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Die Schwarz-Erle (Alnus glutinosa [L.] GAERTN.) - Landesbetrieb ...

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im Bereich von 0,2 bis 0,3 kg pro cm 2 liegt.<br />

Bodenkundliche Untersuchungen dieser Fahrspuren<br />

im Vergleich mit nicht befahrenen Böden<br />

belegen zeitweilige Veränderungen des Porenvolumens<br />

und der Wasserleitfähigkeit unmittelbar nach<br />

der Befahrung. <strong>Die</strong>se Veränderungen werden offenbar<br />

durch die natürlichen Regenerationspotenziale<br />

des Bodens nach kurzer Zeit wieder aufgehoben.<br />

Für die Pflanzung hat sich vorrangig verschultes<br />

Pflanzenmaterial bewährt. Es verbindet relativ problemlosen<br />

Anwuchs mit ausreichendem Durchsetzungsvermögen<br />

gegenüber der Flächenvegetation.<br />

Nachbesserungen sind eine Ausnahme. In der<br />

Regel werden Pflanzen der Sorten 1/1 oder 2/1 (80/<br />

120 cm) verwendet. <strong>Die</strong> Pflanzung erfolgt als Spatenpflanzung<br />

unter Beachtung verdrehungs- und<br />

stauchfreien Einbettens der Wurzeln. <strong>Die</strong> übliche<br />

Zahl von 3.000 bis 3.300 Pflanzen pro ha sichert<br />

die für die Erziehung von Qualitätsbeständen notwendige<br />

Auslesemöglichkeit. Sie lässt sich durch<br />

Übernahme der oft vorhandenen Stockausschläge<br />

verringern. <strong>Die</strong> unterstützende Funktion des Stockausschlages<br />

wird zunehmend gezielt in die Pflege<br />

der Verjüngung und der Jungbestände einbezogen.<br />

Mit dem flächigen Auftreten des Phytophthora-<br />

Befalls der <strong>Erle</strong> gewinnt die Garantie schaderregerfreier<br />

Pflanzen durch die Baumschulen erhebliche<br />

Bedeutung. Es darf nur Material verwendet werden,<br />

für das ein entsprechendes Prüfzertifikat nachgewiesen<br />

werden kann.<br />

Verfahren der Holzernte im<br />

Spreewald<br />

<strong>Die</strong> planmäßige Holzernte sichert jene Kreisläufe,<br />

die zur Aufrechterhaltung des <strong>Erle</strong>n-Hochwaldbetriebes<br />

notwendig sind. <strong>Die</strong> dabei notwendigen<br />

Fäll- und Rückearbeiten sind unter den bereits<br />

genannten erschwerten standörtlichen Bedingungen<br />

durchzuführen. Vor allem das Abrücken des<br />

eingeschlagenen Holzes von der Fläche an feste<br />

Abfuhrwege verlangte bereits immer nach angepassten<br />

verfahrenstechnischen Lösungen. <strong>Die</strong>se<br />

sind in der Regel im Vergleich mit der Arbeit auf<br />

terrestrischen Standorten deutlich teurer und zwingen<br />

zu ständiger Suche nach rationelleren Verfahren<br />

zur Produktion erlösgünstiger Sorten und Qualitäten<br />

(hoher Wertholzanteil!).<br />

Holz der gewünschten Dimensionen kann heute<br />

nur noch maschinell auf bzw. von der Fläche<br />

bewegt werden.<br />

Aus naturschutzfachlichen Gründen und zur<br />

DIE BEWIRTSCHAFTUNG DER SCHWARZ-ERLE IM SPREEWALD<br />

Sicherung der touristischen Nutzung des Gebietes<br />

wird die <strong>Erle</strong> nur im Zeitraum von November bis<br />

Februar eingeschlagen, d. h. in Perioden besonders<br />

hoher Bodenwassergehalte und entsprechend<br />

eingeschränkter technischer Belastbarkeit des Bodens.<br />

Nicht zuletzt aus Gründen der nachhaltigen<br />

Sicherung der Bodengüte bemüht sich die Forstverwaltung<br />

ständig um den Einsatz weitgehend<br />

bodenschonender Arbeitsverfahren.<br />

Der Holzeinschlag erfolgt über motormanuelle<br />

Arbeitsverfahren. Der Einsatz der zwischenzeitlich<br />

für die Arbeit auf Standorten mit hoher Bodenfeuchte<br />

entwickelten Harvester mit überbreiten Kettenlaufwerken<br />

(z. B. „Sumpfbiber“ mit spezifischem<br />

Bodendruck von 0,2 kg/cm2 ; THIEME 2001) ist unter<br />

den hiesigen Bedingungen noch nicht getestet<br />

worden. Verteuernd würden in diesem Falle sicherlich<br />

die notwendigen Baumaßnahmen für die<br />

Fließgewässerquerung wirken.<br />

Der relativ hohe Kernfäulebefall (DOMMASCHK<br />

2000) verlangt nach sorgfältiger Holzaushaltung, die<br />

wegen der erforderlichen Sortierungsarbeiten nicht<br />

auf der Einschlagsfläche, sondern an festen Abfuhrwegen<br />

stattfinden muss. <strong>Die</strong> Bäume werden auf<br />

der Fläche lediglich gezopft. Damit ist langes<br />

Stammholz von der Fläche zu rücken. <strong>Die</strong>s wäre<br />

aus Bodenschutz- und naturschutzfachlichen Gründen<br />

bei tiefer gefrorenem tragfähigen Boden wünschenswert,<br />

ist jedoch witterungsbedingt seit Jahren<br />

nicht mehr möglich.<br />

<strong>Die</strong> Fällrichtung geht bereits von den Ansprüchen<br />

des folgenden Rückens aus und sichert gleichzeitig<br />

eine gewisse Hiebsrestekonzentration. Das<br />

Ast- und Kronenholz verbleibt auf der Fläche. Es<br />

wird u. U. für die <strong>Erle</strong>ichterung der Folgearbeiten<br />

zertrennt.<br />

Bodengebundene Rücketechnik kann ohne die<br />

Stabilisierung der Fahrlinien durch technische Mittel<br />

nicht eingesetzt werden, wenn die Grundanliegen<br />

des Bodenschutzes eingehalten werden sollen.<br />

<strong>Die</strong> von BECKER et al. 1986 und SCHLAG-<br />

HAMRSKY; HOFFMANN 1996 angeführten Lösungen<br />

(Geotextilien; Kunststoffspurbahnen) sind hier<br />

kostenbedingt eine mehr theoretische Möglichkeit.<br />

Sie könnten den Einsatz von Spezialrücketraktoren<br />

mit angepasster Seilwindenausrüstung in Nutzungsbeständen<br />

mit kurzen Rückeentfernungen ermöglichen.<br />

Als aus der Sicht des Bodenschutzes (BBod<br />

SchG; Zertifizierungskriterien) vertretbare Lösungen<br />

verbleiben sonst der Hubschraubereinsatz oder das<br />

Rücken mit Hilfe von Seilkrananlagen.<br />

Der im Bereich des Amtes für Forstwirtschaft<br />

Lübben bereits erprobte Holztransport mit einem<br />

Hubschrauber hat den Vorteil absolut boden-<br />

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