Die Schwarz-Erle (Alnus glutinosa [L.] GAERTN.) - Landesbetrieb ...
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ZUR BERÜCKSICHTIGUNG DES GENETISCHEN POTENZIALS VON SCHWARZ-ERLE ...<br />
Abb. 3: Fruchtstand der <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong><br />
<strong>Die</strong> verholzenden Fruchtstände, die den ganzen<br />
Winter am Baum verbleiben, öffnen sich bei<br />
entsprechend trockener Witterung frühzeitig und<br />
entlassen kleine rotbraun gefärbte Früchte. <strong>Die</strong> flachen<br />
und etwas kantigen, leichten Nüsschen-Samen<br />
besitzen seitliche flügelartige Ausstülpungen<br />
und verfügen über kein Endosperm. <strong>Die</strong>se „Segelflieger“<br />
sind mit durchschnittlichen Sinkgeschwindigkeiten<br />
von 0,70-1,45 m/s relativ schnell. Der<br />
ausfallende sehr leichte Samen kann ideal durch<br />
Abb. 4: Samen der <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong><br />
Wind, fließendes Wasser, aber auch durch Anhaften<br />
über Tiere verbreitet werden. Bei Windtransport<br />
ist von einem durchschnittlichen Verbreitungsradius<br />
von 30-60 m um den Mutterbaum auszugehen.<br />
Aufgrund einer lipophilen Hülle und darunter liegenden<br />
Korkzellen können die Samen zwölf Monate<br />
im Wasser schadlos überstehen (McVEAN, 1955).<br />
<strong>Die</strong> Ernte des Samens erfolgt bis Mitte Dezember<br />
durch Pflücken der ausgereiften, dunkelbraun<br />
gefärbten Zapfen am stehenden oder liegenden<br />
Stamm. Es besteht auch die Möglichkeit, den ausfallenden<br />
Samen mit Hilfe von in Hauptwindrichtung<br />
ausgelegten Planen oder dichten Netzen aufzufangen.<br />
Der auf dem Wasser schwimmende Samen<br />
kann auch mittels Netzen abgeschöpft werden.<br />
Vollmasten sind alle 3 bis 4 Jahre (nach WINKLER,<br />
1930: 1–2 Jahre) zu erwarten, wobei die Keimfähigkeit<br />
des Samens in diesen Jahren um das 2bis<br />
5-fache zunimmt.<br />
Eine Übersicht zum Ernteaufkommen bei der<br />
Baumart <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong> gibt die unten stehende<br />
Übersicht (Tab. 5).<br />
Nach der Ernte muss das Saatgut getrocknet<br />
werden. Dabei ist durch häufiges Wenden und leich-<br />
Tab. 5: Ergebnisse der Saatguternte (in kg) in Brandenburg (SCHULZ, 2001)