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Steiermarkwein Ausgabe 11 - Winter 2011

Winter 2011 Rotwein

Winter 2011
Rotwein

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Eine Wein-Ikone in der Vertikalverkostung: Im Archiv der Brüder Erich<br />

& Walter Polz lagern Sauvignon Blanc Hochgrassnitzberg bis zum<br />

Jahrgang 1992. Weinsteirer Holger Massner holte aus seinem Keller zur<br />

Nachverkostung fünf Jahrgänge bis zur Erstausgabe 1989 (!)<br />

Vertikalverkostung Sauvignon Blanc<br />

Lage Hochgrassnitzberg<br />

Kostnotizen Hofrat Dr. Alois Bernhart<br />

Weinakademiker<br />

Die Cassis-unterlegte feine Würze nach<br />

Kräutern und reifem Gemüse zieht sich<br />

unverkennbar als typische Facette der<br />

Rebsorte Sauvignon blanc durch alle<br />

Jahrgänge dieser Vertikale und kann wohl<br />

als deutliche Prägung durch das Terroir am<br />

Hochgraßnitzberg angesprochen werden.<br />

2009: Noch sehr frisch, Frucht nach Stachelbeeren,<br />

tiefe Frucht, Kräuternoten, Spargel,<br />

Holz dezent, kräftiger Körper, mittellanger<br />

Abgang<br />

2008: Stachelbeere, Cassis, Roter Paprika, gut<br />

integrierte Holznoten, sehr würzig, kräftig<br />

und langes Finish<br />

2007: Reife Frucht nach Honigmelonen,<br />

Litschi, Steinobst, reifes Gemüse, intensive<br />

Würze, langes Finale<br />

2006 Schraubverschluß: Würzig, Fenchel,<br />

leicht erdig, geriebene Salbeiblätter, reife<br />

Frucht, würziges Finale, Cassisnoten,<br />

2006 Korkverschluß: Frischer als Wein 4,<br />

Stachelbeeren, Paprika, Cassis, langer vegetabiler<br />

Abgang<br />

2005 Korkverschluß: Cassis im Vordergrund,<br />

haftet am Gaumen, leichte Kräuterwürze,<br />

Quitte, Stechapfel, schon fortgeschritten und<br />

reifer, langes Finale<br />

2005 Schraubverschluß: Kräftig, Cassis,<br />

gelber Paprika, feine Würze, Weingartenpfirsich,<br />

mehr Fruchtsüße, langer Abgang mit<br />

intensiver Fruchtbegleitung.<br />

2004: Erstaunlich frisch, Johannisbeerfrucht<br />

und zarte Kräuterwürze.<br />

2003: Sehr füllig und kräftig, Bratapfel, Cassis,<br />

Birne Gewürzstrauß, haftet am Gaumen,<br />

langer Abgang.<br />

2002: Sehr feine Finesse, Cassis, elegant feine<br />

Kräuterwürze nach geriebenen Salbeiblättern,<br />

Nesseln, roter Paprika.<br />

2001: Rassige Töne, Stachelbeere, reife Gerbstoffe,<br />

Cassis, feine Kräuterwürze, Pyrazine,<br />

Aromareife von bester Ausformung, komplexes<br />

Tertiäraroma, langes Finale.<br />

2000: Hochreif, sehr füllig, rosinig, Trockenfrüchte,<br />

warme Gerbstoffe, noch viel<br />

Toastaromen, mächtiger Wein, Höhepunkt<br />

noch nicht erreicht.<br />

1999: Ausgeprägte Frucht, Cassis, reife feine<br />

Kräuter, Paprika, opulent, Dichte, feste Struktur,<br />

komplexe Tertiäraromatik.<br />

1998: Rassig, noch frisch, feinste Kräuterwürze,<br />

langer Abgang, sehr komplex, Johannisbeerknospen,<br />

Fenchel.<br />

1996: Sehr kräuterbetont, blättrig, sehr hochreif,<br />

karamelig, leicht oxidativ,<br />

1995: Noch sehr frisch, feinste Kräuterwürze,<br />

Cassis, sehr feingliedrig, finessenreich.<br />

1994: Sehr gereift, gebratener Apfel, leicht<br />

oxidativ, noch lebendig.<br />

1992: Gereift, sehr warme Aromatik, blättrig,<br />

feine Kräuterwürze, exotisch im Finale,<br />

komplexe Tertiäraromen (Flaschenreife), tolle<br />

Struktur.<br />

1997 Spätlese: Restsüße, hochreif, sehr fülliger<br />

Körper, kräftig, „Langstreckenläufer“, sehr<br />

andauerndes Finish.<br />

Nachverkostung und Kostnotizen von<br />

und mit Weinsteirer Holger Massner:<br />

1989: <strong>11</strong>,5 % vol. (Jungfernlese): Unglaublich<br />

frische und sehr feine Nase, am Gaumen<br />

Grapefruit, einhergehend mit Kräutertee, Minze<br />

und Sauvignonwürze; schlanker, aber fester und<br />

kompakter Körper von einem stabilen Säuregerüst<br />

ummantelt; grandiose – beinah‘ vergriffene<br />

– Erstausgabe des „HGs“!<br />

1990: 12,5 % vol.: In der Nase zuerst verhalten<br />

und weinbeerig, mit Luft Bourbonvanille. Die<br />

enorme Vielschichtigkeit eines engmaschigen<br />

Weins, der sich bissig und gebändigt präsentiert,<br />

spiegelt eine grasige Rassigkeit als auch<br />

eine von Röstaromen geprägte Ribiselfrucht<br />

wider. Zum „Immer-wieder-neu-verlieben“!<br />

1991: 12,0 % vol.: Mittleres Gelb, in der Nase<br />

Quitte und Quittenkäse; am Gaumen eine<br />

verblüffende Frische, strohig, blättrig, kräutrig,<br />

würzig, trocken und dennoch außergewöhnlich<br />

saftig, „ein Abgang wie ein gereifter Burgunder“<br />

(Chr. Polz). Mit Luft noch mehr Sauvignon!<br />

1997: 13,5 % vol. Strahlendes Hellgelb mit<br />

grünem Schimmer; reduktive Nase, Menthol,<br />

Anis, sich vornehm zurückhaltende Johannisbeere,<br />

Hollerblüte, subtil reifes Gemüse als auch<br />

Bitumen und Graphit; am Gaumen Granatapfel<br />

und Stachelbeere, konzentrierter Fruchtkörper,<br />

kräftig, faszinierend elegant, extraktreich, perfekt<br />

in alle Richtungen abgerundet, endlos lang<br />

+ “for ever young“!<br />

1992 süß: 0,5 l, 13,0 % vol.: Mit 23°KMW gelesen<br />

und in ein- bzw. zweijährigen kleinen Holzfässern<br />

ausgebaut. Helles Bernstein; rauchiges<br />

Karamell, Mostbirne und Bratapfel; am Gaumen<br />

einem Sherry Oloroso ähnelnd gibt der Wein<br />

einen duftigen und perfekten Begleiter zu<br />

Lebkuchen und Panettone ab!<br />

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