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Die Schwarz-Erle (Alnus glutinosa [L.] GAERTN.) - Landesbetrieb ...

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dunkelt es aber recht schnell rötlichbraun nach.<br />

Ein relativ häufig auftretender Farbfehler sind „Markflecken“.<br />

Sie finden sich im Frühholz der Jahrringe<br />

und entstehen durch die Überwallung von im Frühjahr<br />

erfolgendem Insektenfraß am Kambium.<br />

<strong>Die</strong> Struktur des Holzes ist gewöhnlich gradfaserig,<br />

Drehwuchs tritt selten auf. <strong>Die</strong> Textur des<br />

Holzes ist fein und gleichmäßig, was ihm ein<br />

schlichtes, wenig dekoratives Aussehen verleiht.<br />

Es ist selten geriegelt oder gemasert.<br />

<strong>Die</strong> Holzstrahlen sind normalerweise mit bloßem<br />

Auge nicht zu sehen. Allerdings bilden eng<br />

nebeneinander stehende, einreihige Holzstrahlen<br />

auf dem Quer- und Tangentialschnitt sehr breite<br />

und deutlich sichtbare Scheinholzstrahlen. <strong>Die</strong><br />

Jahrringgrenzen sind undeutlich.<br />

Der mikroskopische Holzaufbau ist laut WA-<br />

GENFÜHR und SCHREIBER (1989) wie folgt<br />

charakterisiert:<br />

Gefäße<br />

– zerstreut angeordnet<br />

– Anteil: 11... 29 ... 42 %<br />

– haben keinen Inhalt<br />

Holzstrahlen<br />

– unregelmäßig angeordnet<br />

– Anteil: 6... 12 ... 20 %<br />

Fasern<br />

– meist Libriformfasern, selten Fasertracheiden<br />

– Anteil: 48 ... 58 ... 74 %<br />

Seine im Folgenden aufgeführten physikalischen<br />

Eigenschaften, wie sie bei WAGENFÜHR und<br />

SCHREIBER (1989) bzw. LOHMANN (1998) nachzulesen<br />

sind, charakterisieren das Holz der<br />

<strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong> als ein ziemlich leichtes und gut zu<br />

trocknendes Holz. Hinsichtlich dieser Eigenschaften<br />

nimmt sie eine Mittelstellung zwischen den<br />

Baumarten Esche (Fraxinus excelsior) und <strong>Schwarz</strong>pappel<br />

(Populus nigra) ein, mit denen sie sich häufig<br />

Standorte teilt. Das Holz der Esche ist schwerer<br />

und lässt sich schlechter trocknen, das der<br />

<strong>Schwarz</strong>pappel ist hingegen leichter und lässt sich<br />

ebenfalls gut trocknen.<br />

Darrdichte [r 0 ]: 0,45...0,51...0,60 g/cm 3<br />

Rohdichte [r 12...15 ]: 0,49...0,55...0,64 g/cm 3<br />

Rohdichte [r frisch ]: 0,80...0,85...0,93 g/cm 3<br />

Schwindsatz längs [β l ]: 0,5 %<br />

Schwindsatz radial [β r ]: zirka 4,4 %<br />

Schwindsatz tangential [β t ]: zirka 9,3 %<br />

Schwindsatz Volumen [β v ]: 12,6...14,2 %<br />

Porenanteil [c]: zirka 71%<br />

DIE SCHWARZ-ERLE ALS WIRTSCHAFTSBAUMART<br />

Holzgewicht: ganz frisch: 850 kg/m3 [Holzfeuchte > 30 %]<br />

waldtrocken: 700 kg/m3 [Holzfeuchte 25–30 %]<br />

lutro: 550 kg/m3 [Holzfeuchte 15 %]<br />

atro: 475 kg/m3 [Holzfeuchte 0 %]<br />

Weiterhin sind für die Verwendung des Holzes<br />

die mechanischen Eigenschaften von Bedeutung.<br />

<strong>Die</strong> nachfolgend aufgeführten Kenngrößen, die<br />

WAGENFÜHR und SCHREIBER (1989) für die<br />

<strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong> angeben, sagen aus, dass ihr Holz<br />

zwar biegsam, elastisch und fest ist, es aber keine<br />

große Tragfähigkeit besitzt und als weich bezeichnet<br />

werden kann. Zum Vergleich ist das Holz<br />

der Esche hart und fest und ist extrem elastisch<br />

und biegsam. Hingegen ist das Holz der <strong>Schwarz</strong>pappel<br />

auch im Vergleich zur <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong> mechanisch<br />

wenig belastbar und ebenfalls weich.<br />

Druckfestigkeit [δd BII ]: 31...55...77 N/mm 2<br />

Zugfestigkeit [δd BII ]: 55...94...140 N/mm 2<br />

Biegefestigkeit [δd BII ]: 44...97...172 N/mm 2<br />

Scherfestigkeit [δ aB ]: 3,0...4,5...6,5 N/mm 2<br />

Elastizitäts-Modul [E bII ]: 7700...11700 N/mm 2<br />

Schlagzähigkeit [α]: 2,45...4,90...10,59 J/cm 2<br />

Abnutzung: <strong>Erle</strong> : Rotbuche = 0,3 : 1<br />

Härte nach Brinell faserparallel [H BII ]:<br />

33...38 N/mm 2<br />

Härte nach Brinell senkrecht zum<br />

Faserverlauf [H BI ]: 7...17 N/mm 2<br />

Von den ebenfalls aus WAGENFÜHR und<br />

SCHREIBER (1989) entnommenen und nachfolgend<br />

aufgeführten chemischen Holzeigenschaften<br />

hat nur der Fettgehalt eine größere Auswirkung auf<br />

die Holzverwendung. Er ist mit zirka 0,5 % als gering<br />

einzustufen, wodurch sich das Holz der <strong>Schwarz</strong>-<br />

<strong>Erle</strong> sehr gut beizen lässt.<br />

Wasserlöslichkeit: zirka 2,5 %<br />

Benzol-Alkohol-Auszug: 1,9...3,8...5,6 %<br />

Ätherauszug: 0,7...0,9...1,4 %<br />

Ligningehalt: 22,6....23,9....25,8 %<br />

Zellulosegehalt: 39,6....43,4....46,5 %<br />

Pentosane: 18,8....23,0....25,1 %<br />

Asche: 0,48....0,53....0,64 %<br />

Gerbstoffe: 0,8....1,3 %<br />

Fett: zirka 0,5 %<br />

Stärke: zirka 1,5 %<br />

Erwähnenswert ist noch, dass das Holz in geringem<br />

Maße gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe enthält.<br />

Bei der Verarbeitung kann es, vermutlich durch<br />

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