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erfolgreiche Bauunternehmer realisierte<br />
1971 ein für damalige deutsche<br />
Verhältnisse umwerfendes Restaurant-<br />
Konzept, das heute wie vor 40 Jahren<br />
erfolgreich ist. Selbst die tonnenschweren<br />
Fabelwesen aus Beton vor dem Restaurant<br />
als auch die Einrichtung ist bis<br />
heute unverändert geblieben. Wie kam<br />
es nun zur Geburtsstunde des Tantris?<br />
Als passionierte Feinschmecker reisten<br />
Fritz Eichbauer und seine Frau regelmäßig<br />
zu den besten Restaurants<br />
nach Frankreich. Zurück in München<br />
gerieten sie jedesmal in den kulinarischen<br />
Stau: Nichts ging mehr. Stillstand.<br />
Schnell reifte der Entschluss für<br />
ein eigenes Restaurant, das auf höchstem<br />
Niveau seine Gäste verwöhnen<br />
sollte – und natürlich auch die Familie<br />
Eichbauer. Im Dezember 1971 öffnete<br />
das Tantris erstmals seine Tore. Am<br />
Herd stand Eckhart Witzigmann, der<br />
bereits in der „Auberge de l’Ill“ bei Paul<br />
Haeberlin – er schlug Eichbauer als Küchenchef<br />
vor – und in der „L’Auberge<br />
du Pont de Collonges“ von Paul Bocuse<br />
Aus München berichten Henry Sams und Josef Krassnig<br />
Heinz Winkler (unten links) war 28 Jahre, als er 1978 im Tantris begann. Bereits drei Jahre später<br />
wurden seine Kochkünste mit drei Michelin-Sternen geadelt. Heute besitzt er die Residenz Aschau.<br />
Der Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann (unten) führte das Tantris 1971 zu wahren kulinarischen<br />
Höhenflügen. Der Salzburger Ausnahmekoch ist gerne in der Steiermark. Unser Foto zeigt ihn bei<br />
einem Besuch im Weingut Polz mit Meisterköchin Sohyi Kim von Kim kocht und Margareta Polz.<br />
arbeitete. Eckart Witzigmann: „Ich durfte<br />
Paul Haeberlins berühmten saumon<br />
soufflé auf meine Karte nehmen. Und<br />
die Gäste? Sie haben die soufflierte<br />
Haube aus Hechtmousse vom Lachs<br />
abgekratzt und nicht angerührt!“ Das<br />
alles konnte aber den Höhenflug des<br />
Tantris nicht verhinden.<br />
Nach Eckart Witzigmann kam 1978 der<br />
Südtiroler Heinz Winkler als Küchenchef<br />
ins Trantris. Winkler: „Ich war damals<br />
28 Jahre und hatte drei Jahre später<br />
drei Michelin-Sterne. Darauf bin ich<br />
stolz." Es war die Zeit der glamourösen<br />
Feste. 1983 gab es im Tantris mit 160<br />
Gästen sogar die Bambi-Verleihung.<br />
Heinz Winkler war es auch, der das Tantris<br />
erstmals in die schwarzen Zahlen<br />
führte. Für den getriebenen Aufwand<br />
und die damaligen Verhältnisse eine<br />
Meisterleistung. 1991 machte sich<br />
Winkler selbstständig und erwarb die<br />
Residenz Aschau. „Mit 14 Millionen<br />
Mark Schulden, rund 7 Mio. Euro. Heute<br />
ist alles bezahlt“, erzählt uns der Ster-<br />
nekoch stolz bei einem Treffen in Graz.<br />
Der heutige Küchenchef Hans Haas,<br />
ein gebürtiger Tiroler, übernahm 1991<br />
auf Empfehlung von Eckart Witzigmann<br />
das Zepter im Tantris und war<br />
fortan für den Küchenstil verantwortlich.<br />
„Ich hatte früher bei Eckart in der<br />
Aubergine gearbeitet und ging dann<br />
nach Frankfurt. Mir war damals etwas<br />
mulmig, in seinem Revier zu grasen. Es<br />
ist dann doch so gekommen.“<br />
Das Tantris lebte und lebt von seinen<br />
Protagonisten. Dazu zählte auch Peter<br />
Kluge, der bis 1998 als Maître im Tantris<br />
den Service leitete. Die Grand Dame<br />
des Tantris war bis 20<strong>11</strong> Paula Bosch,<br />
die 1991 als Sommeliere – als erste<br />
Weinfachfrau in Deutschland – für den<br />
Weinkeller verantwortlich zeichnete.<br />
Bei unserem Besuch in München zeigte<br />
sie sich begeistert von den im Tantris<br />
gelisteten steirischen Weinen, im besonderen<br />
vom Sauvignon Blanc „Don`t<br />
Cry“ von Ewald Zweytick aus Ratsch.<br />
www.tantris.de<br />
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