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Die Schwarz-Erle (Alnus glutinosa [L.] GAERTN.) - Landesbetrieb ...

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Fomitopsis pinicola (SWARTZ: FR.) P.<br />

KARST., Rotrandiger Baumschwamm<br />

F. pinicola lebt überwiegend saprophytisch an<br />

abgestorbenen Stämmen sowie an Stubben. Gelegentlich<br />

kann der Pilz auch als Wund- bzw. Schwächeparasit<br />

auf vorgeschädigten Bäumen in Erscheinung<br />

treten (JAHN, 1990; SCHWARZE et al., 1999).<br />

Der Rotrandige Baumschwamm besiedelt Nadelund<br />

Laubgehölze, im Gebirge überwiegend Picea<br />

(„Fichtenporling“), sonst Fagus, Betula, <strong>Alnus</strong>,<br />

Pinus, Abies u. a.<br />

F. pinicola verursacht Braunfäule; das besiedelte<br />

Holz wird brüchig, bekommt Risse und zerfällt würfelförmig.<br />

<strong>Die</strong> Oberseite der konsolenförmigen,<br />

mehrjährigen Fruchtkörper ist mit einer harzartigen<br />

Kruste bedeckt. Der Rand weist eine orangegelbe<br />

bis rote Färbung auf.<br />

Ganoderma lipsiense (BATSCH) ATK., Flacher<br />

Lackporling<br />

G. lipsiense ist ein häufig vorkommender Saprophyt.<br />

Man findet den Pilz meist an Laubholz (besonders<br />

Fagus, ferner <strong>Alnus</strong>, Betula, Fraxinus,<br />

Quercus, Populus, Tilia u. a.). Nadelholz besiedelt<br />

der Weißfäuleerreger hingegen nur sehr selten. Auf<br />

vorgeschädigten Bäumen lebt er gelegentlich als<br />

Schwächeparasit (vgl. KREISEL, 1961; SCHWAR-<br />

ZE et al., 1999). <strong>Die</strong> flach-konsolenförmigen, mehrjährigen<br />

Fruchtkörper sind oberseits grau- bis rostbraun<br />

gefärbt, Zuwachsrand und Poren hingegen<br />

weiß.<br />

Ganoderma lucidum (CURTIS: FR.) P.<br />

KARST., Glänzender Lackporling<br />

G. lucidum kommt als Schwächeparasit im<br />

Wurzel- bzw. Stammbasisbereich verschiedener<br />

Laubbäume vor (vgl. KREISEL, 1961). Man findet<br />

den Weißfäuleerreger auch saprophytisch an abgestorbenen<br />

Stämmen und Stubben. Der Glänzende<br />

Lackporling besiedelt <strong>Alnus</strong>, Betula, Fagus,<br />

Quercus, Carpinus u. a. Laubgehölze, selten auch<br />

Koniferen (doch nicht Abies). In <strong>Erle</strong>nbruchwäldern<br />

trifft man gelegentlich auf ihn. <strong>Die</strong> halbkreis- bis<br />

fächerförmigen, seitlich gestielten Fruchtkörper bilden<br />

sich meist an der Stammbasis oder über Wurzeln.<br />

Hut und Stiel sind mit einer glänzenden braunroten<br />

Lackschicht bedeckt.<br />

Heterobasidion annosum (FR.) BREF.,<br />

Wurzelschwamm<br />

Der Wurzelschwamm gilt in den Wäldern der<br />

nördlich gemäßigten Klimazone als bedeutendster<br />

pilzlicher Schaderreger (vgl. SCHMIDT, 1994;<br />

BUTIN, 1996; WOODWARD et al., 1998). Er<br />

kommt als wurzelbürtiger Schwächeparasit auf<br />

zahlreichen Nadelbäumen vor, ferner auch an Laub-<br />

GEFÄHRDUNG DER SCHWARZ-ERLE ... DURCH MIKROBIELLE PATHOGENE<br />

gehölzen (breites Wirtsspektrum). Nach SCHWAR-<br />

ZE et al. (1999) kennt man ca. 200 verschiedene<br />

Wirte. Forstwirtschaftlich fühlbare Schäden verursacht<br />

der genannte Pilz besonders an Fichte („Rotfäule“)<br />

und Kiefer („Ackersterbe“). <strong>Die</strong> Schadwirkung<br />

an Laubbäumen ist deutlich geringer. Der Chemismus<br />

des Holzabbaus entspricht einer Weißfäule.<br />

Auch im nordostdeutschen Tiefland verursacht<br />

der Wurzelschwamm gravierende Schäden (HEYD-<br />

ECK, 2000). SCHUMACHER et al. (2001) isolierten<br />

H. annosum aus dem Holz einer lebenden<br />

<strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong>. <strong>Die</strong> konsolen- oder krustenförmigen,<br />

mehrjährigen Fruchtkörper zeigen oberseits braune<br />

Farbtöne. Zuwachskante und Poren sind hingegen<br />

weißlich gefärbt.<br />

Inonotus obliquus (PERS.: FR.) PIL., Schiefer<br />

Schillerporling<br />

I. obliquus lebt überwiegend parasitisch, meist<br />

an Betula, seltener auf anderen Laubbäumen (darunter<br />

<strong>Alnus</strong> spp.). Der Pilz erregt im besiedelten<br />

Holz Weißfäule und kann befallene Stämme abtöten<br />

(KREISEL, 1961; RYPÁCEK, 1966; JAHN,<br />

1990). Gelegentlich findet man ihn auch auf abgestorbenen<br />

Bäumen. Der Schiefe Schillerporling<br />

zählt zu den häufigsten und bedeutendsten Holzparasiten<br />

an <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong> (vgl. SCHUMACHER et<br />

al., 2001). Meist trifft man nur die imperfekten<br />

Fruchtkörper des Pilzes an (knollenförmige, holzharte,<br />

schwarz gefärbte, rissig-zerklüftete Gebilde).<br />

Inonotus radiatus (SOW.: FR.) P. KARST.,<br />

<strong>Erle</strong>n-Schillerporling<br />

Der <strong>Erle</strong>n-Schillerporling ist ein weit verbreiteter<br />

Wund- und Schwächeparasit an vorgeschädigten<br />

<strong>Erle</strong>n (auch Saprophyt auf totem Holz). Man findet<br />

den Pilz in jedem <strong>Erle</strong>nbruchwald (JAHN, 1990). In<br />

manchen Beständen tritt der Weißfäuleerreger<br />

nahezu epidemisch auf. Oft werden seine Fruchtkörper<br />

an Stämmen, die von der <strong>Erle</strong>n-Phytophthora<br />

infiziert sind, beobachtet. I. radiatus scheint sich<br />

dabei in einem frühen Stadium des Befalls zu etablieren.<br />

Der Pilz zählt zur Gruppe der häufigsten und<br />

bedeutendsten Holzparasiten sowie Fäuleerreger<br />

an <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong> (SCHUMACHER et al., 2001).<br />

Befallene Stämme brechen leicht um. <strong>Die</strong> eng dachziegelig<br />

wachsenden Fruchtkörper sind jung oberseits<br />

lebhaft gelborange, rostgelb oder rostrot gefärbt<br />

(Abb. 4).<br />

Pholiota aurivella (BATSCH: FR.) KUMM.,<br />

Hochthronender Schüppling<br />

Auch der Hochthronende Schüppling gehört zu<br />

den phytopathologisch wichtigsten Holzparasiten<br />

bzw. Fäuleerregern an <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong> (vgl. SCHU-<br />

MACHER et al., 2001). Der Pilz ist ein häufiger<br />

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