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Steiermarkwein Ausgabe 5 - Sommer 2010

Sommer 2010 Schilcherland Spezial

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Schilcherland Spezial

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den ersten Blick. Keine Omnipräsenz in<br />

aller Munde, keine auf allen Marktplätzen<br />

angebotenen ,Mainstreamselbstläufer‘,<br />

welche sofort Gefallen finden“,<br />

sagt Fredi Ploder. Dafür gewähren seine<br />

„entwöhnten“ Weine tiefe Einblicke.<br />

„Wenn es um unseren Seelenstrom<br />

geht, um Sortentypizität, um`s Terroir<br />

und um meine Handschrift als Winzer<br />

bin ich gerne Weingartenarbeiter, Traktorfahrer,<br />

Kellermeister und Verkäufer.<br />

Selbstredend, dass wir unser Arbeitsklima<br />

so angenehm wie möglich gestalten!<br />

Unbeeinflusste Bodenzusammensetzungen<br />

und Versorgungen, das<br />

alles ist Terroir!“ Fredi Ploder strebt auf<br />

seinem Weingut eine ganzheitliche<br />

biodynamische Landwirtschaft an.<br />

„Es tut gut, unmittelbar mitzuerleben<br />

wie die Pflege der Weinstöcke Früchte<br />

trägt. Wie die Aussaaten unserer<br />

Begrünungen Auswirkungen auf unser<br />

Bodenleben, die Durchwurzelung<br />

und die Fauna über Erde – Nutzinsekten<br />

– sichtbar werden“, so der leidenschaftliche<br />

Revoluzzer. Die Weine von<br />

Ploder-Rosenberg sprechen eine eigene<br />

Sprache. „Tiefgang und Potential<br />

bekommen unsere Weine mit unseren<br />

Vulkanland-Lagen.“ Von dort stammen<br />

die Linea-Weine wie Pinot Gris, Sauvignon<br />

Blanc aber auch Gewürztraminer<br />

und Viognier. Mit dem Vulkanland eng<br />

verwurztel ist auch Fredi Ploders Eruption<br />

Morillon.<br />

Das Terroir fördert große Weine<br />

Im südoststeirischen Vulkanland wurzeln<br />

auch die Rebstöcke von Walter<br />

Frauwallner aus Straden. Der junge<br />

Winzer und Seriensieger bei der stei-<br />

Walter Frauwallner,<br />

2facher Landessieger<br />

<strong>2010</strong> mit Welschriesling<br />

und Eruption Morillon<br />

vom Buch 2007<br />

rischen Landesweinbewertung – <strong>2010</strong><br />

wurde er wie im Vorjahr Doppelsieger –<br />

befasst sich eingehend mit den Bodenprofilen<br />

seiner Weingärten. „Nicht der<br />

Zuckergehalt der Trauben bringt große<br />

Weine hervor sondern das Terroir meiner<br />

Lagen“, so der sympathische Weinbauer.<br />

Auf der Suche nach Nährstoffen<br />

wie Mineralien dringen die Wurzeln<br />

der Reben tief in die Erde ein und bringen<br />

so den „Boden“ in den Wein. Die<br />

geografische Lage eines Weingartens<br />

kann auf wenigen hundert Metern<br />

Unterschied das Geschmacksbild einer<br />

Sorte im Wein völlig anders zum<br />

Ausdruck bringen. Besonders augenscheinlich<br />

zeigt sich das bei der Lage<br />

Hochrosenberg, wo auf zwei verschiedenen<br />

Parzellen Sauvignon Blanc<br />

wurzelt. Bei beiden Rieden sind das<br />

Ausgangsmaterial tertiäre Sedimente,<br />

eine Lage davon wird noch von Basaltverwitterung<br />

beeinflusst. Auch der<br />

Kalkgehalt des Bodens schwankt zwischen<br />

beiden Lagen von kalkarm über<br />

mäßig kalkhaltig bis stark kalkhältig.<br />

Ebenso das Wasserspeichervermögen<br />

zwischen 150 l/m2 auf ein Meter Profiltiefe<br />

und 120 l/m2. Walter Frauwallner:<br />

„Die Bodenzusammensetzung ist auch<br />

entscheidend, welche Rebsorte ich auf<br />

welchen Boden pflanze. Man muss da<br />

ins Detail gehen, denn nicht jede Rebe<br />

eignet sich für einen Weinberg.“ Die<br />

Lagenweine von Walter Frauwallner<br />

werden unter „von Buch“ vermarktet,<br />

ebenso wie Fredi Ploder ist er Mitglied<br />

der Interessensgemeinschaft Eruption,<br />

die sich ausschließlich Burgunderweinen<br />

widmet. > Weiter nächste Seite<br />

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