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Blanc Hochgrassnitzberg unterstreicht<br />
auch die umfassende Vertikalverkostung<br />
am Weingut von Erich & Walter<br />
Polz. Heute ist Christoph Polz der<br />
Sohn von Erich und Margareta Polz<br />
als Kellermeister für die Linie des Familienweingutes<br />
verantwortlich. „Seit<br />
den vergangenen zwei Jahrzehnten<br />
trinken wir weltweit die besten Weine<br />
der bisherigen Weinbaugeschichte.<br />
Das ist zum einen der Verdienst der<br />
modernen Önologie, zum anderen des<br />
großen Informations flusses“, so Christoph<br />
Polz, „denn wie in anderen Sparten<br />
auch muss man heute immer mehr<br />
Wissen einbringen, um erfolgreich und<br />
damit wettbewerbsfähig zu sein.“<br />
Das Terroir vom Hochgraßnitzberg<br />
Weinakademiker Dr. Alois Bernhart hat<br />
sich in den vergangenen Jahren intensiv<br />
mit der Lage Hochgrassnitzberg<br />
befasst. Diese befindet sich geologisch<br />
im Gebiet der Mergel- und Kalkbankablagerungen<br />
(Leithakalke) der Mittel-<br />
Unter den 20 Teilnehmern der Sauvignon-HG-Verkostung u. a. (von links): 3-Hauben-Koch<br />
Gerhard Fuchs, Stefan Hochstrasser sowie die beiden steiermarkwein-Redakteure Weinsteirer<br />
Holger Massner und Weinakademiker Hofrat Dr. Alois Bernhart<br />
54<br />
steirischen Schwelle, welche in der Zeit<br />
vor etwa 16 bis 12 Millionen Jahren<br />
entstanden sind. Es handelt sich beim<br />
Leithakalk um Gesteinsbildungen aus<br />
Algenschutt, Korallenriffen sowie tonreichen<br />
Kalkmergeln, welche vor ca. 12<br />
Millionen Jahren aus dem damaligen<br />
Flachmeer abgelagert worden sind.<br />
Als Schlier (in diesem Fall: „Spielfelder<br />
Schlier“, auch „Jüngerer Schlier“) bezeichnet<br />
man ein Sedimentgestein<br />
(Ablagerung) aus Ton und Kalk, oft<br />
auch als „Mergel“ genannt (tonigfeinsandige,<br />
meist graugrün gefärbte<br />
kalkhältige Mergel mit Sandeinlagen,<br />
Blattfossilien und Glanzkohleresten).<br />
Diese Kalkmergel bestehen in ihrer<br />
mineralischen Zusammensetzung<br />
überwiegend aus Tonmineralen und<br />
Carbonaten, daneben auch aus Quarz,<br />
Feldspat, Glimmer und Calciten.<br />
Tektonik (Hebungen und Senkungen)<br />
und Erosion haben den Steirischen<br />
Schlier über viele Millionen Jahre hindurch<br />
zur heute überaus reizvollen<br />
Landschaftsausformung geführt. Die<br />
Weinbaulage Hochgraßnitzberg befindet<br />
sich im Oberhangbereich auf<br />
einer Seehöhe von ca. 440 m. Sowohl<br />
diese jüngeren Kalkmergel (auch als<br />
Spielfelder Schlier bezeichnet) als auch<br />
die Kalksteinbänke des Leithakalkes,<br />
welche besonders im Oberhangbereich<br />
noch bis in den Oberboden hereinreichen,<br />
stellen die wesentlichen<br />
Ausgangsmaterialien für die Bodenbildung<br />
am Hochgrassnitzberg dar.<br />
Im Oberhangbereich sind voreiszeitliche<br />
Braunlehme aus Leithakalk<br />
entstanden, welche sich durch hohe<br />
Wasserspeicherkraft und geringe<br />
Durchlässigkeit auszeichnen. Die lehmigen<br />
Tone weisen einen geringen<br />
Kies- bzw. Steingehalt auf und sind<br />
in den obersten Bodenpartien kiesigkalkhaltig.<br />
Im trockenen Zustand ist<br />
der Ton nur schwach benetzbar.<br />
In den mittleren und unteren Hanglagen<br />
sind seit dem Ende der letzten<br />
Eiszeit vor ca. 10.000 Jahren Böden>>>