Die Schwarz-Erle (Alnus glutinosa [L.] GAERTN.) - Landesbetrieb ...
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WACHSTUM, ENTWICKLUNG, BESTANDESBEHANDLUNG ... DER SCHWARZ-ERLE ...<br />
Tab. 7: Anwendungsbeispiele für die Diagnose der Kernfäuleerkrankung am stehenden Stamm der<br />
<strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong><br />
anhand der Spannrückigkeitstiefe erfolgt nach einer<br />
vom Brusthöhendurchmesser abhängigen Trennfunktion,<br />
deren Grenzwerte Tabelle 6 enthält (LO-<br />
CKOW/CHRZON 1995, 1996).<br />
Überschreitet z. B. ein in Brusthöhe 40 cm starker<br />
Stamm die Spannrückigkeitstiefe von 16,5 cm,<br />
so ist er bezüglich dieses Hauptmerkmals als kernfaul<br />
zu betrachten. Der Gesundheitszustand eines<br />
konkreten Baumes wird letztlich aus der Gesamteinschätzung<br />
aller Merkmale der Tabelle 5 heuristisch<br />
abgeleitet. Das Reklassifikationsergebnis<br />
des Anspracheschlüssels beträgt 91,1 % und ist<br />
damit sehr hoch. Tabelle 7 veranschaulicht die Diagnose<br />
der Kernfäuleerkrankung zufällig ausgewählter<br />
Stämme.<br />
Entscheidungshilfen für die<br />
Holzvermarktung kernfauler<br />
<strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong>n<br />
In den grundwasserreichen Niederungen des<br />
nordostdeutschen Tieflandes wird der Bewirtschaftungserfolg<br />
der <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong> sehr häufig durch die<br />
auf nahezu allen <strong>Erle</strong>nstandorten vorkommende<br />
Kernfäule beeinträchtigt. Daher wurden aus den mit<br />
dem Resistographen E-400 ermittelten Faulkerndurchmessern<br />
Entscheidungshilfen für die Holzvermarktung<br />
abgeleitet.<br />
Zwischen dem Brusthöhendurchmesser d 1,3 ,<br />
dem Faulkerndurchmesser und der Stärke des<br />
gesunden Holzmantels besteht ein gesicherter<br />
Zusammenhang. Wird eine <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong> am stehenden<br />
Stamm als kernfaul diagnostiziert (LO-<br />
CKOW/CHRZON 1996, 1997), können mit der Prognosefunktion<br />
(6)<br />
der mittlere Faulkerndurchmesser (FK in cm o.R.)<br />
und die Dicke des gesunden Holzmantels bestimmt<br />
werden. Damit ist es möglich, betriebswirtschaftlich<br />
über die Zweckmäßigkeit der Holzvermarktung<br />
des Einzelstammes vor Ort zu entscheiden. Stämme<br />
mit fortgeschrittenem Kernfäulebefall können<br />
gegebenenfalls im Bestand verbleiben und höhlenbrütenden<br />
Vogelarten als Nistmöglichkeit dienen.<br />
<strong>Die</strong> in Abbildung 21 dargestellte Prognosefunktion<br />
gestattet, den mittleren Faulkerndurchmesser und<br />
die Stärke des gesunden Holzmantels in den Grenzen<br />
von 20,0 cm bis 71,0 cm über dem Brusthöhendurchmesser<br />
abzulesen.<br />
Nach Abbildung 21 bzw. Tabelle 8 ordnen sich<br />
zu einem Brusthöhendurchmesser d 1,3 von 40,0 cm<br />
beispielsweise ein mittlerer Faulkerndurchmesser<br />
von 14,1 cm sowie ein 12,95 cm starker gesunder<br />
Holzmantel.<br />
Derartige Daten sollen die Vermarktung kernfauler<br />
<strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong>n – bis hin zur Preisbildung –<br />
objektivieren.<br />
Eine weitere praktikable Entscheidungshilfe ist<br />
die Rekonstruktion des Volumens des gesunden<br />
Holzmantels in Abhängigkeit vom Brusthöhendurchmesser<br />
d 1,3 (cm m.R.) und der gewählten<br />
Stammlänge. <strong>Die</strong> Berechnungsergebnisse wurden<br />
für den praktischen Gebrauch als Nomogramm<br />
(Abb. 22) und Entscheidungstabelle (Tab. 9) aufbereitet.<br />
Mit ihrer Hilfe lassen sich u. a. Volumen- und<br />
finanzielle Verluste durch den Kernfäulebefall der<br />
<strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong> kalkulieren.<br />
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