Die Schwarz-Erle (Alnus glutinosa [L.] GAERTN.) - Landesbetrieb ...
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SVND (m³)<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Wie aus der graphischen Darstellung in Abbildung<br />
5 hervorgeht, weichen beide Ertragstafeln<br />
auch in der Stammzahlhaltung erheblich voneinander<br />
ab.<br />
<strong>Die</strong> Unterschiede sind in der Jugendphase besonders<br />
auffällig, denn trotz „starker“ Durchforstung<br />
liegen die drei relativen Bonitätskurven nach<br />
MITSCHERLICH (1945) klar abgegrenzt über den<br />
Stammzahlleitkurven der neuen Ertragstafel. <strong>Die</strong>se<br />
Feststellung ist waldbaulich wichtig, kommt es<br />
doch im Rahmen der Erziehung, beim Übergang<br />
von der negativen zur positiven Auslese gerade jetzt<br />
darauf an, die Elitebaumanwärter entschlossen<br />
selektiv zu begünstigen und Bedränger konsequent<br />
zu entnehmen.<br />
<strong>Die</strong> Grundflächen der neuen <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong>n-Ertragstafel<br />
liegen wesentlich über dem Niveau der<br />
Ertragstafel von MITSCHERLICH (1945). Der deutlich<br />
zu niedrige und nahezu konstante Grundflächenkurvenverlauf<br />
nach der MITSCHERLICH-Tafel<br />
etwa ab Alter 45 Jahre ist auf die bis ins hohe Alter<br />
immer noch starken Eingriffe zurückzuführen. Sie<br />
basieren auf der Annahme, durch stetige Standraumerweiterung<br />
des Einzelbaumes einen anhaltenden<br />
flächenbezogenen Lichtungszuwachs erzielen<br />
zu können. Bereits ERTELD (1965) weist darauf<br />
hin, dass es wichtiger sei, eine ausreichende<br />
Anzahl genügend starker Stämme guter Qualität<br />
WACHSTUM, ENTWICKLUNG, BESTANDESBEHANDLUNG ... DER SCHWARZ-ERLE ...<br />
---- MITSCHERLICH(1945)<br />
0<br />
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110 120 130<br />
Alter (Jahre)<br />
Abb. 7: Summe der Vornutzungen an Derbholz pro Hektar in Abhängigkeit vom Alter. Dargestellt sind<br />
die Vornutzungssummen der I., II. und III. Bonität der MITSCHERLICH-Ertragstafel für starke Durchforstung<br />
(1945) sowie der neuen <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong>n-Ertragstafel (LOCKOW 1994)<br />
I.<br />
II.<br />
III.<br />
____ LOCKOW (1994)<br />
I. (32,0)<br />
II. (28,0)<br />
III. (24,0)<br />
zu erzeugen. <strong>Die</strong> neue Ertragstafel trägt dieser<br />
Erkenntnis Rechnung. <strong>Die</strong> Vorräte der <strong>Schwarz</strong>-<br />
<strong>Erle</strong>n-Bestände Mecklenburg-Vorpommerns, Brandenburgs<br />
und Sachsen-Anhalts werden nach der<br />
Ertragstafel von MITSCHERLICH (1945) spürbar<br />
unterschätzt. Wie aus Abbildung 6 hervorgeht, erreichen<br />
die Vorräte der I. Ertragsklasse im mittleren<br />
und höheren Bestandesalter lediglich den unteren<br />
Bereich des Volumenstreubandes der 166 Ertragstafelprobeflächen.<br />
Für die II. Ertragsklasse gibt MITSCHERLICH<br />
(1945) beispielsweise im Alter 90 Jahre einen Derbholzvorrat<br />
von 249 m³/ha an. Nach der neuen Ertragstafel<br />
werden in der Oberhöhenbonität 28 (II.<br />
Ertragsklasse) jedoch 395 m³/ha, d.h. 146 m³ mehr,<br />
erreicht.<br />
In der Summe der Vornutzung kommen die<br />
Unterschiede der Durchforstungsweisen beider<br />
<strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong>n-Ertragstafeln besonders anschaulich<br />
zum Ausdruck. Wie Abbildung 7 verdeutlicht,<br />
liegen die Vornutzungen nach der neuen Ertragstafel<br />
besonders in der Jugend über den Werten von<br />
MITSCHERLICH (1945).<br />
<strong>Die</strong>ser Sachverhalt ist das Ergebnis der starken<br />
selektiven Eingriffe während der Erziehungsphase.<br />
Mit zunehmendem Alter flachen die Vor-<br />
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