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Die Schwarz-Erle (Alnus glutinosa [L.] GAERTN.) - Landesbetrieb ...

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WACHSTUM, ENTWICKLUNG, BESTANDESBEHANDLUNG ... DER SCHWARZ-ERLE ...<br />

Tab. 5: Diagnosemerkmale der Kernfäule in <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong>n-Hochwaldbeständen<br />

E-400 quantifiziert (LOCKOW/CHRZON 1995).<br />

Nach mathematisch-statistischer Auswertung<br />

konnte eine gesicherte Abhängigkeit des Kernfäulebefalls<br />

von der Standortsgruppe nachgewiesen<br />

werden. Auf den organischen Nassstandorten OK2<br />

und OK3 deutet sich tendenziell eine größere<br />

Kernfäulegefährdung der <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong> an. Eine Abhängigkeit<br />

von der Wasserhaushaltsstufe ist wahrscheinlich.<br />

Sie müsste jedoch weiter untersucht<br />

und abgesichert werden.<br />

Auch zwischen dem Alter und dem Gesundheitszustand<br />

der Bäume besteht ein gesicherter<br />

Zusammenhang: Der Anteil kernfauler Stämme<br />

steigt mit dem Alter. Bei gleichem Alter sind die<br />

stärksten Stämme des Bestandes nicht gesichert<br />

höher kernfäulegefährdet. <strong>Die</strong>se Erkenntnis ist für<br />

die Umsetzung der der neuen <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong>n-Ertragstafel<br />

zugrundeliegenden Durchforstungsweise<br />

wesentlich: Schneller Starkholz zu erwirtschaften,<br />

erhöht nicht das Kernfäulerisiko<br />

(LOCKOW 1994).<br />

Als quantitative Merkmale<br />

sind der modifizierte<br />

Wurzelanlaufquotient<br />

und die Spannrückigkeitstiefe<br />

geeignet, Kernfäuleerkrankung<br />

am stehenden<br />

Stamm zu diagnostizieren.<br />

Ein Verhältnis der in<br />

1,30 m und 0,50 m Höhe<br />

über dem Boden ermittelten<br />

Durchmesser von q*H<br />

= 0,86 deutet in der Regel<br />

auf Kernfäule hin.<br />

<strong>Die</strong> Spannrückigkeitstiefe<br />

kennzeichnet die Einbuchtung<br />

der Wurzelanläufe<br />

und wird wie folgt ermittelt:<br />

Tab. 6: Grenzwerte der Spannrückigkeitstiefe [SRT (cm)] gesunder<br />

<strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong>n – An die am intensivsten ausgebildeten<br />

benachbarten<br />

Wurzelanläufe wird in 0,50<br />

m Höhe parallel zur Bodenoberfläche<br />

ein Ablängstab<br />

oder eine Kluppschiene<br />

angelegt.<br />

– Im rechten Winkel zur gebildeten<br />

Geraden erfolgt die<br />

Abstandsmessung zur Peripherie<br />

des Stammes, d.<br />

h., die Tiefe der Wurzeleinbuchtung<br />

wird mit dem Zollstock<br />

auf Zentimetergenauigkeit<br />

gemessen.<br />

Kernfaule <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong>n weisen bei gleichem<br />

Durchmesser d 1,3 höhere Spannrückigkeitstiefen als<br />

gesunde Bäume auf.<br />

Als qualitative Merkmale besitzen die Ausbildung<br />

von Stelzwurzeln (p = 0,83), Frostrisse (p =<br />

0,60), Drehwuchs (p = 0,42) sowie starker Moosund<br />

Baumflechtenbewuchs einen Kernfäuleweiserwert.<br />

Ihnen kommt insbesondere in Kombination<br />

mit messbaren Größen Bedeutung zu. Nach mathematisch-statistischer<br />

Prüfung der möglichen<br />

Diagnosemerkmale wurde ein Schlüssel zur Ansprache<br />

der <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong>n-Kernfäule am stehenden<br />

Stamm erarbeitet. Er ist in Tabelle 5 wiedergegeben.<br />

Darin sind Haupt-(*) und Kombinationsmerkmale<br />

mehr oder weniger nach ihrem Weiserwert (Rang)<br />

geordnet. <strong>Die</strong> Entscheidung „kernfaul oder gesund“

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