Steiermarkwein Ausgabe 5 - Sommer 2010

Terroiristen im Vulkanland
Nicht die Kellertechnologie bestimmt die Qualität eines Weines, sondern das Terroir der
Weinberge aus der er stammt. Darauf legen „Terroiristen“ besonders großen Wert.
Von Hofrat Dr. Alois Bernhart und Henry Sams
Für Qualität und Ertrag der Reben
ist neben Klima und Standort des
Weingartens auch der Boden als Einflussfaktor
auf den Wein verantwortlich.
Die Summe dieser Einflüsse nennt
man nach französischem Vorbild „Terroir“.
Integriert in diesen Begriff sind
aber auch das Know how der Önologen
und Weinbautraditionen, die in
den verschiedenen Weinbauländern
gepflegt werden. Wein wächst zwar
überall, wo die Reben genügend Wärme,
Wasser und Nährstoffe vorfinden,
aber ein üppiges bzw. gedeihliches
Wachstum ist nicht unbedingt die
Grundlage für große und gute Weine.
Will man die idealen Voraussetzungen
Die Lage Rosenberg wird von
Fredi Ploder biodynamisch
bearbeitet und ist stark geprägt
vom südoststeirischen
Vulkanland
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des Bodenstandortes für den Weinbau
ergründen, ist eine eingehende Befassung
mit den Bodeneigenschaften erforderlich.
Seine eigenen Vorstellungen von
Weinbau hat der Bio-Winzer Fredi
Ploder aus St. Peter am Ottersbach in
der Südoststeiermark. „Reduzierte Beeinflussungen
in der Weingartenbewirtschaftung
wie Dünge- und Pflanzenschutzmitteln
lassen den Boden,
das Klima, die Winzervorlieben, Stimmungen
und Schwingungen im Wein
deutlicher zum Ausdruck bringen. Der
beste französische Grand-Cru-Wein
wird nur soviel direkt via Weinausdruck
mitteilen, wie wenig seine Formungs-
Fredi Ploder – leidenschaftlicher Biowinzer und
Rebell im steirischen Weinbau auf seinem Weingut
am Rosenberg in St. Peter am Ottersbach
gabe manipuliert bzw. beeinflusst
wird.“ Das Weingut Ploder-Rosenberg
geht seit Jahren einen konsequenten
Weg und macht sich für individuelle,
vielschichtige und langlebige Weine
stark. Basis dafür sind seine Weinberge
und der in Taten umgesetzte vehemente
Wille, Rebellion auszuüben.
„Wir entwöhnen unsere Böden – die
Nadel raus! Wir zeigen den Dünger-
und Spritzmittellobbyisten die kalte
Schulter. Kühl verhalten wir uns folglich
auch im Keller gegenüber den
möglichen Helferchen aus der industriellen
Trickkiste. Unbehübscht, geradlinig
und nachvollziehbar sollen Weine
sein“, so der Biowinzer. „Keine Liebe auf
Im Schilcherland serviert man
Deftiges aus der Region und
trinkt dazu Schilcher. Wie im
Weingut Langmann vulgo Lex.
Mit viel Herzblut wird man
dort von Chefin Daniela mit
großartigen Jausen verwöhnt.
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