Steiermarkwein Ausgabe 5 - Sommer 2010

Köstliche Trophäenschau
In Bad Gleichenberg kredenzt man beim Weinforum jährlich die besten Tropfen der
Steiermark. Ein Seminar widmete sich dem Reifepotential oststeirischer Burgunder
Text, Foto, Kostnotizen von Adi Brunner
Bereits zum 23. Mal fand dieses
Jahr das steirische Weinforum im
wunderschönen Mailandsaal der Landesberufsschule
für Tourismus in Bad
Gleichenberg (Bezirk Feldbach) statt.
Mit 235 Weinen von 65 Weinproduzenten
bot diese dreitätige Veranstaltung
einen repräsentativen Querschnitt der
Sortenvielfalt der Süd- und vor allem
Südoststeiermark.
Großartiges Service, tolles Ambiente
Mit der Eintrittskarte zum Weinforum
erhält jeder Besucher eine ausführlich
und übersichtlich gestaltete Broschüre,
in der alle zur Verfügung stehenden
Proben nach Weinbaubetrieb, Sorte
und Jahrgang gelistet sind. Dadurch
ist es sehr bequem, die gewünschte
Weinprobe „in Auftrag zu geben“. Diese
werden in eleganter, gemütlicher Atmosphäre
von den Schülerinnen und
Schülern der Landesberufsschule Bad
Gleichenberg fachgerecht serviert.
Als vor 23 Jahren mit dem ersten Weinforum
gestartet wurde, konnten den
Gästen gerade einmal 50 verschiedene
Weine kredenzt werden. Heute – mehr
als 20 Jahre später – stehen beim Weinforum
im Schnitt an die 250 Weine zur
Auswahl. Auch die Besucheranzahl mit
280 bis 400 kann sich durchaus sehen
lassen. Josef Schellnegger, Direktor der
Landesberufsschule für Tourismus in
Bad Gleichenberg und Ausrichter des
Weinforums: „Als touristische Ausbildungsstätte
sehen wir uns verpflichtet,
auch für den steirischen Wein wichtige
Akzente zu setzen. Die diesjährige Kooperation
der Weintrophy, des ersten
großen Weinwettbewerbes Anfang des
Jahres, mit dem Weinforum ist ebenso
hervorzuheben wie die Schwerpunkt-
Veranstaltung ,Reifepotential Süd-Oststeiermark‘
der Vulkanland-Winzer.“
Reifepotential Süd-Oststeiermark
Mit einer adäquaten Bestückung von
weißen und roten Burgundersorten
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reüssierte die Verkostung unter dem
Motto „Reifepotential Süd-Oststeiermark“.
Kommentiert wurde sie von
Reinhold Forobosko, der sein Publikum
fachkundig über Weißburgunder, Morillon,
Grauburgunder und Pinot Noir
informierte. Ergänzende Sorten waren
u. a. Blauer Zweigelt, Syrah oder Blauer
Wildbacher. Unter den Besuchern eine
Reihe von Winzern, Weinfreaks und
Weinexperten wie Dipl.-Sommeliere
Anna Schachner vom Grazer Landhauskeller:
„Diese Verkostung von 19
Proben hat nur in Ansätzen gezeigt,
welches Alterungspotential die Weine
aus der Süd-Oststeiermark besitzen“,
so die sympathische Weinexpertin und
weiter: „In Ansätzen deshalb, weil der
älteste zur Verkostung stehende Wein
ein 1997er Grauburgunder Schlosskogel
von Georg Winkler-Hermaden war.
Eigentlich hätte ich mir mehr Weine
aus dem letzten Jahrtausend zum
Vergleich gewünscht, denn da fängt
Reifungspotential für mich erst richtig
an.“ Großen Gefallen fand Anna
Schachner an der Rotwein-Cuvée „de
Merin 2003“ von Christoph Neumeister.
„Dieser Wein steht erst am Anfang
seines Lebensweges.“ Positiv aufgefallen
sind ihr auch der Blaue Wildbacher
2003 von Walter Frauwallner und der
Pinot Noir 2003 von Farnleitner. Anna
Schachner weiter: „Hervorragend vor
allem die Eruption-Weine von Walter
Frauwallner, Fredi Ploder-Rosenberg
und Franz Hutter sowie der Morillon
Moarfeitl 2002 von Neumeister.“
Weinforum: Die schönsten Weine
Neben großen Namen haben sich sehr
viele kleine Familienbetriebe mit ihren
köstlichen Tropfen beim Weinforum
Bad Gleichenberg hervorgetan. Vor allem
die breite Sortenpalette der angebotenen
Qualitätsweine ließ das Herz
so mancher Weinfreunde schneller
schlagen. Unsere „steiermarkwein“-
Kostliste war mit vielen Favoriten gekennzeichnet.
Hervorzuheben sind
dabei die Weingüter Walter Frauwallner,
Manfred Platzer, Adam-Lieleg und
der Weinhof Ulrich mit Welschriesling,
ein Highlight waren auch die Rieslinge
vom Weingut Leitgeb und Weinhof
Fassold. Das Weingut Stelzl-Hirritschberg
punktete mit Weißburgunder, das
Weingut Hutter mit seinem Morillon
während uns die Sauvignon Blancs
von den Weingütern Pilz, Burger, Erwin
Tschermonegg und Regina Elsnegg am
besten gefielen (siehe Kostnotizen).
Organisatoren, Vortragende, Fachpublikum (v.l.): Gunther Farnleitner, Franz Hutter,
Dir. Josef Schellnegger, Dipl.-Sommeliere Anna Schachner, Ing. Rupert Hochegger,
Sabine Flieser-Just, Reinhold Forobosko und Dir. Anton Gumpl.