Die Schwarz-Erle (Alnus glutinosa [L.] GAERTN.) - Landesbetrieb ...
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dick (möglichst mindestens 40 cm Mittendurchmesser<br />
des Stammstückes), gerade, gesund, astund<br />
wasserreiserfrei sein soll. Bevorzugt werden<br />
Erdstammstücken von 6 bis 8 (10) Metern Länge.<br />
Unabhängig von diesen Ansprüchen der Wertholzkäufer<br />
wird das Holz der <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong> nach<br />
der HKS-Tabelle für übriges Laubholz sortiert.<br />
<strong>Die</strong> häufigsten Holzfehler, die zu einer Abstufung<br />
der Stammholzqualität der <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong> führen,<br />
sind Astigkeit und Faulkernbildung. <strong>Die</strong> Äste<br />
stellen eine mechanische und optische Störung des<br />
Faserverlaufes dar und werden daher als ein negatives<br />
Kriterium angesehen, vor allem wenn das Holz<br />
für optisch ansprechende oder homogene Flächen<br />
verwendet werden soll.<br />
<strong>Die</strong> Faulkernbildung fängt häufig zu dem Zeitpunkt<br />
an, ab dem der Baum beginnt, „Speck“ anzusetzen.<br />
<strong>Die</strong>ser ist etwa im Alter 50 erreicht und<br />
wird durch wechselnde Wasserverhältnisse begünstigt.<br />
Im Spreewald setzt dieser Prozess nach den<br />
Erfahrungen der dort tätigen Forstleute etwa ab dem<br />
Alter 70 bis 80 ein und führt schließlich zu Hohlkernen.<br />
<strong>Die</strong>se Entwertung nimmt bis zum Alter 130<br />
immer weiter zu.<br />
Selten treten laut BECKER (mündlich 2003) bei<br />
der <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong> im Spreewald Qualitätsbeein-<br />
DIE SCHWARZ-ERLE ALS WIRTSCHAFTSBAUMART<br />
Abb. 1: <strong>Schwarz</strong>-<strong>Erle</strong> mit Faulkern, wie sie bei der Submission in Chorin angeboten und im Los für 191<br />
Euro verkauft wurde (Foto: L. KRÜGER)<br />
trächtigungen durch Krümmung, Abholzigkeit,<br />
Rindeneinschlüsse oder die in der Literatur häufiger<br />
aufgeführten Markflecken auf.<br />
Ein spezielles Problem tritt bisweilen bei der<br />
Holzbringung im Spreewald auf. Aus den inneren<br />
Bereichen des Spreewaldes wird das Holz geflößt.<br />
Hierbei kommt es zu Oxidationsprozessen im Bereich<br />
der Schnittflächen, die in Verbindung mit den<br />
Huminstoffen im Wasser zu einer Lilafärbung des<br />
Holzes führen können.<br />
An das Industrieholz werden keine besonderen<br />
Ansprüche gestellt. Der Absatz erfolgt in Brandenburg<br />
mit einem derzeitigen Durchschnittserlös von<br />
11,26 Euro/rm in erster Linie an Plattenhersteller.<br />
Bei den Submissionen des Landes stellte die<br />
<strong>Erle</strong> in den letzten Jahren mit durchschnittlich 260<br />
fm 12 % der Gesamtmenge des angebotenen Holzes.<br />
Am Gesamterlös dieser Veranstaltungen erreichte<br />
die Holzart einen Anteil von etwa 6%. Der<br />
Rückgang in der Nachfrage in den vergangenen<br />
Jahren wurde im Jahr 2003 mit einer Angebotsmenge<br />
von 38 fm quittiert. Wie stark dieser Angebotsrückgang<br />
ist, zeigt sich auch im diesjährigen Anteil<br />
der <strong>Schwarz</strong>erle von nur 2,5 % an dem auf der<br />
Laubholzsubmission angebotenen Holz, was deutlich<br />
unter dem Mittelwert von 13 % der Jahre seit<br />
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