musik" den<br />
Komponisten Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) in den Mittelpunkt<br />
gestellt.<br />
Wer war Dmitri Schostakowitsch?<br />
„Sowjetunion und Stalin - Das sind heute für viele Menschen<br />
Synonyme. Aber es gab eine Sowjetunion jenseits von Stalin, ein<br />
Land mit einer beeindruckenden Kultur.<br />
Dmitri Schostakowitsch war einer ihrer Exponenten, einer <strong>der</strong><br />
dunklen und tapferen Gegenspieler <strong>der</strong> Diktatur.<br />
Mit <strong>der</strong> messianischen Botschaft seiner Musik hat er gegen die<br />
Demütigungen und Schrecken angeschrieben, denen die Menschen<br />
des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts ausgesetzt waren. Dafür wurde er von allen<br />
Seiten beschimpft – als Avantgardist, Chaot, Musikzerstörer ebenso<br />
wie als Stalinist, musikalischer Reaktionär und Plansoll-Erfüller des<br />
Sozialismus."<br />
„Wer war er aber wirklich?", fragte Haack, und Dr. G. Müller,<br />
Musikwissenschaftler, sprach hierzu so schnell, dass die Stenografin<br />
kaum hinterher kam, bis dann endlich Schostakowitsch in <strong>der</strong> ihm<br />
eigenen Sprache zu Wort kam: <strong>der</strong> Musik.<br />
Violine, Violoncello und Klavier musizierten, intonierten und<br />
vibrierten so meisterlich ergreifend, dass die Inbrunst, mit <strong>der</strong> die<br />
Künstler ans Werk gingen, sogar im Bild darstellbar geworden ist.<br />
(Auch wenn das einem „Schläfer" in <strong>der</strong> 1. Reihe, dessen Kopf tief<br />
auf die Brust gesunken war, wohl kaum aufgefallen sein dürfte.)<br />
Die Gäste des Konzertabends im Kleisthaus waren schon frühzeitig<br />
gekommen, um sich mit den diesmal überhaupt nicht pappigen<br />
Brezeln und einem Glas Wein auf den Konzertabend einzustimmen.<br />
Und das war gut so, denn die Bundesgesundheitsministerin lud auch